Bericht: Was die Bayern-Stars bei Nagelsmann stört

Nach dem durchwachsenen Saisonstart steht Julian Nagelsmann in der Kritik
Nach dem durchwachsenen Saisonstart steht Julian Nagelsmann in der Kritik / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Innerhalb der Mannschaft des FC Bayern gibt es Zweifel an Julian Nagelsmann. Auf einige Kritikpunkte hat der Trainer bereits reagiert.


Der Sport Bild zufolge gebe es mehrere Gründe, warum die Bayern-Profis von Nagelsmann nicht überzeugt seien. So würden etwa die Umstellungen und Auswechslungen des 35-Jährigen oft für Verwunderung sorgen. Anstatt den Spielverlauf mit neuen taktischen Ideen oder personellen Wechseln zu Gunsten der Bayern zu beeinflussen, würden Nagelsmanns Veränderungen ohne Effekt bleiben.

Als Beispiel nennt die Sport Bild die vorzeitigen und wirkungslosen Auswechslungen von Neuzugang Sadio Mané, die die Mannschaft genau beobachte - zumal der Senegalese seinen Unmut zuletzt offen zur Schau stellte. Außerdem habe sich Jamal Musiala bei einigen Führungsspielern über seine Reservistenrolle im Spiel bei Inter Mailand beklagt. Zuvor soll Nagelsmann dem 19-Jährigen einen Platz in der Startformation zugesagt haben.

Neben den personellen Entscheidungen würden sich die Spieler auch an Nagelsmanns vermeintlichem Hang zur Selbstdarstellung stören, namentlich an seinen impulsiven Auftritten an der Seitenlinie. Vor diesem Hintergrund fänden es die Profis auch ungewöhnlich, dass der Trainer mit einem persönlichen Mentaltrainer an seinem Verhalten arbeite.

Mannschaft nimmt positive Veränderungen wahr

Trotz aller Kritik nehme die Mannschaft aber auch positive Veränderungen wahr. Dazu würden etwa Nagelsmann dezenterer Kleidungsstil gehören, den er sich angeeignet habe, um die Diskussionen um seine Outfits zu beenden. Ferner pflege er inzwischen eine andere Art der Kommunikation und führe deutlich mehr Einzelgespräche als in der Vergangenheit. Vormals war dem Coach vorgeworfen worden, sich nur mit wenigen Führungsspielern auszutauschen.

Dass er die Mannschaft inzwischen stärker einbinde, zeige auch der Umgang rund um die Corona-Testungen. Da es aktuell keine Vorgaben von der DFL gibt, dürften die Klubs selbst entscheiden, ob und wie oft sie ihre Spieler testen wollen. Dass sich die Bayern trotz des Risikos symptomloser Ausfälle für die Beibehaltung regelmäßiger Tests entschieden, gehe auf eine gemeinsame Besprechung zwischen Nagelsmann und dem Mannschaftsrat zurück. Dem Gremium um Manuel Neuer, Thomas Müller, Joshua Kimmich, Kingsley Coman und Leon Goretzka gehe es darum, das Risiko für Folgeerkrankungen zu minimieren.

Auch auf die Kritik an Joshua Kimmich habe der Trainer inzwischen im Sinne des Teams reagiert. Dem Nationalspieler war zuletzt von verschiedenen Experten fehlende defensive Disziplin vorgeworfen worden. Nagelsmann hatte die Diskussion zunächst nur mit dem knappen Kommentar quittiert, Kimmich könne es noch besser machen.

Intern habe er Kimmich mittlerweile den Rücken gestärkt und deutlich gemacht, dass der 27-Jährige keine "holding six" sei und nicht das gesamte Spiel über absichern müsse. Vielmehr solle Kimmich bewusst offensive Impulse setzen, im Pressing nach vorne Rücken und als erster Aufbauspieler fungieren.


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