Deutliche Aussagen: Bayer-Boss macht ten Hag rund

Leverkusen-Boss Fernando Carro sprach am Wochenende in einer Talk-Runde über das Engagement von Flop-Trainer Erik ten Hag. Dabei verriet er einige überraschende Details.
Fernando Carro packte über Ex-Trainer Erik ten Hag aus.
Fernando Carro packte über Ex-Trainer Erik ten Hag aus. / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
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Er ist wohl DER Bundesliga-Trainer-Flop der letzten Jahre: Erik ten Hag. Der Niederländer trat im Juli dieses Jahres die schwierige Nachfolge von Meister-Trainer Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen an und scheiterte kläglich. Nach nur zwei Spieltagen durfte ten Hag schon wieder seine Koffer packen und war Geschichte.

In Leverkusen war man sich der Flop-Verpflichtung bewusst, konnte aber mit Kasper Hjulmand einen geeigneten und deutlich erfolgreicheren Nachfolger verpflichten. Jetzt verriet Leverkusen-Boss Fernando Carro, dass ten Hags Abschied schon beschlossene Sache war, bevor der Niederländer überhaupt am zweiten Spieltag in Bremen an der Seitenlinie stand.

ten Hags Ende in Leverkusen war schon früh beschlossen

In der Fußball-Talk-Sendung 'Doppelpass' des Senders Sport1 packte Carro mit neuen Details über die Entlassung des Ex-Werkself-Trainers aus. Der Abschied des Niederländers habe "eigentlich nach einem Spieltag" festgestanden. "Wir hätten auch gegen Bremen gewinnen können, dann wäre er auch weg gewesen", erklärte Carro. Leverkusen spielte 3:3 in Bremen.

Erik ten Hags Zeit bei Bayer Leverkusen war nicht von langer Dauer.
Erik ten Hags Zeit bei Bayer Leverkusen war nicht von langer Dauer. / Christof Koepsel/GettyImages

Es gab Gründe für die frühe Entlassung des ehemaligen Manchester-United-Trainers. "Die Spieler wussten nicht genau, was er von ihnen will. Die Orientierung und die Führung waren nicht da und vielleicht auch die Inhalte nicht", verdeutlichte Carro im Talk.

Der Klub-Boss sah den Fehler aber in erster Linie sich selbst und seinen Vereins-Vorstandskollegen. "Am Ende ist es ein Fehler von uns gewesen. Ich kritisierte Erik ten Hag nicht. Das ist unser Fehler gewesen. Wir, die die Entscheidung getroffen haben, müssen uns den Fehler eingestehen", sagte Carro. Ein deutliches Eingeständnis über ein vermeidbares Missverständnis.

Trotz dessen wurde der 61-Jährige deutlich in der Umgangsweise mit ten Hag und darüber, wie dessen Entlassung ablief. "Wenn man davon überzeugt ist, dass man bestimmte Ziele erreichen will und das mit dem Trainer nicht schafft, dann lohnt es sich nicht, zu warten. Dann muss man konsequent sein."

In Leverkusen war man selbst überrascht

Dass ten Hag in Leverkusen überhaupt nicht zünden würde, war für die Leverkusen-Bosse wohl so nicht abzusehen. Carro verriet, dass man in der Vereinsführung "überrascht war". "Wenn man Management- oder Personalentscheidungen trifft, habe ich noch nie erlebt, dass man hundertprozentig richtig liegt. Es gibt immer mal schlechte Personalentscheidungen. Wir waren überzeugt davon, dass es mit ihm klappen kann. Er ist ehrgeizig, hat Erfahrung, hat überall Titel geholt [...] - das waren alles Sachen, die gepasst haben", erklärte der Leverkusen-Boss.

"Wir hätten auch gegen Bremen gewinnen können, dann wäre er auch weg gewesen."

Fernando Carro über ten Hags Entlassung

Die Beziehung zwischen Leverkusen und ten Hag war also alles andere als rosig – im Endeffekt hätten sich beide Seiten dieses Verhältnis sparen können. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Der niederländische Trainer war ebenso überrumpelt wie verärgert von seinem Aus bei der Werkself. Nach seiner Entlassung trat der 55-Jährige gegen die Leverkusener nach und warf Carro und Co. fehlendes Vertrauen vor. Ten Hag ist bis dato noch ohne Verein.


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