Bayern mit Protest gegen Díaz-Sperre? Klub-Boss Dreesen verkündet Entscheidung
Von Leonard Schmidt

Die Stimmung nach dem Sieg in Paris war eigentlich positiv, doch die Euphorie hielt nicht lange. Die UEFA teilte am Freitag mit, dass Luis Díaz für drei Champions-League-Spiele gesperrt wird. Beim FC Bayern ging man intern lediglich von einem Spiel aus – ein Irrtum, der beim Trainer sofort für Unverständnis sorgte.
Kompany erklärte vor der Partie gegen Freiburg: "Wir haben diesen Moment alle im Spiel gesehen und wir haben gedacht, dass es ein Spiel wird. Es gab andere Meinungen. Aber gut, natürlich sind wir enttäuscht." Der Belgier wirkte überrascht, weil ihm im Vorfeld eine andere Einschätzung übermittelt worden war.
Bayern wundert sich – und reagiert
Schon am Morgen hatte Kompany überraschend offen darüber gesprochen, dass er die Strafe auf Grundlage seiner Informationen deutlich niedriger eingeschätzt hatte. Auch Sportdirektor Christoph Freund bestätigte diese Erwartung. Die UEFA lieferte jedoch wenige Stunden später die offizielle Entscheidung – und die fiel wesentlich härter aus als gedacht.
Für die Bayern ist das ein heftiger Schlag, denn Díaz war in Paris mit seinen zwei Toren einer der prägenden Spieler der gesamten Partie. Nach dem 6:2-Sieg gegen Freiburg am Sonntag bestätigte der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen, dass die Bayern Einspruch gegen die Sperre einlegen wollen. Der Klub habe "die Urteilsbegründung angefordert, um dann Einspruch einzulegen", wird der 58-Jährige von Sky zitiert. "Wir werden sehen, ob es uns gelingt, die Strafe zu reduzieren", so Dreesen weiter.
Welche Folgen die Sperre hätte
Sollte die UEFA-Entscheidung unverändert bleiben, würde Díaz in gleich drei Schlüsselspielen fehlen – ausgerechnet in einer Phase, in der Bayern den Gruppensieg sichern möchte. Die Münchner müssten ohne ihn beim FC Arsenal antreten, anschließend gegen Sporting Lissabon bestehen und zum Jahresauftakt gegen Union Saint-Gilloise auskommen.
Der Ausfall trifft die Mannschaft mit voller Wucht, denn Díaz gehört in dieser Saison zu den konstantesten Offensivspielern und war in mehreren Spielen ein entscheidender Faktor.
Kompany bleibt deutlich – und dennoch fokussiert
Vor dem klaren 6:2 gegen den SC Freiburg ging Kompany erneut auf das Thema ein. Seine Worte ließen spüren, wie sehr ihn die strenge Auslegung der UEFA irritiert. Gleichzeitig betonte der Trainer, dass die Mannschaft den Fokus behalten müsse, unabhängig davon, wie das Verfahren weiter verläuft.
Der Klub zeigt sich dennoch kampfbereit und will die genaue Begründung abwarten, bevor die nächsten Schritte eingeleitet werden.
Ein Platzverweis mit großer Wirkung
Auslöser der Sperre war das Foul an Achraf Hakimi im Duell mit Paris Saint-Germain – eine Szene, die bereits am Abend selbst kontrovers diskutiert wurde. Die Rote Karte wurde zwar akzeptiert, doch die nun verhängte Länge der Sperre sorgt beim FC Bayern für Unverständnis. Mehrere Profis hatten die Entscheidung auf dem Platz sogar als zu hart eingeschätzt. Nach ihrer Einschätzung wäre das Urteil des Schiedsrichters wohl deutlich milder ausgefallen, wenn Hakimi ohne größere Einschränkungen hätte weiterspielen können.
Für Bayern geht damit eine entscheidende Phase ohne einen ihrer formstärksten Spieler weiter. Ob ein Protest Erfolg bringt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.
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