Wehrle mit Klartext zu Mislintat-Erlösen: "Ganz weit weg" von 100 Mio. Euro


Der Mythos, wie man es fast bezeichnen muss, Sven Mislintat habe in seiner gesamten Amtszeit beim VfB Stuttgart über 100 Millionen Euro an Transfer-Überschüssen generieren können, steht aktuell wieder auf der Tagesordnung. Alexander Wehrle hat sich dazu nun sehr deutlich geäußert.
Noch immer ist das Aus von Sven Mislintat beim VfB Stuttgart ein drängendes Thema rund um den Verein. Und das, obwohl angesichts der Ausgangslage in der Bundesliga eigentlich viel wichtigere Themen auf der Tagesordnung stehen müssten.
Trotzdem wird zurzeit wieder über eine Bilanz des ehemaligen Sportdirektors gesprochen, die bis in den vergangenen Herbst zurückreicht. Damals hatte unter anderem die Bild davon gesprochen, dass Mislintat ein Transfer-Plus von über 100 Millionen Euro erwirtschaftet habe - auf seine gesamte Amtszeit gerechnet.
Noch heute wirft das die Frage auf, was mit dem Geld eigentlich passiert ist und wieso der Klub trotzdem mitten im Abstiegskampf steckt. So sorgt dieser Mythos weiterhin für Kritik an der aktuellen Vereinsführung. Einerseits wegen der Trennung von Mislintat und andererseits aufgrund der anscheinend verbrannten Millionen.
Wehrle wehrt sich: "Weiß nicht, woher diese Zahl kommt"
Das möchte Alexander Wehrle aber nicht auf sich sitzen lassen. Gegenüber dem kicker stellte er klar: "Ich weiß nicht, woher diese Zahl kommt."
"Wenn wir Beteiligungen von Klubs, Spielern und Beraterprovisionen berücksichtigen, genauso wie auf der anderen Seite unsere eigenen Transferinvestitionen für Spieler und Berater, sind wir in der Netto-Betrachtung ganz weit weg von 100 Millionen Überschuss", erklärte der Vorstandsvorsitzende.
Eine genaue Zahl könne er nicht nennen, das seien zu wichtige Interna. Dazu stellte er aber im Hinblick auf das Mislintat-Aus klar, dass es "einige Baustellen in den nächsten Jahren" geben werde, "die Fabian Wohlgemuth und sein Team im Sport bearbeiten müssen - auch im Nachwuchsbereich". Eindeutig eine kleine Spitze gegen den ehemaligen Sportdirektor.
Indirekt warf er Mislintat auch eine fehlende Kader-Hygiene vor: "Derzeit binden Spieler, die sportlich keine Rolle bei uns spielen und verliehen sind, zu viel Gehalt und blockieren Kaderplätze, in die Talente aus unserem eigenen Nachwuchs rücken sollen."