Aus für Bochum-Trainer? Entscheidung bei Hecking gefallen
Von Franz Krafczyk

Der VfL Bochum hat nach dem Bundesliga-Abstieg in der vergangenen Saison bewusst an Dieter Hecking festgehalten, in der Hoffnung, dass mit dem erfahrenen Trainer an der Seitenlinie die direkte Rückkehr ins Oberhaus gelingt. Doch der Saisonstart der Blau-Weißen in der 2. Liga ging völlig in die Hose.
Spätestens nach der späten 0:1-Niederlage beim SC Paderborn schrillen im Ruhrpott die Alarmglocken. Der VfL steht nach fünf Spielen mit nur einem Sieg und vier Niederlagen auf dem 16. Tabellenplatz und muss seine Aufstiegshoffnungen wohl erst einmal wieder begraben. Auch der Druck auf den Trainer wächst immer weiter.
"Wir sind zu umständlich im Spiel nach vorn, bis wir zum Abschluss kommen. Das ist zäh, da haben wir Probleme, das können wir nicht wegdiskutieren. Das ist eine Krux", analysierte Hecking nach der Pleite in Paderborn. "Wir müssen hart arbeiten, es gibt nichts schönzureden. Ob es an der Qualität oder Struktur liegt? Es kommt alles zusammen. Es gibt nichts herbeizureden. Die Spieler sind gefordert."
Gnadenfrist: Hecking erhält wohl Endspiel in Nürnberg
Wie die WAZ berichtet, wollen die Bochumer trotz des Fehlstarts mit Hecking weitermachen - zumindest vorerst. Nach intensiven Gesprächen nach dem Paderborn-Spiel räumten ihm die Verantwortlichen wohl eine Art Gnadenfrist ein. Der 61-Jährige bekommt demnach am Samstag (20.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg ein Endspiel, in dem nicht nur ein Sieg, sondern auch eine klare Leistungssteigerung erwartet wird.
Verliert Hecking bei seinem Ex-Klub, so ist er seinen Job beim VfL nach etwas mehr als zehn Monaten wohl wieder los. Im November vergangenen Jahres übernahm er den damaligen abgeschlagenen Tabellenletzten der Bundesliga, der nach neun Spielen erst einen Punkt auf dem Konto hatte. Zwar konnte Hecking dem Verein neues Leben einhauchen und in der Rückrunde unter anderem gegen den FC Bayern und Borussia Dortmund gewinnen, für den Klassenerhalt reichte es aber nicht mehr.
Auch wenn den VfL im Sommer wichtige Stützen wie Tim Oermann, Bernardo oder Anthony Losilla verlassen haben, wurde Hecking der zweitwertvollste Kader der 2. Liga zur Verfügung gestellt. Den Erwartungen läuft man an der Castroper bislang aber völlig hinterher.
Muss auch der Sport-Geschäftsführer gehen?
Für den Misserfolg ist aber nicht nur Hecking, sondern auch Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner verantwortlich, der den Kader im Sommer zusammengestellt hat. Bei den Gesprächen am vergangenen Wochenende sei deswegen auch die Zukunft des 57-Jährigen infrage gestellt worden. Auch für Dufner könnte es nach dem Nürnberg-Spiel unangenehm werden, sofern der Mannschaft nicht der erhoffte Befreiungsschlag gelingt.
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