Bericht: Bayern-Bosse in Sorge: Kommt es zum großen Eberl-Beben?

Beim FC Bayern soll die Sorge wachsen, dass Sportvorstand Max Eberl hinschmeißen könnte. Was ist dran an den Gerüchten. Und wie konnte es überhaupt soweit kommen?
Verlässt Max Eberl den FC Bayern?
Verlässt Max Eberl den FC Bayern? / Christina Pahnke - sampics/GettyImages
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Kommt es beim FC Bayern bald zum nächste Bosse-Beben? Vor knapp zwei Jahren trennte sich der Rekordmeister vom damaligen Führungsduo Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic. Im März 2024 kam mit Max Eberl ein neuer Sportvorstand, der die Zukunft an der Säbener Straße prägen sollte.

Gerüchte um Eberl-Rücktritt

Gelungen ist das dem 51-Jährigen seither nur bedingt. Immer wieder steht Eberl stark in der Kritik, immer wieder gibt es Gerüchte um sein vorzeitiges Aus. Die tz bringt jetzt sogar einen Rücktritt ins Spiel. Auch die Bild will schon länger von Rücktritts-Gerüchten erfahren haben. Dieser drastische Schritt sei für Eberl derzeit aber kein Thema. Dennoch würden diese Spekulationen rund um den Klub "seit einiger Zeit" kreisen. Demnach könne Eberl im Oktober beim FCB Schluss machen.

Warum könnte Eberl die Bayern verlassen?

Doch warum könnte es zu diesem Eberl-Schritt überhaupt kommen? Fakt ist, dass die Kritik am Sportvorstand in München und ganz Fußball-Deutschland nicht neu ist. Vorgeworfen werde ihm die schwache Transferpolitik, inklusive der (zu) teuren Vertragsverlängerungen mit Alphonso Davies und Jamal Musiala. Dazu der zu billige Verkauf von Kingsley Coman in diesem Sommer und natürlich die Transfer-Pleiten bei Florian Wirtz und Nick Woltemade. Auch bei der Entscheidung, Thomas Müller keinen neuen Vertrag zu geben, gab Eberl ein unglückliches Bild ab.

Kurz vor Transferschluss gelang Eberl immerhin noch der Deal mit Chelsea für Nicolas Jackson. Der Angreifer wird gegen eine enorm hohen Leihgebühr in Höhe von 16,5 Millionen Euro diese Saison für die Bayern auflaufen. Im Anschluss kann Jackson für 65 Millionen Euro fest verpflichtet werden.

Klub-Vorgaben erschweren Eberls Arbeit

Nötig war die Leihe durch die radikale Vorgabe der Klubführung, keine Offensiv-Verstärkung mehr fest verpflichten zu wollen. Angesichts des im Angriff sehr dünn besetzten Kaders war die Spielersuche für Eberl zum Schluss eine Herkulesaufgabe.

"Die Realität ist, dass wir offensiv kaum reagieren können. Wir können keine Spieler austauschen und keine großen Impulse von der Bank bringen. Die Jungs müssen mehr oder weniger das ganze Spiel durchspielen", erklärte er nach dem 3:2-Sieg in Augsburg und noch vor dem Jackson-Deal. Eine Aussage, die durchaus tief blicken lässt.

Hoeneß und Rummenigge: Bayerns mächtiger Aufsichtsrat

Eberl dürfte nicht sonderlich begeistert gewesen sein von der Leih-Vorgabe und dem radikalen Sparkurs des Klubs. Auch, weil Uli Hoeneß diese zunächst in einem Interview in der Öffentlichkeit hinausposaunte. Ein Vorgang, der einmal mehr zeigte, wie mächtig die Klub-Granden Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge weiter sind. Die beiden sind nach wie vor die Köpfe des Aufsichtsrats, der in München eine große Machtfülle besitzt.

Bei der turnusgemäßen Sitzung des Gremiums zuletzt sollen zwar nicht alle Mitglieder vom eingeschlagenen Sparkurs überzeugt gewesen sein, am Ende setzten sich aber Hoeneß und Rummenigge durch, die in Präsident Herbert Hainer unterstützt wurden. Eberls Arbeit hat das einmal mehr erschwert, weshalb im Aufsichtsrat die Sorge wachsen soll, Eberl könnte hinschmeißen.

Beißt sich Eberl beim FCB durch?

Akut dürfte diese Sorge nicht sein, ausgeschlossen scheint ein Rücktritt in den kommenden Wochen aber nicht. Zunächst werde sich Eberl laut Bild einige Tage frei nehmen. Im Anschluss wolle er voller Tatendrang an die Säbener Straße zurückkehren. Doch der FCB-Sportvorstand weiß ganz genau, wie steinig der Weg ist, um seine Vorstellungen beim Rekordmeister durchsetzen zu können. Die Stimmen von Hoeneß, Rummenigge und Hainer werden auch in Zukunft nicht leiser werden.

Bislang war es häufig so, dass bei Erfolgen das komplette Führungsteam gelobt wurde. Lief etwas schief, wurde meist Eberl verantwortlich gemacht. Wirklich glücklich dürfte Eberl mit seiner aktuellen Rolle bei den Bayern daher nicht sein. Bleibt die Frage: Beißt er sich durch oder schmeißt er früher oder später hin?


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