Bayern-Präsident Hainer schwärmt von der Klub-WM
Von Oscar Nolte

Noch mehr Spiele, noch mehr Turniere und noch mehr Geld - das scheint die Leitlinie der FIFA unter Präsident Gianni Infantino zu sein. Unter dieses Motto fällt auch die reformierte Klub-WM, mit 32 Teilnehmern der ganzen Welt, die in diesem Sommer erstmals stattfindet.
Bisher hat sich das Turnier aber eher als Flop entpuppt. Nachdem die FIFA bereits Probleme damit hatte, einen Abnehmer für die Übertragungsrechte zu finden, deuten größtenteils leere Stadien nun darauf hin, dass auch die Fans vor Ort in den USA keine Lust auf das Event haben. Bis auf wenige Ausnahmen waren die Spiele bei der Klub-WM selten ausverkauft.
Hainer verteidigt Zuschauerzahlen bei der Klub-WM
Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern, hat jedoch einen ganz anderen Blick auf das Turnier. Vor dem Viertelfinale des deutschen Rekordmeisters gegen Paris Saint-Germain schwärmte Hainer vom neuen FIFA-Format.
"Mir gefällt das Turnier bisher außerordentlich gut. Der Zuschauerschnitt lag nach der Vorrunde bei 34.000 - das ist mehr als in der Serie A oder La Liga. Bei unseren Spielen gegen Boca und Flamengo waren weit über 60.000 im Stadion, gegen Benfica 34.000 und gegen Auckland 21.000 - wir hatten immer eine große Bühne. Das ist wichtig", sagte Hainer im Münchner Merkur/tz.
Der Bayern-Präsident machte auch deutlich, dass die Euphorie in anderen Teilen der Welt deutlich spürbarer ist, als in Zentraleuropa. Wenn man sich die Begeisterung der südamerikanischen Fans anschaue, "zeigt das, welches Potenzial in diesem Format steckt. Wer Fans bewegt, bewegt die Welt. Dafür sind wir hier. Und wer nicht rausgeht in die Welt, wird irgendwann nicht mehr gesehen."
Die Aussagen des Bayern-Präsidenten gehören jedoch auch unter einem anderen Aspekt eingeordnet. Die FIFA zahlt für die Teilnehmer der Klub-WM immense Prämien aus, der Sieger des Turniers darf sich über mehr als 100 Millionen Euro freuen. Dass Hainer da für das Turnier schwärmt, ist wenig überraschend.
Deutlich weniger begeistert dürften die Spieler des FC Bayern sein. Während sich die Taschen des Vereins und der FIFA füllen, müssen sie auf ihren Urlaub verzichten und bei mörderischen Temperaturen in den USA in einem Turnier spielen, das - unabhängig dessen, was Hainer sagt -, bisher nicht das ganz große Prestige und Begeisterungsstürme verspricht.
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