Wechselärger bei Hertha: Dieses Toptalent wollte unbedingt weg
- Sturmjuwel Scherhant wollte nach England wechseln
- Auch Kempf wollte weg
- Hertha schiebt beiden Wechseln einen Riegel vor
Von Daniel Holfelder

Bei Hertha BSC ging es an den letzten Tagen der Transferperiode heiß her. Sturm-Juwel Derry Scherhant wollte die Alte Dame unbedingt verlassen - durfte aber nicht. Das gleiche gilt für Innenverteidiger Marc Kempf.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, lag Hertha für Scherhant ein Leihangebot der Blackburn Rovers vor. Der englische Zweitligist hätte den Angreifer gerne für ein Jahr auf die Insel geholt. Auch der Profi hatte die Absicht, nach England zu wechseln und dort Spielpraxis auf Profiniveau zu sammeln. Die Hertha schob der Leihe trotzdem einen Riegel vor - was bei Scherhant alles andere als Begeisterung auslöste. Laut Bild soll es in den Gesprächen zwischen Spieler und Klub "ordentlich geknistert haben".
Hintergrund: Scherhant hatte erst Ende Juli seinen Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2027 verlängert, nachdem er in der vergangenen Saison zu den wenigen Lichtblicken an der Spree gehört hatte. Nach dem Abstieg schien klar, dass der 20-Jährige nun eine wichtige Rolle im Team von Trainer Pal Dardai einnehmen wird.
Doch es kam anders. Anstatt die Hertha zurück in die Bundesliga zu schießen, muss Scherhant in der U23 ran. Dort hat er in vier Spielen bereits fünf Tore erzielt. Bei den Profis reichte es dennoch nur für mickrige zwei Minuten Einsatzzeit.
Verständlich, dass der Mittelstürmer lieber in die Championship gewechselt wäre, als sich hinter Haris Tabakovic, Smail Prevljak und Florian Niederlechner auf die Tribüne zu setzen. In diesen sauren Apfel muss Scherhant nun vorerst trotzdem beißen - und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.
Dardai über Kempf: "Wir brauchen ihn"
Ähnliches gilt für Innenverteidiger Marc Kempf. Auch für den 28-Jährigen lagen kurz vor Ende der Transferperiode Angebote vor. Neben dem FC Augsburg sollen laut Bild Udinese Calcio und Leicester City am Linksfuß interessiert gewesen sein. Obwohl Kempf schon länger zu den Wechselkandidaten zählt, lehnte die Hertha auch hier einen Transfer ab.
Aufgrund der Verletzungsmisere in der Innenverteidigung - Marton Dardai (Knie), Toni Leistner (Zerrung), Pascal Klemens (Nacken), Agustin Rogel (Knie-OP) - war den Berliners das Risiko eines Abgangs zu groß. Kempf hatte an dem geplatzten Wechsel schwer zu knabbern, beim 4:6 in Magdeburg ließ er sich auf eigenen Wunsch auswechseln.
"Es ist nicht so gelaufen, wie es sollte. Wahrscheinlich waren die letzten paar Tage etwas viel für ihn", zeigte Trainer Pal Dardai nach der Partie Verständnis. Für den Ungar steht fest: "Wir brauchen ihn. Jetzt werden wir ihn aufbauen."
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