Will sich KSC-Stürmer Hofmann zu Union Berlin "streiken"?

Sah sich nicht imstande, heute für den KSC zu spielen: Philipp Hofmann
Sah sich nicht imstande, heute für den KSC zu spielen: Philipp Hofmann / DeFodi Images/Getty Images
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Auch viele der 500 Hannoveraner Fans, die beim heutigen Zweitliga-Spiel ihrer Mannschaft gegen den Karlsruher SC in der HDI-Arena anwesend sein durften (Gästefans müssen bekanntlich noch eine Weile draußen bleiben), dürften sich beim Durchlesen der Startaufgebote gewundert haben. Im Kader der Gäste fehlte deren Torjäger Philipp Hofmann.

Der soll sich nämlich, Aussagen von KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer zufolge, selbst aus der Partie genommen haben. "Hofmann hat uns gestern Abend informiert, dass er sich nicht imstande sieht, heute aufzulaufen", kommentierte Kreuzer heute kurz vor Spielbeginn in die Mikrofone der Sky-Reporter (via kicker). "Deswegen spielt er heute nicht."

KSC-Manager Kreuzer vermutet Wechselabsichten hinter Hofmanns "Streik"
KSC-Manager Kreuzer vermutet Wechselabsichten hinter Hofmanns "Streik" / DeFodi Images/Getty Images

Doch ganz so simpel ist die Sache natürlich nicht. Dass ein Spieler quasi von sich aus den Spielbetrieb streikt, ist natürlich ein ungeheuerlicher Vorgang. Der auch nicht dadurch geheuerlicher wird, dass es immer mal wieder vorkommt. Gesundheitliche Probleme scheiden als Gründe für Hofmanns Abwesenheit jedenfalls aus. Was auch Kreuzer bestätigte: "Es ist ungewöhnlich. Ich glaube auch nicht, dass es ihm körperlich schlecht geht." Aber vielleicht mental?

KSC und Union immer noch von einer Einigung entfernt

Denn dass der Bundesligist Union Berlin, nach dem Abgang des schwedischen Torjägers Sebastian Andersson (zum 1. FC Köln) händeringend nach einem adäquaten Ersatz sucht, ist bekannt. Auch dass es bereits eine Anfrage der Eisernen bezüglich Hofmanns gab. Wird so also ein Schuh draus? Will sich Hofmann einfach nur "wegstreiken"? Die anschließenden Worte von Kreuzer lassen jedenfalls genau dies vermuten: "Es ist vielleicht ein Wunsch, den Wechsel zu erzwingen." Das "vielleicht" hätte er auch ob der Offensichtlichkeit seiner Vermutung weglassen können.

Doch die Fronten zwischen den Klubs sind - noch - verhärtet. Heißt: das Angebot der Berliner ist den Karlsruhern zu wenig. "Momentan passt es nur für Philipp und Union, aber nicht für den KSC", bestätigt denn auch Kreuzer. "Es muss aber für alle Seiten passen, Stand heute bleibt Philipp hier." Angeblich soll sich das Angebot der Eisernen auf einen Betrag zwischen drei und vier Millionen Euro belaufen.

Mit seinem letzten Satz ließ Kreuzer schließlich noch eine Tür zu einer Einigung offen: "Wir haben nie gesagt, dass Philipp unverkäuflich ist." Heißt: Bessert Union seine Offerte nochmal nach, könnte der Deal durchaus noch über die Bühne gehen. Und Hofmann seinen "Streik" beenden.