3 Neulinge nominiert: Der DFB-Kader für die WM-Quali gegen Slowakei & Nordirland

Das DFB-Team startet gegen Slowakei und Nordirland in die WM-Qualifikation. Bundestrainer Julian Nagelsmann will mit Blick auf das große Ziel 2026 einen neuen Abschnitt einleiten - und tut das mit einigen Überraschungen im ersten Kader der Saison.
Julian Nagelsmann hat seinen Kader für die ersten beiden WM-Quali-Spiele nominiert
Julian Nagelsmann hat seinen Kader für die ersten beiden WM-Quali-Spiele nominiert / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Am Dienstagabend startete Bundestrainer Julian Nagelsmann in seine Mission 'Weltmeisterschaft 2026'. Nicht weniger als der fünfte WM-Titel nach 1954, 1974, 1990 und 2014 ist beim Turnier in den USA, Kanada und Mexiko das auserkorene Ziel des DFB-Teams. Zunächst aber muss sich Deutschland überhaupt erst für die Endrunde im kommenden Sommer qualifizieren.

In die WM-Qualifikation startet das DFB-Team in der ersten Länderspielpause der neuen Saison mit Duellen gegen die Slowakei (4.9.) und Nordirland (7.9.). In der Vierergruppe A, in der noch Fußballzwerg Luxemburg vertreten ist, ist Deutschland der klare Favorit auf Platz eins, der das direkte WM-Ticket bedeutet. Als Zweitplatzierter müsste man in die Playoffs.

Neuer Zyklus für Nagelsmann spiegelt sich in Nominierung wieder

Für den Bundestrainer bedeutet die erste Kader-Nominierung der neuen Saison offenbar auch eine Art Zäsur. Ende Juli hatte Nagelsmann in einem großen Interview auf die WM 2026 vorausgeschaut. Dabei hielt er fest, dass es trotz der Situation im Tor kein Neuer-Comeback geben soll. Zudem werde Joshua Kimmich künftig nicht mehr als Rechtsverteidiger sondern auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld eingeplant.

Mit den Pleiten im Final Four der Nations League sei für den Bundestrainer auch ein Zyklus zu Ende gegangen. Entsprechend deutete er an, dass der Kader nun einen neuen Anstrich bekommen könnte. Auch Rudi Völler merkte im Vorfeld der Nominierung an, dass es "ein paar Überraschungen" geben könne. Im Fokus stehen dabei die Shootingstars aus der U21, die im Sommer Vize-Europameister wurden. Und natürlich das Tor, wo die eigentliche Nummer eins Marc-André ter Stegen erneut lange ausfällt.

Kader-Verkündung auf Pressekonferenz: 3 Neulinge dabei

Ungewöhnlich war am Mittwoch auch, dass Nagelsmann seinen Kader live auf einer Pressekonferenz verkündete. Normalerweise wird das Aufgebot vom DFB über eine Mitteilung bekannt gegeben. Der Bundestrainer wird im Anschluss zu seiner Auswahl zitiert.

Offensichtlich lag das auch an den zahlreichen Kader-Änderungen, die Nagelsmann zu verkünden hatte. Während Jamal Musiala, Kai Havertz, Nico Schlotterbeck und Benjamin Henrichs verletzt fehlen, werden drei neue Gesichter in der A-Nationalmannschaft begrüßt. Freiburgs Nummer eins Noah Atubolu, der bei der U21-EM auf sich aufmerksam machte, steht zudem auf Abruf. Nicht nominiert wurde dagegen Leroy Sané. Auch VfB-Stürmer Deniz Undav fehlt im Aufgebot.

Dahmen, Collins und Nebel neu mit dabei

Augsburgs Keeper Finn Dahmen, Eintracht-Verteidiger Nnamdi Collins und der Mainzer Offensiv-Shootingstar Paul Nebel dürfen sich erstmals über eine Nominierung freuen. "Die drei haben es verdient. Bei Finn ist es so, dass er schon über mehrere Jahre stabil in der Bundesliga spielt. Und auch einen interessanten Karriereverlauf hatte, weil er in Mainz und Augsburg Hindernisse überwinden musste", erklärte Nagelsmann auf der PK. "Wir haben auf Abruf Atubolu dabei, weil er es auch verdient hätte. [...] Wenn seine Leistung wie zuletzt bestehen bleibt, ist es eine Frage der Zeit, bis er auch in unseren Kreis rückt", so der Bundestrainer über Freiburgs Nummer eins.

Collins habe "körperlich sehr gute Voraussetzungen, ist sehr schnell". Ob er im DFB-Team als Innen- oder Rechtsverteidiger eingeplant ist, wolle Nagelsmann noch nicht verraten, deutete jedoch an, dass er künftig auf eine Dreierkette setzt. Derweil bezeichnete er Nebel als einen "der auffälligsten Offensivspieler bei der U21-EM". Besonders Nebels "defensive Galligkeit" stellte der Bundestrainer heraus - ein Attribut, das ihm im WM-Jahr offenbar besonders wichtig ist.

Der deutsche Kader zum Start in die WM-Quali

Tor

Spieler

Verein

Oliver Baumann

TSG Hoffenheim

Alexander Nübel

VfB Stuttgart

Finn Dahmen

FC Augsburg

Abwehr

Spieler

Verein

Robert Andrich

Bayer Leverkusen

Waldemar Anton

BVB

Nnamdi Collins

Eintracht Frankfurt

Robin Koch

Eintracht Frankfurt

David Raum

RB Leipzig

Maximilian Mittelstädt

VfB Stuttgart

Antonio Rüdiger

Real Madrid

Jonathan Tah

Bayer Leverkusen

Mittelfeld

Spieler

Verein

Karim Adeyemi

BVB

Nadiem Amiri

Mainz 05

Serge Gnabry

FC Bayern

Joshua Kimmich

FC Bayern

Leon Goretzka

FC Bayern

Angelo Stiller

VfB Stuttgart

Pascal Groß

BVB

Jamie Leweling

VfB Stuttgart

Florian Wirtz

Liverpool

Paul Nebel

Mainz 05

Angriff

Spieler

Verein

Nick Woltemade

VfB Stuttgart

Niclas Füllkrug

West Ham United

Weitere Kandidaten für das DFB-Team

Der Bundestrainer ließ auch durchblicken, dass er einige Jungstars der U21 gerne schon nominiert hätte. Vor allem Nathaniel Brown von der Eintracht und Freiburgs Max Rosenfelder. Beide hatten nach der EM allerdings mit Verletzungen zu kämpfen. "Sie wären tatsächlich dabei gewesen", wären sie nicht körperlich ausgebremst worden, verriet Nagelsmann. Mit Außenstürmer Nicolas Kühn hätte er auch noch eine weitere Überraschung parat gehabt. Der 25-Jährige ist diesen Sommer für 19 Millionen Euro Ablöse von Celtic Glasgow zu Como in die Serie A gewechselt.

"Es kommen sicherlich noch ein paar Spieler hinzu mit Blick auf Oktober."

Julian Nagelsmann

Nagelsmann erklärt Sané-Fehlen

Andererseits erklärte Nagelsmann auch, warum Leroy Sané nach seinem Wechsel vom FC Bayern zu Galatasaray im Kader fehlt: "Er spielt natürlich jetzt in einer Liga, die einen Tick schlechter ist als die Bundesliga und die anderen europäischen Topligen. Ich finde, dass er da noch mehr auffallen muss."

Zwar gelangen Sané zuletzt ein Tor und eine Vorlage, er brauche aber noch "ein wenig, um reinzukommen. Das habe ich ihm auch so kommuniziert. Ich brauche natürlich eine gewisse Quote", so Nagelsmann. "Da ist er einfach gefordert. Dann ist er natürlich nach wie vor ein Kandidat für uns."



WM-Quali: Die beiden DFB-Länderspiele im September

Slowakei vs. Deutschland

  • Datum: Donnerstag, 4. September 2025
  • Anpfiff: 20:45 Uhr
  • Spielort: Bratislava, Slowakei
  • Stadion: Národný futbalový štadión
  • TV-Übertragung: ARD

Deutschland vs. Nordirland

  • Datum: Sonntag, 7. September 2025
  • Anpfiff: 20:45 Uhr
  • Spielort: Köln, Deutschland
  • Stadion: RheinEnergieStadion
  • TV-Übertragung: RTL

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