Was macht eigentlich Ex-Schalker Haji Wright?
Von Yannik Möller
Auf Schalke hat Haji Wright, zumindest bei den Profis, nur eine kurze Zeit verbracht. Bei seiner ersten darauffolgenden Station in Venlo lief es ebenfalls alles andere als gut für den jungen US-Amerikaner. In der aktuellen Saison scheint er jedoch in Dänemark sein (aktuelles) Glück gefunden zu haben.
Seine Zeit bei Schalke 04 war ebenso kurz, wie sie erfolglos war: Haji Wright sammelte lediglich sieben Einsätze in der Bundesliga, nachdem er etwas weniger als anderthalb Jahre zuvor für die U19 der Knappen auflief. Mit 15 Treffern und zwölf Vorlagen war in seinen 30 Partien dort um Welten erfolg- und einflussreicher als mit seinem halben Tor (wurde halb angeschossen) bei den Profis.
Der Stürmer, zum damaligen Zeitpunkt 20 Jahre alt, verließ den Verein im Sommer 2019 endgültig. Die Saison zuvor spielte er noch für die U23 von Königsblau, davor wiederum war er für ein Jahr an den SV Sandhausen ausgeliehen. Während er in der zweiten Mannschaft der Gelsenkirchener noch sehr solide aufspielte, gab es bei der Profimannschaft keinen Platz mehr für ihn.
Auf Schalke ohne jede Chance: Wright startet in Dänemark durch
Dementsprechend zog es ihn in die Niederlande, wo er für eine Spielzeit und somit bis zum vergangenen Sommer für VVV Venlo auflief. Doch auch dort das gleiche Spiel: In der Eredivisie nur einen Treffer und einen Assist in ganzen 23 Spielen, für das zweite Team fünf Tore in sechs Spielen. Wieder schaffte Wright es nicht, sich bei den Profis durchzusetzen - und das trotz eines eigentlichen Gardemaßes von 1,93 Metern.
Über die letzten Wochen und Monaten hat sich das allerdings geändert, zumindest für ihn persönlich. SönderiyskE heißt sein aktueller Verein, mit dem er den fünften Tabellenplatz in der dänischen Superliga belegt. Ablösefrei wechselte der heute 22-jährige Angreifer im August in den europäischen Norden, wo er seine starken Quoten nun wieder aufleben lassen kann: In der Liga kommt er beispielsweise auf acht direkte Torbeteiligungen (sieben Tore, eine Vorlage) in zwölf Partien. Im Pokalwettbewerb konnte er in zwei Spielen ebenfalls einen weiteren Treffer erzielen.
Natürlich muss man diese persönlich bislang erfolgreiche Zeit in Dänemark auch in den notwendigen Fußball-Kontext setzen. Vermutlich würde jeder Stürmer aus der U23 der Knappen dort gut aussehen und regelmäßig gute Quoten abrufen können. Für Wright kann es aber ein wichtiger Schritt zur zwar langsamen und schrittweisen, aber notwendigen Etablierung als Profi sein. Land und Verein in dieser Betrachtung hin oder her, so ist es doch die erste Station in einer ersten Mannschaft, wo sich der ehemalige U23-Nationalspieler der USA durchsetzen und zeigen konnte.
Sein Vertrag ist vorerst bis 2023 datiert. Womöglich schafft er es bei anhaltender Leistung sogar in den Blickwinkel einiger kleinerer Vereine, die wiederum in den bekannteren Ligen spielen. So könnte er sich einen Weg (zurück) in den - bei allem Respekt - etwas ruhmreicheren europäischen Fußball bahnen - wenn auch, und das gilt es dennoch zu betonen, langsam und mit Mühe sowie Geduld.