VfB Stuttgart will auch in der Bundesliga dem aktuellen Kader vertrauen

Ziel erreicht: Thomas Hitzlsperger und der VfB Stuttgart sind zurück in Liga eins
Ziel erreicht: Thomas Hitzlsperger und der VfB Stuttgart sind zurück in Liga eins / Pool/Getty Images
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Der VfB Stuttgart hat es geschafft. Nach einem Jahr im Unterhaus ist man zurück in der Bundesliga und darf von nun an wieder um die Spitze in der höchsten deutschen Spielklasse kämpfen. Zunächst ist jedoch klar: Für kommende Saison ist der Klassenerhalt das Ziel. Um das zu erreichen, will man in Stuttgart gar nicht viel verändern und in großen Teilen mit dem aktuellen Kader in die nächste Saison gehen. Die Frage ist: Reicht das aus?

Mit dem zweiten Platz in der 2. Bundesliga hat man den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft. Zwar kann man vom FC Heidenheim theoretisch noch auf den dritten Platz und damit die Relegation verdrängt werden, doch bei nur noch einem Spiel zu gehen, drei Punkten und ganzen elf Saisontoren mehr auf dem Konto, darf man sich beim VfB auch schon jetzt über den Aufstieg freuen.

Mislintat: "Sehr viel Potenzial im Kader"

Zwar ordnet auch VfB-Sportdirektor Sven Mislintat die Situation noch demütig und vorsichtig ein, mit einem derartigen Fußballwunder der Heidenheimer rechnet jedoch niemand. Mislintat wolle laut Sport Bild dennoch erst Glückwünsche entgegennehmen, "wenn wir die letzten Schritte über die Ziellinie gemacht haben." Und dennoch herrscht in Baden-Württemberg schon jetzt ausgelassene Stimmung.

"Grenzen überschritten": Sven Mislintat sieht den VfB in der Öffentlichkeit falsch bewertet
"Grenzen überschritten": Sven Mislintat sieht den VfB in der Öffentlichkeit falsch bewertet / DeFodi Images/Getty Images

Das zwischenzeitliche Straucheln nach der Coronapause hat man erfolgreich überstanden und kann jetzt schonmal für die erste Liga planen. Sofern es überhaupt viel zu planen gibt. Denn zurzeit scheint klar zu sein, dass man am aktuellen Kader nicht allzu viel verändern möchte. Mislintat spricht von "sehr viel Potenzial im Kader", sodass man sich schon jetzt "gut gerüstet" sehe für die Aufgabe Bundesliga: "Wir vertrauen unserer Mannschaft, sie kann und wird sich weiterentwickeln."

Und in der Tat: Potenzial ist einiges vorhanden. Während der 6-Tore-Gala gegen den 1. FC Nürnberg in der letzten Partie, standen ganze sieben Spieler in der Sartelf, die teilweise noch weit unter 25 Jahre jung sind. Unter anderem Silas Wamangituka (20) und Keeper Gregor Kobel (22), waren erneut von Beginn an mit von der Partie. Mit dem flächendeckend getankten Selbstvertrauen in der Mannschaft sieht man sich scheinbar gut aufgestellt, um auch den deutlichen Qualitätsunterschied in der ersten Liga zu meistern.

VfB und HSV können "nur verlieren"

Zudem geht man davon aus, dass einigen Spielern im Kader die Bundesliga sogar eher liegen könnte als der Spielstil in der zweiten Klasse: "Wir haben uns in offenen Partien in der zweiten Liga leichter getan. Wenn wir in der ersten Liga Räume bekommen, haben wir Spieler im Kader, denen dies zugute kommt", erklärte Mislintat die Entscheidung, nicht außerordentlich aufrüsten zu wollen für die kommende Spielzeit. Damit rückt auch ein Transfer von Hannover-Verteidiger und U21-Nationalspieler Waldemar Anton in weitere Ferne. Der 23-jährige Innenverteidiger war vermehrt mit dem VfB in Verbindung gebracht worden, ein Transfer scheint nun jedoch nicht mehr zustande zu kommen. Das berichtet ebenfalls die Bild.

Und so darf man sch in Stuttgart nun voll und ganz auf die Euphorie für das nächste Jahr konzentrieren. Denn der Druck, der in der laufenden Saison auf den Verantwortlichen des Klubs, aber auch auf den Spielern lag, war laut Mislintat wieder einmal enorm:

"Der Druck für die Mannschaft war von Beginn an immens. Bei der Bewertung unserer Leistungen werden mittlerweile zu oft Grenzen überschritten, die in ihrer Form nicht mehr tolerabel sind. Wenn man in der zweiten Liga für den VfB arbeitet, und für den HSV gilt dies genauso, kann man nichts gewinnen, nur verlieren. Es ist gefühlt die Fortsetzung des Abstiegskampfs."