Beier erklärt Frust nach Last-Minute-Ausgleich: Kovac irritiert mit seiner Reaktion

Maximilian Beier beschrieb die schlechte Stimmung beim BVB nach dem späten Ausgleichstreffer beim 3:3-Remis gegen den VfB Stuttgart. Niko Kovac verwunderte mit seinen Kommentaren zur Beier-Aussage.
Niko Kovac mit Maximilian Beier (Archivbild)
Niko Kovac mit Maximilian Beier (Archivbild) / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages
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In der 89. Minute erzielte Karim Adeyemi den 3:2-Führungstreffer für Borussia Dortmund. Angesichts dieses späten Zeitpunkts wird insbesondere bei einem Heimspiel natürlich erwartet, dass dieses Tor dann auch die drei Punkte bringt. Stattdessen konnte der VfB Stuttgart in der Nachspielzeit noch ausgleichen. Der Dreierpack von Deniz Undav (47., 71. und 91. Minute) besiegelte schlussendlich das 3:3-Unentschieden vom Samstagnachmittag.

Erst die große Freude, nur zwei Minuten später die große Ernüchterung. Dieser Verlauf war auch Maximilian Beier nach dem Spiel anzusehen. "Ja [die Enttäuschung ist extrem]. Das ist scheiße. Du machst so spät das Tor und kassierst dann noch den Ausgleich. Die Stimmung ist gerade am Boden", erklärte er nach dem Abpfiff bei Sky.

Kurz darauf wurde Niko Kovac auf der Pressekonferenz auf die Aussage von Beier angesprochen, dass die "Stimmung gerade am Boden" sei. Auf die Nachfrage, wie er die Stimmung hinsichtlich des bereits am Dienstag bevorstehenden Spiels in der Champions League wieder umkehren wolle, überraschte der Cheftrainer des BVB mit seiner Antwort.

"Ich weiß jetzt nicht wie alt Maxi [Beier] ist. 21, 22, 23? Also am Anfang der Saison hat er gesagt "wir wollen Meister werden", jetzt sind wir am Boden. Ihr müsst also nicht immer alles glauben, was der Junge sagt. Wahrscheinlich hat er noch zu viel Laktat im Körper und dann funktioniert man nicht ganz. Also wir sind mit Sicherheit nicht am Boden...", nordete Kovac seinen im übrigen 23-jährigen Offensivspieler ein.

Kovac erfährt viel Fan-Kritik für seinen Beier-Watschn

Auch wenn Kovac bei diesen Sätzen ein Lächeln aufgesetzt hatte, sodass er sich der vermeintlichen Härte seiner Wortwahl bewusst gewesen sein dürfte, sorgten sie bei vielen BVB-Fans für Verwunderung und Staunen. Immerhin hatte sich Beier ganz bewusst auf die Stimmung nach dem Abpfiff und den späten Ausgleichstreffer bezogen. Und selbst wenn Kovac diesen Kontext, trotz einer guten Fragestellung auf der Pressekonferenz nicht ganz verstanden haben sollte, bleibt der Fokus auf das Alter von Beier, die für den Coach damit offenbar einhergehende Seriosität seiner Aussagen, der Verweis auf seine geäußerten Meisterschafts-Ambitionen sowie der einhellige Satz, man solle nicht immer alles glauben, was Beier so äußert.

Dass Kovac explizit die Beier-Aussage hervorholt, er wolle in dieser Saison mit Schwarz-Gelb gerne die Meisterschaft feiern, die er zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls öffentlich klein geredet hatte ("werde ich ihm schon austreiben"), sorgte für weiteren Frust im Dortmunder Fanlager. Die Aussagen des eigenen Spielers zum zweiten Mal öffentlich zu diskreditieren und dabei gesunde Ambitionen als Nachweis für angeblich hin und wieder nicht ernstzunehmende Sätze zu benutzen, kam nicht gut an.

Als "eine absolute Zumutung" beschrieb ein BVB-Fan die Aussagen von Kovac, die er als eine Respektlosigkeit gegenüber Beier empfand. Der Offensivspieler werde vom eigenen Coach "lächerlich gemacht", kommentierte ein anderer. Einige weitere Fans befürchteten bereits, dass man mit solchen Aussagen auch anfangen könnte, den Rückhalt der Mannschaft zu verlieren.


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