Aufregung um Bayern-Elfmeter: Schiedsrichter erklärt sich
Von Oscar Nolte

Auf dem Papier hat der FC Bayern einen souveränen 4:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim eingefahren. Tatsächlich hatte der Rekordmeister am Samstagnachmittag aber enorm viel Spielglück.
Nach einer ersten Halbzeit, in der die TSG zahlreiche Torchancen hatte, aber nur Harry Kane nach einer Ecke traf, bekam der FC Bayern kurz nach dem Seitenwechsel einen umstrittenen Handelfmeter zugesprochen. Verteidiger Albian Hajdari hatte einen Schuss von Sacha Boey erst an den Oberschenkel und dann an den Arm bekommen. Schiedsrichter Hartmann entschied auf Strafstoß, den Kane zum 2:0 verwandelte und das Spiel somit vorzeitig entschied.
Hamann und Ilzer schimpfen über Elfmeter-Entscheidung
TV-Experte Didi Hamann konnte die Strafstoß-Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehen und kritisierte den Schiedsrichter scharf.
"So einen Elfmeter kann ich nicht geben, weil der Ball von seinem eigenen Bein hochspringt. Der Ball geht fünf Meter über das Tor. Der Verteidiger dreht sich weg, weil er den Ball nicht in den Unterleib bekommen will. Das ist weder ungewöhnlich noch alles andere. Und wenn ich dann höre, dass der Arm abgespreizt ist, frage ich mich, wo er den Arm hinnehmen soll. Das ist eine natürliche Armbewegung. So einen Elfmeter kann ich nicht geben und das hat das Spiel entschieden", schimpfte Hamann bei Sky.
TSG-Trainer Christian Ilzer schloss sich der Meinung des TV-Experten an. "Ich hätte nie und nimmer gedacht, dass wir da einen Elfmeter gegen uns bekommen. Es war ein Schritt, der Ball geht an den Oberschenkel. Von zehn Zentimetern springt der Ball dann vom Oberschenkel an die Hand. Ich glaube, die Schiedsrichter können sich in der Kabine zurechtlegen, was sie wollen; dieser Elfmeter ist niemals rechtfertigbar", sagte der Österreicher.
Schiedsrichter Robert Hartmann erklärt seine Entscheidung
Schiedsrichter Robert Hartmann sah sich nach Abpfiff aber klar im Recht und erklärte, dass seine Entscheidung definitiv mit dem Regelwerk vereinbar war.
"Dass eine Mannschaft gegen einen Elfmeterpfiff ist, der gegen sie gegeben wurde, ist ja normal. Regeltechnisch komme ich aber gar nicht um die Entscheidung herum. Auch wenn das bitter für den Verteidiger ist. Er hebt den Arm unter Spannung 90 Grad weg und hat den Arm auch schon vorher unter Spannung so gehalten. Das ist abcatchen. Das war mir sofort klar und ich habe aus Köln auch die Bestätigung bekommen. Das ist regeltechnisch ein klarer Strafstoß", erklärte der Unparteiische.
Die Bayern, die gegen die TSG nicht ihren besten Tag erwischten, nahmen den geschenkten Elfmeter dankend an. Nach dem 2:0 kippte der Spielverlauf und der Rekordmeister konnte die Partie recht souverän nach Hause bringen. Dabei half ein weiterer Elfmeter, den Harry Kane zum zwischenzeitlichen 3:0 verwandelte.
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