Es wird eng für Matarazzo in Stuttgart: VfB-Coach muss um seinen Job kämpfen

Pellegrino Matarazzo
Pellegrino Matarazzo / Stuart Franklin/GettyImages
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Neben dem VfL Bochum ist der VfB Stuttgart der einzige bislang noch sieglose Klub. Der Platz am Ende der Tabelle sorgt für Nervosität und Druck. Letzteres vor allem gegenüber Pellegrino Matarazzo, für den es langsam aber sicher eng wird.


"Der Trainer ist nicht Teil der Analyse", hatte Sven Mislintat zuletzt nach der Niederlage gegen den VfL Wolfsburg verlauten lassen. Stuttgart hätte drei sehr wichtige Punkte einfahren können, stattdessen nahm sie ein direkter Tabellennachbar mit.

Der Sportdirektor des VfB hatte betont, wie wichtig es nun sei, "in der Sache und in der Analyse zu bleiben", was den missratenen Saisonstart betrifft. Pellegrino Matarazzo zählte er trotz direkter Nachfrage ganz bewusst nicht an. Kurzum: Bislang gibt es die notwendige Rückendeckung für den Trainer.

Ebenso klar ist aber auch: Eine erneute Rettung in der letzten Minute des letzten Spieltages, wie es in der Vorsaison der Fall war, wollen die Schwaben nicht riskieren. In den nächsten "ganz wichtigen Wochen" für den Klub, so Mislintat, muss der Trainer also auch abliefern.

Matarazzo kämpft um seinen Job - "ganz wichtige Wochen" für Stuttgart

Trotz der öffentlichen Unterstützung seines Vorgesetzten merkt die Bild an, dass es langsam aber sicher eng für Matarazzo wird.

Ein Indiz dafür: Die öffentliche Kritik an seinen Spielern, mit der er am vergangenen Wochenende nicht sparte. Gleich mehrere Akteure stellte er in der Nachbetrachtung in den Fokus und betonte, was er sich von ihnen gewünscht hätte oder was sie hätten besser machen sollen. Ein Schritt, den der Coach in seinen bereits fast drei Jahren in Stuttgart nie in der Form wählte.

Noch vor der Wolfsburg-Partie hatte er diese Entscheidung sogar noch gegenüber der Bild erklärt: "Wenn ich Spieler bisher nie öffentlich kritisiert habe, liegt es daran, dass ich keinen Gewinn gesehen habe. [...] Was ich in den Medien sage, ist oft kalkuliert."

Pellegrino Matarazzo, Sven Mislintat
Sven Mislintat (re.) vertraut noch auf Matarazzo / Matthias Hangst/GettyImages

Der 44-Jährige verspricht sich also einen Effekt durch die öffentlichen Kritik. Dass er inzwischen auch diesen Weg beschreitet, macht deutlich, wie sehr auch der Druck für ihn selbst steigt.

So sehr der VfB im vergangenen Jahr gezeigt hat, wie wichtig das gegenseitige Vertrauen auch ist - es ist wohl kaum davon auszugehen, dass Mislintat erneut ins Risiko gehen wird. Der Verein muss die Klasse halten, an diesem Ziel führt kein Weg vorbei. Solange er der Meinung ist, dass Matarazzo den Turnaround erreichen kann, wird er ihn unterstützen.

Eine Meinung, die sich in den nächsten Spielen entweder festigen, oder vielleicht gar in Luft auflösen wird. Die "ganz wichtigen Wochen", die Mislintat ansprach, bringen drei Heimspiele mit: Gegen Union Berlin, gegen den VfL Bochum - ein Pflichtsieg - sowie die Pokal-Partie gegen Zweitligist Arminia Bielefeld.


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