DFB-Coach Flick an der Spitze: So viel verdienen die WM-Trainer jährlich
Von Dominik Hager

Selbst wenn man bei den großen Turnieren dem Druck einer ganzen Nation standhalten muss, haben Nationaltrainer schon einen recht dankbaren Job, der vom Stresslevel nicht mit dem eines Vereins-Trainers vergleichbar ist. Trotz der wesentlich günstigeren Arbeitszeiten verdienen die Coaches zudem auch nicht schlecht. Dies hat eine Recherche von Finance Football ergeben. Wir sehen uns an, wie viel Flick und Co. jährlich verdienen.
Das jährliche Gehalt der WM-Trainer im Überblick
- Hans-Dieter Flick (Deutschland) – €6.500.000
- Gareth Southgate (England) – €5.800.000
- Didier Deschamps (Frankreich) – €3.800.000
- Tite (Brasilien) – €3.600.000
- Louis van Gaal (Niederlande) – €2.900.000
- Gerardo Martino (Mexiko) – €2.900.000
- Lionel Scaloni (Argentinien) – €2.600.000
- Félix Sánchez Bas (Qatar) – €2.400.000
- Fernando Santos (Portugal) – €2.250.000
- Murat Yakın (Schweiz) – €1.600.000
- Paulo Bento (Südkorea) – €1.300.000
- Graham Arnold (Australien) – €1.300.000
- Gregg Berhalter (USA) – €1.250.000
- Roberto Martínez (Belgien) – €1.200.000
- Kasper Hjulmand (Dänemark) – €1.150.000
- Luis Enrique (Spanien) – €1.150.000
- Hervé Renard (Saudi Arabien) – €1.100.000
- Hajime Moriyasu (Japan) – €1.050.000
- Vahid Halilhodžić (Marokko) – €920.000
- Diego Alonso (Uruguay) – €860.000
- Gustavo J. Alfaro (Equador) – €770.000
- Dragan Stojković (Serbien) – €650.000
- Dragan Skočić (Iran) – €650.000
- Zlatko Dalić (Kroatien) – €550.000
- Czesław Michniewicz (Polen) – €500.000
- John Herdman (Kanada) – €480.000
- Chris Hughton (Ghana) – €400.000
- Rob Page (Wales) – €380.000
- Luis F. Suárez (Costa Rica) – €350.000
- Rigobert Song (Kamerun) – €340.000
- Aliou Cissé (Senegal) – €310.000
- Jalel Kadri (Tunesien) – €130.000
Wie die Tabelle zeigt, ist Hansi Flick tatsächlich der bestbezahlte WM-Trainer mit einem Jahresgehalt von 6,5 Millionen Euro. Dies ist für den DFB-Coach natürlich schon eine exzellente Summe. Flick hat das Glück, dass der DFB zu den reichsten Verbänden gehört und er selbst seinen Marktwert durch seine großen Erfolge bei den Bayern gepusht hat. Das Podium komplettieren Gareth Southgate (5,8 Millionen Euro) und Didier Deschamps (3,8 Millionen Euro), die ebenfalls großen europäischen Verbänden angehören.
Es ist jedoch auch gut zu erkennen, dass es sich auch in Süd- oder Mittelamerika gut verdienen lässt. So geht Rang vier an Selecao-Coach Tite, der sich mit 3,6 Millionen Euro knapp vor van Gaal (Holland) behaupten kann. Martino (Mexiko) und Scaloni (Argentinien) belegen die Ränge sechs und sieben.
Félix Sánchez Bas ist eigentlich eher nicht zu beneiden. Der Trainer von Gastgeber Katar hat wohl das schwächste Team aller Trainer zur Verfügung. Die 2,4 Millionen Euro sind jedoch ein gutes Schmerzensgeld und beweisen, dass Katar gut bezahlen kann, wenn es denn auch will. Von dem Gehalt hätte man vielleicht lieber ein wenig mehr in die Bedingungen für die Gastarbeiter gesteckt.
Die Top 10 komplettieren Santos (Portugal) und Yakin (Schweiz).
Luis Henrique und Roberto Martinez nur im Mittelfeld
Ein wenig überraschend landet Paulo Bento mit 1,3 Millionen Euro pro Jahr als Südkorea-Coach auf dem Elfen Rang. Auch Graham Arnold (Australien) wird mit der identischen Summe gut bezahlt. Für beide Coaches ist die WM-Arbeit schließlich wahrscheinlich schon nach der Gruppenphase abgeschlossen. Überraschend schlecht kommen hingegen Roberto Martinez (Belgien) und Luis Henrique (Spanien) weg. Beide trainieren starke Fußball-Nationen und haben auch abgesehen davon recht klangvolle Namen. Mit 1,2 bzw. 1,15 Millionen Euro finden sich beide nur im grauen Mittelfeld wieder.
Auf Platz 19 rangiert mit Marokko-Coach Vahid Halilhodžić der erste Trainer einer afrikanischen Nation. Mit 920.000 Euro pro Jahr verpasst er die 1-Million-Grenze knapp, erhält aber mehr als doppelt so viel Geld wie seine afrikanischen Trainer-Kollegen. Immerhin hat der Trainer auch Stars wie Ziyech und Mazraoui zurückgeholt. Das Gehalt kann also gut investiertes Geld sein.
Bunter Mix auf den letzten zwölf Plätzen: Tunesien-Coach Kadri ist das Schlusslicht
Auf den Plätzen 21 bis 32 sehen wir keine größeren Überrschungen. Die eher schwächer bezahlten Trainer gehören entweder kleinen Ländern (Kroatien) oder kleinen Fußball-Nationen (Kanada) an. Interessant ist, dass die am niedrigsten bezahlten Coaches aus allen Erdteilen kommen. So finden sich unter den letzten zwölf Übungsleitern vier aus Europa, vier aus Afrika, drei aus Amerika und einer aus Asien wieder.
Anhand der Tatsache, dass die letzten drei Plätze ausschließlich Trainer aus Afrika belegen, ist schon zu erkennen, wo am wenigsten Geld vorhanden ist und demnach auch am wenigsten fließt. Das ungünstigste Los hat Jalel Kadri gezogen. Der tunesische Nationaltrainer erhält mit 130.000 Euro jährlich nicht mal die Hälfte von dem vor ihm liegenden und auf dem vorletzten Platz rangierenden Aliou Cissé. Der Coach aus dem Senegal ist jedoch auch nicht gerade top bezahlt, wenn man bedenkt, dass er immerhin den Afrika-Cup gewonnen hat.