Nach den CL-Halbfinals: Die 5 heißesten Kandidaten für den Ballon d’Or
Von Noah Piotrowiak

Wer beim letzten Ballon-d’Or- Ranking noch ganz vorne lag, könnte nun keine Chance mehr auf einen Platz in den Top fünf haben. Der Grund: die Champions League. In diesem Jahr könnte der Titel in der Königsklasse zum entscheidenden Kriterium bei der Vergabe des Goldenen Balls werden - schließlich finden weder eine EM noch eine WM statt, wodurch der Henkelpott der wichtigste Titel der Saison ist.
5. Raphinha (FC Barcelona)
Obwohl der FC Barcelona im Halbfinale aus der Champions League ausgeschieden ist, gehört Raphinha weiterhin zu den fünf Favoriten auf den Ballon d’Or. Der Brasilianer überragt in dieser Saison: 27 Scorerpunkte in La Liga und beeindruckende 22 weitere in der Königsklasse stehen auf dem Konto des 28-Jährigen. Hinzu kommt der Gewinn der Copa del Rey und aller Voraussicht nach auch der spanische Meistertitel. Zwar ist der Flügelspieler im Vergleich zum letzten Ranking um drei Plätze abgerutscht, doch seine Chancen auf die Auszeichnung sind weiterhin intakt - insbesondere dann, wenn Inter Mailand die Champions League gewinnt und PSG den Coupe de France, den französischen Pokal, noch aus der Hand gibt. In diesem Fall könnte es keinen klaren Favoriten mehr geben, was Raphinhas Aussichten wieder deutlich verbessern würde.
4. Gianluigi Donnarumma (PSG)
PSG-Rückhalt und Halbfinal-Held in den Duellen gegen den FC Arsenal: Gianluigi Donnarumma - der Italiener belegt Platz vier im Ballon-d’Or-Ranking und hat in diesem Jahr realistische Chancen als Torhüter unter die fünf besten Spieler der Welt gewählt zu werden. Dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass der 26-jährige am Ende tatsächlich die Weltfußballer-Trophäe in den Händen hält – selbst im Falle eines Triples mit PSG. Denn unter diesen Umständen dürfte ein anderer Star des Pariser Topklubs wohl klar vor dem Schlussmann liegen.
3. Nicolò Barella (Inter Mailand)
Nicolò Barella fand - wie Donnarumma - im letzten Ranking nicht einmal unter den Top 13 Favoriten einen Platz. Nun hat sich das Blatt gewendet: Durch den Finaleinzug von Inter Mailand in der Champions League zählt der Mittelfeld-Stratege plötzlich zu den aussichtsreichen Kandidaten auf den Ballon d’Or und gilt wohl als zweitwahrscheinlichster Inter-Spieler für die prestigeträchtige Auszeichnung.
Im Gegensatz zu vielen Schlüsselspielern in Inzaghis Team, die in dieser Spielzeit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatten, war auf Barella in dieser Saison stets Verlass: 30 Einsätze in der Serie A, zwölf in der Königsklasse - und dabei überzeugte er nahezu immer. Besonders herausragend: sein Auftritt im Rückspiel gegen den FC Barcelona.
Um den Ballon d’Or am Ende tatsächlich zu gewinnen, müsste Inter wohl die Champions League für sich entscheiden, Barella ein herausragendes Final-Spiel bestreiten - und idealerweise überholt die Nerazzurri auch noch die SSC Napoli im Titelrennen der Serie A.
2. Hakan Çalhanoğlu (Inter Mailand)
Nur hauchzart vor Barella im internen Ranking der Inter-Spieler: Hakan Çalhanoğlu - der wohl wichtigste Akteur im System von Trainer Simone Inzaghi und gleichzeitig derjenige, der in diesem System am schwersten zu ersetzen ist. Obwohl der Türke in dieser Saison immer wieder von kleineren Verletzungen ausgebremst wurde, lieferte er, wenn er spielte, nahezu durchgehend Weltklasse-Leistungen. Neun Tore steuerte er insgesamt in Serie A und Champions League bei.
Für Çalhanoğlu gilt - ähnlich wie für Barella -, dass seine Chancen auf den Ballon d’Or nur mit einem Champions-League-Triumph realistisch sind. Im Idealfall müsste auch noch der Scudetto folgen, nachdem Inter im italienischen Pokal bereits ausgeschieden ist.
Sollte das Team von Simone Inzaghi zwar den Henkelpott holen, in der Liga jedoch "nur“ Vizemeister werden, könnte der Ballon d’Or durchaus an einen Spieler von PSG oder an Barças Raphinha gehen.
1. Ousmane Dembélé (PSG)
Der absolute Topfavorit derzeit: Ousmane Dembélé. Sollte Paris Saint-Germain die Champions League gewinnen, dürfte der Franzose mit großer Wahrscheinlichkeit den Ballon d’Or 2025 holen. Einst als ewiges Talent abgestempelt, ist Dembélé in dieser Saison regelrecht explodiert: 21 Tore und acht Assists in der Ligue 1, dazu zwölf weitere Scorerpunkte in der Königsklasse. Seit Trainer Luis Enrique ihn ins Sturmzentrum beziehungsweise als hängende Spitze beordert hat, ist der Ex-Dortmunder kaum noch zu stoppen.
Dembélé könnte eine überragende Saison mit dem Triple krönen: Die französische Meisterschaft ist bereits eingetütet, im Finale des Coupe de France und der Champions League ist PSG ebenfalls vertreten.
Sollten die Pariser den Henkelpott oder sogar beide Titel noch aus der Hand geben, könnte es im Rennen um den Goldenen Ball noch einmal eng werden. Doch bleibt PSG auf Kurs, dürfte die Antwort auf die Frage nach dem Ballon-d’Or-Sieger 2025 wohl 'Ousmane Dembélé' lauten.
Warum diese Stars nicht mehr im Ballon-d’Or-Rennen sind
- Lautaro Martínez:
Verhältnismäßig schwache Hinrunde, zu wenig Scoring-Output in der Serie A. - Mohamed Salah:
"Nur" der Premier-League-Titel wird nicht reichen. - Federico Dimarco:
Selten bei hundert Prozent in dieser Saison, nur in 40 Prozent der Spielminuten der Champions-League-Saison auf dem Platz gewesen. - Alessandro Bastoni:
(Platz 6) - Çalhanoğlu und Barella leicht vor Bastoni. - Marcus Thuram:
"Nur" 18 Tore wettbewerbsübergreifend werden nicht reichen. - Lamine Yamal:
Raphinha hat wegen Scoring-Output höhere Chancen. - Kylian Mbappé:
Womöglich kein einziger Titel in dieser Saison. - Denzel Dumfries:
Überragende Halbfinal-Spiele, aber viel ausgefallen und keine herausragende Serie-A-Saison.
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