Alarmierende Zahlen: Die Bundesliga-TV-Quoten der Saison 2024/25

In der Bundesliga geht es um Tore und Punkte, klar. Doch für die TV-Anstalten ist eine andere Währung viel wichtiger: die Einschaltquoten. Die Zahlen aus der abgelaufenen Saison sind alarmierend.
Die TV-Zuschauerzahlen der Bundeliga
Die TV-Zuschauerzahlen der Bundeliga / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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In der Stadt Bochum leben rund 350.000 Einwohner, in Sinsheim sind es 37.000. Im September 2024 begrüßte der Bundesliga-Absteiger VfL Bochum sein 30.000 Vereinsmitglied, die TSG Hoffenheim hat 11.000 Mitglieder. Zahlen, die nahelegen, das ein grundsätzliches Interesse an beiden Vereinen besteht. Doch die Statistiken von Pay-TV Anbieter Sky sprechen eine andere Sprache.

Wie die Sportbild aufschlüsselt, war das Duell der beiden Kellerkinder am 7. Spieltag der abgelaufenen Saison das Spiel mit der schlechtesten Einschaltquote. Gerade einmal 8.000 TV-Zuschauer haben den 3:1-Heimsieg der TSG live am Fernseher verfolgt. Auch das Rückspiel verfolgten lediglich 13.000 Interessierte.

Zahlen, die beunruhigen. Und Zahlen, die die Wirtschaftlichkeit von TV-Übertragungen in der Bundesliga in Frage stellen. Schaut man sich die Flop-Quoten von Sky an, fällt auf: Ziemlich oft sind der VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim vertreten.

Das waren die 10 Spiele mit der schlechtesten Einschaltquote

  • Hoffenheim gg. Bochum, 8.000 Zuschauer
  • Wolfsburg gg. Freiburg, 9.000 Zuschauer
  • Wolfsburg gg. Heidenheim, 9.000 Zuschauer
  • Augsburg gg. Heidenheim, 9.000 Zuschauer
  • Freiburg gg. Hoffenheim, 11.000 Zuschauer
  • Bochum gg. Hoffenheim, 13.000 Zuschauer
  • Augsburg gg. Union, 14.000 Zuschauer
  • Wolfsburg gg. Union, 14.000 Zuschauer
  • Leipzig gg. Hoffenheim, 15.000 Zuschauer
  • Gladbach gg. Wolfsburg, 16.000 Zuschauer

Die beiden Teams sind auch auf den letzten beiden Plätzen, was die Quoten-Tabelle aller Spiele angeht. In dieser Aufschlüsselung wurden von allen 34 Spielen eines Vereins die Quoten addiert und der Durchschnitt berechnet. Im Schnitt schauen 204.800 Fans ein Wolfsburg-Bundesligaspiel und 175.700 Fans ein Spiel mit Beteiligung der TSG Hoffenheim. Zum Vergleich: Der FC Bayern als Spitzenreiter kommt auf einen Durchschnittswert von knapp 890.000 Zuschauern, das Top-Spiel Bayern gegen Leverkusen sahen 2,38 Millionen Zuschauer.

Natürlich sind solche Statistiken immer mit Vorsicht zu genießen. Klar ist: Einzelspiele, wie sie der FC Bayern oft hat, ziehen mehr Fans als ein Spiel, das parallel zu anderen Partien am Samstagnachmittag ausgetragen wird. Der VfL Bochum beispielsweise musste in der abgelaufenen Saison 24-mal am Samstagnachmittag antreten, das ist der Höchstwert. Eintracht Frankfurt hingegen spielte lediglich acht Mal zur traditionellen Anstoßzeit und dafür zehn Mal an einem Sonntag. Grund hierfür sind die Europapokal-Spiele der SGE unter der Woche.

Ebenfalls ein Faktor ist der Gegner der jeweiligen Mannschaft. Und auch die steigenden Preise für Sky oder DAZN dürften nicht gerade dazu beitragen, dass die Abozahlen in die Höhe steigen.

Mit Köln und dem HSV: Werden die TV-Quoten steigen?

Wird in der neuen Saison alles besser? Bei Sky und DAZN wird man das Finale der 2. Bundesliga mit Freude verfolgt haben. Mit dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln steigen zwei Traditionsvereine in die Bundesliga auf, die auch eine Vielzahl an Fans mitbringen. Gut möglich, dass die beiden Aufsteiger die TV-Quoten der beiden Absteiger Kiel (218.700 Zuschauer im Durchschnitt) und Bochum (213.000) toppen werden und sich der ein oder andere Fan vielleicht zum Abschluss eines Abos motiviert sieht.


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