Werder Bremen blamiert sich gegen Heidenheim: Die Stimmen zum Spiel

Werder-Leihgabe Eren Dinkci bejubelt seinen Treffer
Werder-Leihgabe Eren Dinkci bejubelt seinen Treffer / Sebastian Widmann/GettyImages
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Die Krise beim SV Werder Bremen spitzt sich zu. Am Sonntag kamen die Grün-Weißen mit 4:2 beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim unter die Räder. Marvin Ducksch attestierte seiner Mannschaft Kopflosigkeit. Die Stimmen zum Spiel.

Tim Kleindienst brachte den Aufsteiger nach nur fünf Minuten per berechtigtem Handelfmeter in Führung und Werder ordentlich ins Schwitzen. Die Grün-Weißen standen nach dem Aus im DFB-Pokal und nur drei Punkten aus den ersten drei Spielen bereits ordentlich unter Druck. Und es kam noch dicker: ausgerechnet Werder-Leihgabe Eren Dinkci brachte Heidenheim kurz vor der Pause mit 2:0 in Front.

Nach der Pause fand Werder dann aber die richtigen Antworten. Der eingewechselte Marvin Ducksch staubte den eigenen verschossenen Elfmeter zum 2:1 ab, Mitchell Weiser glich nach 64. Minuten per Kopf aus. Bremen obenauf? Denkste! Im Stile einer krisengebeutelten Mannschaft holte Werder die Hausherren zurück in die Partie. Erneut war es Dinkci, der für Heidenheim traf, die Vorlage kam vom Ex-Bremer Jan-Niklas Beste. Der war es dann auch, der den Sack aus Heidenheimer Sicht mit dem 4:2 zumachte.

Der Aufsteiger feiert somit seinen ersten Sieg in der Bundesliga-Geschichte und ist nach dem zuletzt schon starken Unentschieden gegen den BVB nun endgültig im Oberhaus angekommen. Bei Werder hingegen wird es langsam zappenduster.

Heidenheim gegen Werder Bremen: Die Stimmen zum Spiel

Marvin Ducksch:
"Nicht nur die Abstände waren zu groß, auch unser Spiel mit dem Ball war nicht gut. Nach dem 2:2 hätten wir wieder mehr Ruhe ins Spiel bringen müssen. Wir haben versucht auf das dritte Tor zu spielen und waren dabei zu kopflos. Nachdem wir zurückgekommen sind, darf der Gegner keinen Aufwind mehr bekommen."

Nick Woltemade:
"Wir haben nicht die Intensität auf den Platz bekommen. Als wir die große Chance zum 1:1 hatten, bekommen wir fast im Gegenangriff das 0:2. Wir kommen dann super zurück, kommen super mit zwei schnellen Toren zurück. Jetzt ist es schwer zu sagen, woran es gelegen hat. Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht da, das hat sich durch das ganze Spiel gezogen."

Ole Werner (Cheftrainer Werder Bremen):
"Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Nach dem Rückstand waren wir gar nicht mehr auf dem Platz. Wenn du nicht gut im Spiel bist, darfst du nicht kurz vor der Pause das 0:2 kassieren. Die Reaktion der Mannschaft war danach richtig gut. Dass das Spiel dann nicht gekippt ist, lag aber auch an uns, weil wir den Ausgleich durch einen eigenen Fehler wieder hergeben."

Frank Schmidt (Cheftrainer Heidenheim):
"Wir hatten einen komplett schwachen Start in die zweite Halbzeit. Werder hat dann nicht unverdient den Ausgleich gemacht. Dann ist aber das Entscheidende passiert: Wir sind nicht eingeknickt, der Kopf ging nach oben, wir haben weitergemacht und mit viel Willen und schönen Toren das Spiel gewonnen. Es war ein geiles Fußballspiel."

über Doppelpacker Eren Dinkci:
"Er ist ein herausragender Fußballer. Für uns ist er eine richtig gute Verstärkung."

Eren Dinkci:
"Mein erster Doppelpack, dann ausgerechnet gegen die Bremer - vor voller Kulisse, meine ganze Familie war da, meine Freundin war da und meine besten Freunde - besser ging's nicht. Schöner kann ich es mir nicht vorstellen."

Christian Groß:
"Wir haben uns in der ersten Halbzeit selbst geschlagen, weil wir es nicht geschafft haben das umzusetzen, was wir vor dem Spiel besprochen haben. Wir haben dann eine gute Reaktion gezeigt, es heute aber aufgrund der Vielzahl an Fehlern und der nicht vorhandenen Intensität nicht verdient gehabt zu gewinnen."

Romano Schmid:
"Es ist schwierig, kurz nach dem Spiel Worte zu finden. In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut im Spiel, trotzdem haben wir zwei große Chancen und müssen daher nicht mit 0:2 hinten liegen. In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs machen wir es super und haben die Möglichkeiten gehabt, das Spiel zu drehen. Das ist uns nicht gelungen, stattdessen geben wir das Spiel wieder aus der Hand."

Milos Veljkovic:
"Wir wollten ganz anders in das Spiel starten. Wir wollten läuferisch und in den Zweikämpfen mindestens ebenbürtig sein – das haben wir nicht geschafft. Wir haben zweite Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt, müssen dann in den Situationen aber ruhiger bleiben. Dann haben wir uns zu viele einfache Fehler geleistet, die sich durch das ganze Spiel gezogen haben."

Clemens Fritz (Leiter Profifußball Werder Bremen):
"Nach dem frühen Gegentor waren wir zu schwerfällig und behäbig. Wir hatten schon Situationen, wo wir gut durchgespielt haben, müssen dann aber auch eine gewisse Überzeugung haben. In der zweiten Halbzeit waren wir gut im Spiel und haben das gezeigt, was uns in der ersten noch gefehlt hat. Wir hatten danach genug Möglichkeiten, dann mit leeren Händen nach Hause zu fahren ist sehr ärgerlich."

Stimmen via Werder.de und DAZN


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