Wie geht es bei Max Eberl jetzt weiter? Vertragslage, Ablöse & Bayern-Interesse
- Max Eberl bei RB Leipzig weiter unter Vertrag
- FC Bayern müsste Ablöse bezahlen
- Rose nimmt Eberl in Schutz
Von Simon Zimmermann

Intermezzo statt Ära: Max Eberl ist bei RB Leipzig Geschichte. Wie geht es mit dem 50-Jährigen jetzt weiter? Wird Eberl nun der neue Sportchef beim FC Bayern? Fragen und Antworten zum Eberl-Paukenschlag.
Vertrag, Ablöse & Reaktionen: Alles zur Eberl-Situation
RB Leipzig sorgte am Freitagabend mit der Freistellung von Sportchef Max Eberl für einen Paukenschlag. Fehlendes Commitment zum Klub wurde dem 50-Jährigen vorgeworfen. Zuvor waren Gerüchte um einen Wechsel zum FC Bayern wieder neu aufgeflammt. Ein klares Dementi von Eberl gab es dazu nicht.
Nach nur zehn Monaten ist die Zeit von Eberl in Leipzig also abrupt geendet. Die Frage, die sich alle nun stellen: Wann wechselt Eberl zum FC Bayern? Schließlich soll der Rekordmeister schon lange daran interessiert sein, den Ex-Gladbacher nach München zu holen. Vor allem Ehrenpräsident Uli Hoeneß gilt als Eberl-Freund und großer Befürworter. Nach dem Aus von Hasan Salihamidzic ist der Posten des Sportvorstandes zudem vakant.
Von einer Einigung mit dem 50-Jährigen wollte Hoeneß am Wochenende aber (noch) nichts wissen. Vielmehr gab sich Hoeneß von Eberls Feistellung in Leipzig überrascht und erklärte, dass es dabei keinen Zusammenhang mit einer vermeintlichen Einigung mit dem FC Bayern gebe. "Ich war über den Zeitpunkt überrascht. Tatsache ist, dass es keine Vereinbarung zwischen dem FC Bayern und Max Eberl gibt", so Hoeneß gegenüber dem kicker. Laut dem Fachmagazin ging man in Leipzig "hinter vorgehaltener Hand" davon aus, dass sich Eberl mit den Bayern mündlich einig sei.
Wie ist die Vertragslage bei Eberl?
Fest steht, dass Leipzig Eberl lediglich freigestellt hat. Der bis 2026 gültige Vertrag läuft derzeit regulär weiter. Heißt auch, dass Eberl ganz normal sein Gehalt weiter bezieht. Aber auch, dass RB Leipzig eine Ablöse verlangen kann, sollte Eberl zu einem anderen Klub wechseln wollen.
"Wenn jemand kommt, muss man über die Modalitäten sprechen", bestätigte RB-Geschäftsführer Johann Plenge gegenüber der Bild.
Wie viel Ablöse müsste der FC Bayern für Eberl zahlen?
Die aktuelle Situation ist nicht unähnlich zu der vor einem Jahr, als Eberl seinen Wechsel nach Leipzig verkündete. Nach seinem Abschied aus Gladbach stand der 50-Jährige bei den Fohlen noch unter Vertrag. RBL musste daher eine Ablöse zahlen, um mit Eberl den vermeintlich starken Mann für den sportlichen Bereich zu bekommen.
Wie hoch die Ablösezahlung ausgefallen ist, bleibt aber unklar. Während der kicker von 2,5 Millionen Euro berichtet, schreibt die Bild von bis zu sieben Millionen Euro.
RB Leipzig will die selbst gezahlte Ablöse nun sehr wahrscheinlich mindestens wieder kassieren, damit Eberl grünes Licht für einen Wechsel bekommt.
Offen ist auch noch, wie der FC Bayern dazu steht. Ist der Rekordmeister bereit, für Eberl eine Ablöse zu zahlen?
Das Topspiel Leipzig gegen Bayern in der Analyse:
Wie hat Leipzig-Coach Marco Rose auf das Eberl-Aus reagiert?
Nach eigener Aussage war Rose überrascht von der Entscheidung. Der 47-Jährige arbeitete mit Eberl schon in Gladbach zusammen. Beide haben seither einen engen Draht und bezeichnen sich als Freunde. Entsprechend dürfte Rose über Eberls Abschied nicht sonderlich glücklich sein.
"Ich schätze Max privat als Menschen sehr und auch als absoluten Fachmann. Er hatte einen Top-Transfersommer mit Rouven Schröder und der Scouting-Abteilung. Max ist ein Teil dessen, was wir hier auf den Platz bringen. Die Freistellung war für mich überraschend. Ich habe sehr vertrauensvoll mit Max zusammengearbeitet", sagte er am Wochenende am Rande des Topspiels gegen die Bayern (2:2).
Rose nahm Eberl dabei auch in Schutz: "Ich bin in Dortmund gegangen worden und mir wurde Ähnliches mit aufs Tableau geschrieben. Ich bin Leipziger, Max kommt woanders her. Dinge brauchen manchmal etwas Zeit", erklärte er in Bezug auf die Eberl vorgeworfene fehlende Identifikation.
Konsequenzen ziehen wird Rose deshalb aber nicht. Er wird weiterhin RBL-Trainer bleiben.
Wie hat die Mannschaft auf das Eberl-Aus reagiert?
Innerhalb der Mannschaft wurde die Nachricht laut der Bild zur Kenntnis genommen - und schnell abgehakt. "Das Geschäft funktioniert so. Es kam überraschend, aber so ist es. Wir müssen uns auf uns fokussieren", meinte etwa Emil Forsberg dazu.
Wie die Bild berichtet, sei das Verhältnis zwischen Eberl und den Spielern distanziert gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Eberl soll für die Spieler wenig greifbar gewesen sein und führte kaum Gespräche mit ihnen. Ein Vorwurf an den 50-Jährigen: Er sei häufiger in München als in Leipzig gewesen.
Auch interessant: Die besten Jahrgänge im aktuellen Fußball
manual