Zwischen Taktik und Mentalität: So will Geraerts die Schalke-Rettung angehen

Karel Geraerts
Karel Geraerts / Isosport/MB Media/GettyImages
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Am Montag hat der FC Schalke mit Karel Geraerts den neuen Cheftrainer vorgestellt. Der Belgier machte einen organisierten und gut vorbereiteten Eindruck. Er möchte die Mannschaft mit einer Mischung aus zwei Komponenten wieder in die Spur bringen.

Auf dem Relegationsplatz in den neunten Spieltag gestartet, auf dem Relegationsplatz geblieben - während der Vorsprung nach oben durch die 1:2-Niederlage vom Sonntag natürlich weiter angewachsen ist. Es ist eine schwierige und gefährliche Zeit für den FC Schalke, in der Karel Geraerts als neuer Cheftrainer antritt.

Abseits davon, dass es bereits eine kleine Überraschung ist, dass er das vergangene Heimspiel gesehen hat und trotzdem bei seiner Entscheidung geblieben ist, hat er auf der Vorstellungs-Pressekonferenz einen aufgeräumten, organisierten und gut vorbereiteten Eindruck gemacht. Dass er diesen nachweislich komplizierten Job annimmt, hat auch mit dem Image des großen Klubs zu tun, den Schalke in Belgien und auch in anderen Nachbarländern wie der Niederlande noch immer inne hat.

Doch viel wichtiger: Wie möchte Geraerts Königsblau vorm anhaltenden Abstiegskampf bewahren und wieder auf die Erfolgsspur bringen? Schnell wurde klar, dass das mit einer Mischung aus seiner Spielphilosophie und einer bestimmten Mentalität gelingen soll.

Philosophie und Einstellung sollen bei Geraerts Hand in Hand gehen

Angesprochen auf seine persönliche Philosophie erklärte Geraerts (via WAZ): "Ich bin ein Trainer, der gut strukturierten Fußball von hinten heraus spielen will. Wichtig sind viel Bewegung und eine hohe Intensität mit und ohne Ball. [...] Für mich geht es um Intensität. Ich werde Schritt für Schritt meine Philosophie implementieren."

Allzu viel hat er darüber auf der Pressekonferenz zwar nicht gesagt, doch gehörte seine Mannschaft zuletzt auch zu denen, die sich vor allem über viele Tore auszeichnen konnten. Somit wird es sein Ziel sein, dass Schalke zwar nicht auf Teufel komm raus auf viel Ballbesitz gehen wird, diesen dann aber strukturiert und mit einem klaren Plan verwaltet.

Grundsätzlich betonte er zudem, dass er "sehr viel Potenzial" in der Mannschaft sieht. Als Beispiel nannte er die ersten 15 Minuten im Spiel gegen Hertha BSC.

Doch neben dem reinen Geschehen auf dem Platz wurde deutlich, dass ihm auch die richtige Einstellung sehr wichtig ist. Gleich mehrere Male betonte er die Bedeutung der "winning culture". Geraerts: "Es geht darum, die Siegermentalität in die Mannschaft zu bringen."

"Ich bringe meine Energie ein, will viele Gespräche mit meinen Spielern führen, sie fühlen. Wir starten bei Null", führte er zudem aus, wie er diese Mentalität nach und nach in das Team bringen möchte. Er wird dahingehend als Vorbild und Zugpferd vorweggehen wollen.

Somit ist es eine Mischung, die der neue Coach nutzen möchte, um zeitnah aus dem Tabellenkeller zu entkommen. Zu häufig wird er in den nächsten Wochen aber nicht auf die Tabelle schauen. Mit guten Leistungen kämen genügend Siege - und diese wiederum sorgen für ein Klettern im Ranking, erklärte er.


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