Böse Erinnerungen werden wach: Gladbach hat ein Offensiv-Problem
Von Fabian Küpper

Von der Euphorie, die nach den fünf ungeschlagenen Spielen den Borussia-Park umweht hatte, ist spätestens seit Freitagabend nichts mehr übrig. Mit 0:2 musste sich Borussia Mönchengladbach dem BVB geschlagen geben – es war die zweite Niederlage in Folge für die Fohlen.
Dabei bereitete wieder einmal die Offensive große Sorgen. Erneut blieb Gladbach ohne Treffer, es war bereits das siebte torlose Spiel in dieser Saison. Den letzten eigenen Treffer erzielte Shuto Machino am 22. November gegen Heidenheim – der Treffer gegen Wolfsburg war ein Eigentor von Verteidiger Konstantinos Koulierakis gewesen. Somit warten die Gladbacher nun seit 374 Minuten auf einen eigenen Treffer.
Zu wenig Wille und Durchsetzungskraft
"Wir waren im Strafraum nicht zwingend genug. Wir waren zu uninspiriert, müssen den Ball nicht immer ins Tor tragen. Uns fehlte die Gier, es zu erzwingen", monierte auch Trainer Eugen Polanski. Heißt übersetzt: Die Fohlen wollen es häufig zu schön und zu kompliziert machen.
Auch Sportchef Rouven Schröder vermisste den unbedingten Willen des Teams: "Wir waren von Anfang an nicht mutig genug. Aber es hat sich durch die Partie durchgezogen, dass wir einfach wenig Abschlüsse hatten. Wir spielen ein bisschen um den Pudding herum, da muss man einfach gieriger sein."
Kapitän Rocco Reitz stimmte ihm zu: "Das ist eine Niederlage, die wehtut. Mich nervt es, weil wir nicht zwingend genug waren. Wir waren mehrfach im Sechzehner, die ganz klaren Chancen haben aber gefehlt. Am Ende hatte ich trotzdem das Gefühl, dass der Ausgleich in der Luft lag."
Die Torlos-Serie lässt dabei böse Erinnerungen an den Saisonstart wach werden: Auch dort blieb Gladbach die ersten drei Spiele ohne eigenen Treffer.
Was passiert im Winter?
Es zeigte sich gegen den BVB erneut, dass Gladbach den Ausfall von Franck Honorat nicht auffangen kann. Der Franzose fehlte mit seinen vertikalen Läufen und seinen gefährlichen Flanken für Haris Tabakovic sichtbar.
Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass die Fohlen im Winter noch einmal nachlegen. Mit Robin Hack und Nathan Ngoumou fallen neben Tim Kleindienst immerhin noch zwei weitere offensive Leistungsträger auf unbestimmte Zeit aus.
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