7 Positionskämpfe vor Gladbach-Generalprobe gegen Valencia: Wer hat die Nase vorn?
Von Simon Zimmermann

Vor dem Pflichtspielstart in die neue Saison mit dem Duell gegen SVA Delmenhorst in der ersten DFB-Pokalrunde gibt es am Niederrhein noch einige Fragezeichen. Was ist zu erwarten von der Fohlenelf 2025/26?
Klar ist, in der vergangenen Saison waren deutliche Fortschritte zu erkennen. Lange konnte Gladbach sogar um die europäischen Plätze mitspielen. Bis der miserable Saisonendspurt anbrach und die Borussia sogar noch das Minimalziel Platz neun verpasste.
Ein weiterer Schritt nach vorne in der kommenden Saison würde nun mindestens der Sprung in die obere Tabellenhälfte bedeuten. In Gladbach dürfte man aber von mehr träumen.
Die nötigen Zutaten scheinen da zu sein. Personell gibt es aber noch offene Fragen. Angefangen beim Trainer, der in sein letztes Vertragsjahr geht. Sportchef Roland Virkus scheint mit Gerardo Seoane ausgemacht zu haben, dass zunächst der Start in die neue Runde abgewartet wird, ehe eine mögliche Verlängerung angegenangen wird. Der Schweizer stand in seinen beiden Jahren im Borussia-Park schon das ein oder andere Mal in der Kritik.
In Sachen Transfers muss ebenfalls noch ein wenig abgewartet werden, ehe die Planungen als abgeschlossen gelten können. Mit Shuto Machino und Haris Tabakovic hat Virkus immerhin schon auf den längeren Kleindienst-Ausfall reagiert. Jens Castrop erhöht den Konkurrenzkampf im stark besetzten zentralen Mittelfeld.
Defensiv hängt vieles an der Zukunft von Ko Itakura. Der Japaner geht ins letzte Vertragsjahr, Gladbach ist deshalb offen für einen Verkauf, hofft auf eine Ablöse von mindestens zehn Millionen Euro. Bislang war aber noch kein Klub bereit, diese Summe aufzubringen. Neben Ajax scheint aber auch Eintracht Frankfurt wieder um Itakura zu buhlen. In Kevin Diks hat man den möglichen Nachfolger schon im Team. Der 28-Jährige kann sowohl als Innenverteidiger eingesetzt werden, wäre aber auch eine starke Option hinten rechts.
Vor Valencia-Generalprobe: Nur vier Startelfplätze sicher?
Zum 125-jährigen Klub-Jubiläum kommt am Samstagabend (20:30 Uhr) der FC Valencia an den Niederrhein. Das Duell gegen den La-Liga-Klub kann als Generalprobe für den Saisonstart betrachtet werden. Sehr gut möglich, dass Seoane dann schon deutliche Hinweise liefert, wie seine Topelf aussieht. Die Bild berichtet, dass es aktuell nur vier feste Stammplätze gibt - alle anderen sieben Positionen seien noch offen.
Ihre Plätze in der Startelf sicher haben demnach Linksverteidiger Lukas Ullrich neben Nico Elvedi als Abwehrchef (bei dem es einmal mehr nach einem Verbleib aussieht). Davor will Seoane wohl auf Rocco Reitz setzen, Franck Honorat ist als Rechtsaußen gesetzt.
Doch wie sieht es bei den "sieben Fragezeichen" im bevorzugten 4-2-3-1-System der Fohlen aus?
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Die 7 Startelf-Kämpfe bei der Fohlenelf
Wir blicken auf der Stand im Kampf um die Startelfplätze und wie sie von der Bild für die "Generalprobe" gegen Valencia prognostiziert werden:
Tor
Eigentlich schien zwischen den Pfosten alles klar: Eigengewächs Moritz Nicolas hatte seine Chance durch den Omlin-Ausfall so sehr genutzt, dass er als Nummer eins in die neue Saison gehen sollte. Doch auch Nicolas war länger verletzt, Seoane hat den Kampf um die Stammkeeper-Rolle zuletzt wieder neu ausgerufen. Profitieren könnte Kapitän Jonas Omlin, der in den Testspielen richtig starke Leistungen gezeigt hat. Einen Nachweis, den der Schweizer für die Fohlen in der Bundesliga bislang schuldig geblieben ist. Das Potenzial des 31-Jährigen ist dennoch hoch - weshalb das Duell mit Nicolas wieder komplett auf Augenhöhe zu sein scheint.
Die Tendenz soll laut Bild sogar in Richtung Omlin gehen!
Abwehr
Zwei von vier Verteidiger der Viererkette scheinen gesetzt zu sein. Vieles hängt in der Innenverteidigung an der Itakura-Zukunft. Seoane muss davon ausgehen, dass der Japaner noch den Abflug macht. Kevin Diks könnte daher zunächst im Zentrum neben Elvedi die Wunschlösung sein. Marvin Friedrich hat zwar eine gute Vorbereitung gespielt, dürfte unter Seoane aber weiter eher als erster Backup eingeplant sein. Bei Youngster Fabio Chiarodia hofft man zwar auf den nächsten Schritt, für einen Stammplatz empfehlen konnte er sich in den letzten Wochen aber eher nicht.
Hinten rechts bliebe damit Joe Scally recht konkurrenzlos, weil Diks innen eingeplant ist. Zu sicher sein darf sich der US-Nationalspieler aber nicht. Mit Blick auf die Heim-WM im kommenden Sommer wird Scally aber hochmotiviert in die neue Saison gehen.
Die Tendenz geht laut Bild zu Joe Scally und Kevin Diks.
Mittelfeld
Auf der Sechs war Julian Weigl unter Seoane bislang immer gesetzt. Der 29-Jährige hat 24/25 aber nicht immer konstant abgeliefert und muss nun um seinen Stammplatz bangen. Philipp Sander drängt wie schon vergangene Saison ins Team, als der Kiel-Neuzugang schon viele Minuten erhalten hat. Damals aber meist neben Weigl und für Rocco Reitz, der kommende Saison als Fixpunkt gilt. Außenseiterchancen hat der 18-jährige Niklas Swider. Leihrückkehrer Oscar Fraulo muss sich zunächst mit der Joker-Rolle begnügen (wenn überhaupt).
Druck auf die Etablierten mach auch FCN-Neuzugang Jens Castrop. Der 22-Jährige bestach in der Vorbereitung mit seiner aggressiven Spielweise und ist zudem technisch stark. Castrop ähnelt als Spielertyp aber eher Reitz und ist keine klassische Sechs.
Die Tendenz geht laut Bild demnach (noch) zu Julian Weigl.
Offensive
In der Offensive ist ohne Kleindienst nur eine Position klar: Franck Honorat kommt über den rechten Flügel. Nach dem Abgang von Alassane Plea sind die Rollen auf der Neun und Zehn vakant. Kevin Stöger wäre ein logischer Kandidat als Spielmacher. Sein härtester Konkurrent ist Neuzugang Shuto Machino, der allerdings auch als Mittelstürmer eingesetzt werden könnte.
Im Fokus haben sollte man auch den erst 16-jährigen Wael Mohya, der in der Vorbereitung nachhaltig Eindruck hinterlassen konnte. Nicht auszuschließen, dass Seoane den Teenager direkt ins kalte Profi-Wasser wirft.
Im Sturmzentrum wäre auch Hoffenheim-Leihgabe Haris Tabakovic eine Startelf-Option, vor allem, weil er Kleindienst am meisten ähneln würde. Shio Fukuda dürfte weiter nur Joker bleiben.
Auf der linken Seite hat Robin Hack einmal mehr eine verletzungsgeplagte Vorbereitung hinter sich. Möglich, dass er zunächst seinen Startelfplatz räumen muss.
Die Tendenz geht laut Bild zu Machino hinter Mittelstürmer Tabakovic - und zur dicken Überraschung zu Mohya über links.
So könnte die mögliche Gladbach-Topelf zum Saisonstart aussehen
Omlin - Scally, Diks, Elvedi, Ullrich - Reitz, Weigl - Honorat, Machino, Mohya - Tabakovic
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