Nach Terzic-Kritik: Klopp ledert heftig gegen Scholl

Mehmet Scholl ist dafür bekannt, gerne Kritik zu äußern und das auch gerne öffentlich zu tun. Gegenüber Spielern, Trainern, deren Ausbildung - zuletzt sprach er auch gegen BVB-Coach Edin Terzic, woraufhin nun Jürgen Klopp gegen ihn lederte.

"In seinen Worten steckt nicht viel drin. Das ist so, als würde ich sagen, morgen geht die Sonne weiter. Seine Analyse ist nicht greifbar", erklärte Mehmet Scholl zuletzt in der Bild, als es um vermeintliche analytische Defizite von Edin Terzic ging, dem Trainer von Borussia Dortmund. Es war nicht das erste und sicherlich auch nicht das letzte Mal, dass sich Scholl kritisch zu anderen Trainern oder deren Ausbildung äußerte.

In erster Linie sprang BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für seinen Coach in die Bresche, in dem er die deutliche und rhetorische Gegenfrage stellte (via Sport1): "Wenn Mehmet Scholl sich offensichtlich für den besten Analytiker hält, stellt sich mit die Frage, warum das noch kein Verein gesehen hat."

"Das ist so, als würde ich über Autobau sprechen" - Klopp motzt über unsachliche Scholl-Kritik

Nun springt auch Jürgen Klopp für Terzic, oder besser gesagt gegen Scholl ein. Der Trainer des FC Liverpool, der kürzlich als bester Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, zeigte, dass er sehr wenig von den Aussagen des ehemaligen Bayern-Spielers hält. "Mehmet Scholl fühlt sich berufen, über junge, deutsche Trainer den Stab zu brechen. Ich äußere mich äußerst ungern zu solchen Dingen, aber er spricht die ganze Zeit über Leute, die er nicht kennt", monierte er im Interview mit Sport1.

Klopp mit sehr klaren Worten weiter: "Ich kenne Mehmet nicht besonders gut, deshalb kann man denke ich auch über ihn sprechen. Welche Daseinsberechtigung hat Mehmet Scholl, über Trainer zu urteilen? Das würde mich wirklich mal interessieren. Das ist ungefähr so, als würde ich über Autobau sprechen. Da habe ich auch keine Ahnung von."

In seiner bisherigen Trainer-Laufbahn war der 50-Jährige lediglich in der Jugend der Münchener aktiv, wo er zwischen 2009 und 2010 und ein weiteres Mal zwischen 2012 und 2013 die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters betreute. Bei einem Profiverein war er, weder in Deutschland noch im Ausland, bislang nicht aktiv.

Darauf spielt auch Klopp an, der sich zwischenzeitlich nahezu in Rage zu reden schien: "Er hat es versucht als Trainer, hat es nicht hinbekommen, und jetzt spricht er darüber als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen. [...] Ich habe einige Trainer gesehen, die er anscheinend gemeint hat. Er spricht darüber, dass er das alles nicht mehr hören kann. Dabei hat sich der Trainer zum ersten Mal geäußert. Wie kann man denn etwas von jemandem, der sich zum ersten Mal äußert, nicht mehr hören können wollen?"

So hatte sich Scholl dieser Tage auch abfällig gegenüber der generellen Trainerausbildung in Deutschland gezeigt (via Sport Bild): "Das, was jetzt im deutschen Fußball passiert, ist kein Hexenwerk. Das habe ich vor drei Jahren vorausgesagt. Ich kenne die Trainerausbildung, habe sie selber durchlaufen und das ist eine Katastrophe." Die Auswahl zum aktuellen Lehrgang bezeichnete er als "lauter Smarties, die smart rüberkommen und sich verkaufen können", während sie jedoch "das Wesentliche" nicht wissen. Damit bezog er sich u.a. auf Miroslav Klose, Tobi Schweinsteiger und Kim Kulig.

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