"Welche Ziele hast du?": Ibrahimovic kritisiert Wechsel nach Saudi-Arabien
Von Yannik Möller

In den vergangenen Monaten war der Transfer-Boom rund um Saudi-Arabien im Profifußball ein großes Thema. Zlatan Ibrahimovic zeigt dafür wenig Verständnis - weder auf sportlicher, noch auf finanzieller Ebene.
Mehr als 600 Millionen Euro haben Klubs aus der 'Saudi Pro League' im vergangenen Sommer ausgegeben, um die heimische Liga mit namhaften Stars zu füllen (via Sky). Es entstand ein regelrechter Transfer-Boom rund um Saudi-Arabien. Einige Spieler, zumeist Altstars, folgten dem Ruf des Geldes und verließen ihre Verein in Europa.
Zlatan Ibrahimovic hat dafür wenig Verständnis. Der schwedische Angreifer beendete zum Ende der letzten Saison seine Karriere. Auch er hätte sicherlich noch ein paar Millionen Euro in der SPL oder auch in Katar verdienen können.
Ibrahimovic: Kein finanzieller oder sportlicher Anreiz für Wechsel nach Saudi-Arabien
"Man sollte wegen seines Talents in Erinnerung bleiben und nicht für das, was du verdient hast", fasste er seine Kritik im Gespräch mit der britischen Uncensored Show zusammen (via Sky).
"Das, wofür wir jeden Tag trainieren und wofür wir anerkannt werden, ist unser Talent. Und das ist es, wofür man in Erinnerung bleiben möchte. Ich denke, dass bestimmte Spieler, die ein bestimmtes Niveau erreichen, auf einer bestimmten Bühne aufhören müssen - und das ist die große Bühne", führte Ibrahimovic weiter aus und ergänzte: "Man kann nicht in eine schwächere Liga gehen und seine Karriere auf andere Weise beenden."
Selbst der rein finanzielle Aspekt, abseits des sportlichen Ehrgeizes, ist für den 42-Jährigen kein Grund, einen solchen Wechsel anzustreben: "Ein Spieler, der schon viel Geld verdient hat, geht dahin und bekommt noch unfassbar viel Geld mehr. Ändert das dein Leben? Du stirbst, bevor du das Geld ausgegeben hast, was du schon vor Saudi-Arabien verdient hast. Es wird keinen Unterschied machen."
"Was willst du? Welche Ziele hast du?", stellte er mit diesen rhetorischen Fragen die Absicht der Spieler in Frage, die sich den Klubs in Saudi-Arabien angeschlossen haben. Kurzum: Er sieht keinen sportlichen Anreiz und keine finanziellen Beweggründe.
Die Kritik, dass sich ein solcher Wechsel schon alleine aufgrund der Menschenrechtslage verbietet, teilte er hingegen "absolut nicht": "Wir tun Sachen für uns und unsere Familie. Wer würde dich in fünf oder zehn Jahren verurteilen, wenn du ein wohlhabendes, gesundes und gutes Leben führst?"
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