Beim HSV schrillen die Alarmglocken - deutliche Worte
Von Yannik Möller

Auch das Auswärtsspiel beim FC Augsburg konnte der Hamburger SV am vergangenen Wochenende nicht siegreich gestalten. Die Niederlage aus Sicht des Aufsteigers sorgte schlussendlich sogar dafür, dass auch der FCA in der Tabelle vorbeiziehen konnte.
Zurzeit blickt der HSV auf eine ebenso bittere wie gefährliche Bilanz: Aus den letzten fünf Liga-Spielen wurde lediglich ein einziger Punkt geholt, zugleich wurden auch nur drei Tore erzielt. Die Niederlagen fallen zwar zumeist knapp aus, abseits vom 1:4 gegen den 1. FC Köln - doch reichen die wenigen Treffer nicht aus, um sich wichtige Punktgewinne oder gar Siege zu erspielen.
"Es war ein Ticken unter dem, wie wir die letzten Spiele gespielt haben. Das ist scheiße, das soll nicht so sein. Aber es war kein Spiel, das eine Katastrophe war", merkte Nicolai Remberg nach der Pleite in Augsburg entsprechend an (via Bild). Die Hamburger gehen zwar so gut wie nie unter, spielen aber zeitgleich einfach nicht gut genug, um solche Spiele für sich zu entscheiden. Das Resultat: Nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Spieler und Trainer sehen Nachholbedarf an mehreren Fronten
Doch woran hapert es denn? Remberg sprach beispielsweise die Zweikampfführung an: "Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Nur ab und zu mal, nicht so intensiv wie sonst. Sonst sind wir viel intensiver, rennen und hauen uns rein."
Auch Miro Muheim sah eine zu große Passivität gegen den Ball. "Wir haben sie kommen lassen und den Moment verpasst, auch mal Druck zu machen. Du machst es einer Mannschaft einfach, wenn du sie spielen lässt", so der Schweizer. Er betonte: "Wir müssen das auf jeden Fall sehr, sehr gut analysieren, damit das nicht mehr passiert, dass wir so passiv sind."
"Wir müssen gewisse Dinge auf den Platz bringen, die unverhandelbar sind", forderte Merlin Polzin vor allem eine Besserung bei den Basics. "Dass du mit Tempo beim Gegner ankommst. Dass du dann rausgehst und rausverteidigst, wenn dein Rücken gesichert ist. Das haben wir vorher in der Analyse klar thematisiert", merkte er vielsagend an. Und trotzdem hat seine Mannschaft genau in diesen Aspekten - erneut - Federn lassen müssen.
Mit einer besseren Chancenverwertung, die Polzin ebenfalls thematisierte, hätten diese Verfehlungen aber trotzdem noch kaschiert werden können. "Wir müssen kaltschnäuziger werden und die Möglichkeiten, die es in der Bundesliga nicht so oft gibt, nutzen", mahnte der Coach. Auch Muheim sah "genug Chancen, um das 1:0 zu machen". So würde man solche Spiele dann zu einfach verlieren.
Es kamen also erneut gleich mehrere Probleme und Schwachstellen zusammen, die schlussendlich dafür gesorgt haben, dass der HSV ein Spiel verliert, das wohl noch eher zu den vergleichsweise einfacheren Herausforderungen zählen dürfte. Aber immerhin wurden diese Defizite erkannt. So haben Mannschaft und Trainer immerhin Ansätze, an denen es zu arbeiten gilt. Wie so häufig gilt: Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.
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