Leo Bittencourt: "Egal, was draußen passiert, wir können es richten"

Leonardo Bittencourt (28) im Werder-Exklusiv-Interview
Leonardo Bittencourt (28) im Werder-Exklusiv-Interview / Martin Rose/GettyImages
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Leonardo Bittencourt gehört zu den wichtigsten sportlichen und mentalen Stützen bei Werder Bremen. Im Q&A auf Instagram sprach und witzelte der Routinier unter anderem über das Bremer Kabinen-Leben und hob den enormen Kampfgeist seiner Jungs hervor. Alle interessanten Aussagen im Überblick.


"Ich bin der Boss in der Kabine", lacht Leo und fügt ein zwinkerndes "Nein, Spaß" hinzu. Leonardo Bittencourt hat gute Laune. Eigentlich wäre der Deutsch-Brasilianer an diesem Donnerstagnachmittag unter spanischer Sonne im Trainingslager.

Der Osterdeich tut's aber auch. Im schick eingerichteten Bremer Eigenheim fühlt sich die Familie Bittencourt pudelwohl, sagt er. Die Stadt kennt er coronabedingt nicht allzu gut. Am liebsten pendelt er aber ohnehin zwischen Haus und Weserstadion.

In der Kabine sitzt er zwischen Ducksch und Weiser. Deutlich nerviger sei Goalgetter Ducksch. "Der nervt mit allem", verrät Bittencourt ironisch. Gemeinsam mit Agu und Veljkovic teilt er sich das Amt des Kabinen-DJs. In puncto Musik hört er eigentlich alles; von Karnevalsmusik und brasilianischem Rap über Schlager bis hin zu den Charts.

Bittencourt: "Wir haben ein Ziel, auch wenn keiner an uns glaubt"

Sportlich sieht's ebenfalls gut aus - sowohl privat, als auch kollektiv. Bittencourt war leicht angeschlagen, trainierte am Donnerstagvormittag gemeinsam mit Nick Woltemade nur individuell. Die Chancen auf einen Einsatz gegen Fortuna Düsseldorf (15.01.) stehen aber "sehr gut".

In der Rückrunde wolle man nun die Ruhe bewahren und natürlich mehr Punkte holen als in der Hinrunde, so Werders Offensiv-Allrounder. "Wir müssen zwei Spiele mehr gewinnen als der Gegner. Die Ausgangslage hätte besser sein können, aber die Mannschaft hat das ganz gut gemacht - gerade mit den ganzen Felsen, die man uns in der Hinrunde in den Weg gelegt hat."

Die Moral seines Teams wollte der erfahrene Leader dabei noch einmal ganz explizit herausheben: "Was diese Mannschaft ausmacht ist, dass diese Mannschaft zusammengerückt ist und gesagt hat: Es ist egal, was um uns herum passiert, wir stehen auf dem Platz. Wir müssen alles raushauen. Egal, wer an der Seitenlinie steht - ob keiner oder irgendeiner, welche Spieler bleiben, welche Spieler gehen."

"Egal, was draußen passiert, wir stehen auf dem Platz und wir können es richten. "

Leo Bittencourt im Werder-Q&A

Die klare Devise, auch während der schweren Anfang-Affäre: "Wir haben ein Ziel, auch wenn keiner an uns glaubt." Und das ist natürlich der Aufstieg. Vor allem Bittencourt betonte dieses Ziel im Laufe der Hinrunde immer wieder.

Leonardo Bittencourt im Werder-Dress
Leo Bittencourt trägt seit 2020 das Werder-Hemd / Stuart Franklin/GettyImages

Über die kurzen Corona-Pausen möchte er sich nicht beschweren. "Wir hatten jetzt 10 Tage frei, das ist vollkommen in Ordnung. Da muss man mal Bayern-Spieler fragen, wie die das sehen", überlegt Bittencourt mit Verweis auf die Dreifachbelastung aus Liga, Pokal und Champions League sowie einer Vielzahl Nationalspieler.

Für Bittencourt kommt gerade die "Sommerpause" in diesem Jahr sehr gelegen. Die fällt wegen der WM in Katar logischerweise in den Winter. Eine gute Möglichkeit, sofern möglich, mal wieder die Familie in Brasilien zu besuchen.

Seinen Teamkollegen Veljkovic und Friedl wünscht er natürlich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Ducksch habe noch keinen Urlaub gebucht und würde nur auf den Anruf von Bundestrainer Flick warten, witzelt er.

Nummerntausch mit Toprak?

Bittencourts Lieblingsnummer ist die 21. Die hatte bei seiner Ankunft aber bereits Kapitän Ömer Toprak. "Jetzt haben wir uns überlegt, wir würden vielleicht nochmal tauschen. Dann würde Ömer in der Innenverteidigung mit der 10 spielen, das wäre doch eigentlich mal ganz witzig."

Man merkt: Die Laune in Bremen ist gut. Der Trainerwechsel bringt frischen Wind in die Bude. Dank dreier Erfolgserlebnisse gen Ende des letzten Jahres schauen die Bremer zuversichtlich auf die kommenden Spiele. Gegen Düsseldorf wolle und werde man gewinnen, so Bittencourt abschließend.

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