Alles nur Kalkül? Was hinter der Pyro-Eskalation der Bayern-Fans steckte
Von Fabian Küpper

Es war eine unglaubliche Show, die die Bayern-Fans zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen Sporting Lissabon zeigten. Mehr als 90 Fackeln entzündeten die Fans und hüllten damit weite Teile der Allianz Arena in dichten Rauch.
Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen war nach dem Spiel sauer auf die Aktion: "Das finde ich naturgemäß nicht gut. Die Witterungsbedingungen haben dann auch noch diesen Rauch und diesen Nebel im Stadion belassen. Ich hatte deshalb sogar Sorge, dass womöglich das Spiel abgebrochen wird wegen der Sicht. Das ist einfach nicht zu akzeptieren." Doch die Aktion soll von langer Hand geplant gewesen sein.
Pyro-Show mit Kalkül
Das jedenfalls suggeriert ein Bericht der Bild. Die Bayern erwartet nach der Pyro-Show nämlich ein Teil-Ausschuss der Fans im kommenden Heimspiel gegen Union Saint-Gilloise. Hintergrund der harten Maßnahme: Die Münchner waren auf "Bewährung", nachdem sie im März im Achtelfinale gegen Leverkusen gezündelt hatten.
Der Plan der Fans war deshalb simpel: Jetzt den Teil-Ausschluss abholen und das eher unbedeutende Spiel gegen Saint-Gilloise verpassen um dafür dann in der K.O.-Phase wieder bei Null anfangen zu können – also genau dann, wenn es zu Kracherspielen gegen Manchester City, Barcelona & Co. kommen könnte.
Schlägt die UEFA den Fans ein Schnippchen?
Die große Frage ist aber: Spielt die UEFA so mit, wie es die Fans geplant haben? Im Normalfall wäre die Strafe der genannte Fan-Ausschluss plus knapp 67.500 Euro Geldstrafe für die rund 90 Pyrofackeln. Theoretisch kann die UEFA die Strafe aber auch ausweiten, weil Bayern eben Wiederholungstäter ist.
Das hieße dann, dass der Fan-Ausschluss auf mehrere Spiele ausgeweitet wird. Damit hätte die UEFA den Plan der Fans durchkreuzt. Noch ist allerdings kein Strafmaß bekannt, aber eins steht auf jeden Fall fest: Die Pyro-Show gegen Lissabon könnte noch teuer werden – sowohl für den Verein als auch für die Fans.
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