"Wir sind alle ein Stück VfL Osnabrück" - Die Bremer Brücke als Magnet für die Region

Ein Magnet für die Region: Die Bremer Brücke in Osnabrück
Ein Magnet für die Region: Die Bremer Brücke in Osnabrück / Martin Rose/Getty Images
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Samstagmorgen. Wochenende. Und was jetzt? Fußball, Bier und Bratwurst - beim VfL. Wie die Bremer Brücke des VfL Osnabrück eine gesamte Region in den Bann zieht.


Endlich geschafft, die Woche ist rum. Es ist Samstagmorgen. Der heimische Dorfverein kickt erst am Sonntag um 15 Uhr. Haus und Garten sind auf Vordermann. Schon jetzt in die Kneipe zu stiefeln wäre arg früh. Wohin also mit der ganzen Zeit?

Auf zum VfL. Heimspiel in der 3. Liga. Der FSV Zwickau ist zu Gast. Wahrlich kein Traumgegner. Aber: Ein Besuch der Bremer Brücke ist immer magisch. "Bremer Brücke - Wo das Herz schlägt" titelt der Verein mit großen Banden ringsum des Stadiondaches.

VfL Osnabrück - Stadion an der Bremer Brücke
Die markanten Flutlichtmasten der Bremer Brücke / Christof Koepsel/Getty Images

Das Stadion erinnert dabei stark an traditionsreiche Spielstätten in England. Seit 1938 kicken die Lila-Weißen mitten im Wohngebiet des Osnabrücker Stadtteils Schinkel. Die markanten Flutlichtmasten prägen das Stadtbild.

Und spätestens wenn die Hymne ertönt, grölen etwas mehr als 16.000 Zuschauer. "Wir sind alle ein Stück VfL Osnabrück" singen sie. Eine Formulierung, die besser nicht passen könnte. Fans aus der Region kommen gerne zum VfL - und das, obwohl sie mitunter auch "bessere" Erst- oder Zweitliga-Klubs supporten.

Fußball kann so einfach sein

Die Bremer Brücke ist ein Magnet für die Region. Hier weiß man, was man bekommt. Vielleicht nicht den feinsten Fußball, aber Leidenschaft und Emotionen sowie Bier und Bratwurst. Vier Eckpfeiler des Fußballs, die ihn so einfach und dennoch besonders machen. Abseits der utopischen Millionendeals und ganz ohne den Emotionskiller namens VAR sorgen sie für den perfekten Samstagnachmittag.

VfL Osnabrück - Stadion an der Bremer Brücke
Wo Fußball einfach Fußball ist: Das Stadion an der Bremer Brücke / Christof Koepsel/Getty Images

Das Spiel geht am Ende mit 0:1 verloren. Eigentlich egal, denn die Stimmung war trotzdem überragend. Auf dem Rückweg noch ein Pils aufgeknüpft, geht es entweder per Fahrgemeinschaft oder mit dem Zug zurück in die Heimat. Die Zuschauer verstreuen sich auf die umliegenden Landkreise. Schon am Abend steht die nächste Zeltfete an.

Und gleich morgen wird wieder Fußball geschaut oder gespielt. Dieses Mal in der heimischen Kreisliga. Zick-Zack-Linien ohne Linienrichter, eine große Sandgrube vor beiden Toren, Bier aus der Pulle und die schreienden Kreisliga-Opis am Spielfeldrand. Fußball kann so einfach sein.