Ligaweit nur 16. - Wann rächt sich die schwache Chancenverwertung von RB Leipzig?

Florian Bajus
Muss mit seiner Mannschaft an der Chancenverwertung arbeiten: RB-Coach Julian Nagelsmann
Muss mit seiner Mannschaft an der Chancenverwertung arbeiten: RB-Coach Julian Nagelsmann / Matthias Hangst/Getty Images
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RB Leipzig bleibt dem FC Bayern weiter dicht auf den Fersen. Beim VfB Stuttgart setzten sich die Sachsen am Samstagabend mit 1:0 durch, doch wieder einmal hatten Julian Nagelsmann und die Seinen eine schwache Chancenverwertung zu bemängeln. Wann rächt sich die Fahrlässigkeit im Abschluss?

Julian Nagelsmann wollte es nicht nur in die Schuhe seiner Spieler schieben, dass sich RB Leipzig trotz einer dominanten Leistung nur mit 1:0 gegen den VfB Stuttgart durchgesetzt hat. "Natürlich müssen wir ein zweites oder drittes Tor machen", wird der Cheftrainer auf der Vereinswebsite zitiert, "an der Stelle muss man aber auch ein großes Kompliment an Stuttgarts Gregor Kobel machen, der heute unglaublich gut gehalten hat."

Insbesondere in der ersten Halbzeit hielt Kobel die Null fest, unter anderem beim Strafstoß von Emil Forsberg in der 22. Minute. Der wuchtige, halbhohe und halbrechte Schuss prallte vom Bein des Schweizer Schlussmannes an die Latte und wieder in das Spielfeld. Erst in Minute 67 konnte der Bann gebrochen werden, Dani Olmo erzielte das entscheidende Tor zum neunten Sieg im 14. Bundesligaspiel.

"Wir waren sehr dominant und spielten uns mehr Chancen heraus", resümierte Innenverteidiger Willi Orban, "diese müssen wir aber natürlich noch besser verwerten. Am Ende ist es dann wieder unnötig eng und spannend geworden." Nagelsmann sprach daher seinem Torhüter Peter Gulacsi, der den Sieg mit einer Parade gegen Waldemar Anton in der 86. Minute rettete, ein "Riesen-Kompliment" aus: "Kurz vor dem Schluss hat er noch einen großartigen Big-Save ausgepackt. In solchen Momenten merkt man, wie wichtig er für das Team mit seiner Erfahrung ist", sagte der 33-Jährige.

Chancenverwertung in der Bundesliga: Leipzig nur auf Platz 16

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass RB schon die gesamte Saison über mit einer schwachen Chancenverwertung zu kämpfen hat. Mit 25 Toren stellt der Tabellenzweite die zweitschwächste Offensive im oberen Tabellendrittel, lediglich der VfL Wolfsburg (20) traf noch seltener.

Insgesamt haben sich die Sachsen laut dem kicker 97 Chancen erspielt, die Erfolgsquote liegt demnach bei lediglich 25,8 Prozent. Damit liegt die Mannschaft im Liga-Vergleich auf dem 16. Platz, nur Wolfsburg (24,1 Prozent bei 83 Chancen) und der FC Schalke 04 (20,5 Prozent bei 39 Chancen) waren bis dato noch ineffizienter vor dem gegnerischen Tor. Deutlich erfolgreicher sind der FC Bayern (42,7 Prozent bei 103 Chancen), Bayer Leverkusen (38,7 Prozent bei 75 Chancen) und Union Berlin (35,8 Prozent bei 81 Chancen).

In dieser Saison gehört RB Leipzig zu den ineffizientesten Mannschaften in der Bundesliga
In dieser Saison gehört RB Leipzig zu den ineffizientesten Mannschaften in der Bundesliga / Matthias Hangst/Getty Images

Dafür überragt die Defensive von RB: Erst neun Gegentore haben die Nagelsmänner kassiert. Gulacsi konnte bereits siebenmal die weiße Weste wahren und hält seit dem 3:3 gegen den FC Bayern am zehnten Spieltag konstant die Null.

Auf Dauer wird sich Leipzig die schwache Chancenverwertung aber kaum leisten können. Allein in den kommenden Bundesligaspielen gegen Borussia Dortmund und Wolfsburg müssen sich die Roten Bullen von ihrer effizienteren Seite zeigen, spätestens aber im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Liverpool wird es darauf ankommen, die Chancen, die sich ergeben werden, zu nutzen.

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