Bericht: Kuriose Klausel schützt VfB-Sportdirektor Sven Mislintat
Von Simon Zimmermann
Sven Mislintat hat bereits bekräftigt, dass er seine Zukunft beim VfB Stuttgart unabhängig von Thomas Hitzlsperger betrachtet. Der Sportdirektor wird die Nachfolgersuche danke einer kuriosen Klausel maßgeblich begleiten. Hitzlsperger wird derweil mit RB Leipzig in Verbindung gebracht.
Spätestens im Herbst 2022 wird Thomas Hitzlsperger seine Ämter beim VfB Stuttgart niederlegen. Die Schwaben haben die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden bereits aufgenommen und eine Headhunting-Agentur beauftragt. Laut der Sportbild soll Regensburgs Geschäftsführer Christian Keller Kandidat sein.
Der so erfolgreich arbeitende VfB-Sportdirektor Sven Mislintat hatte nach der Rückzugsankündigung von Hitzlsperger bereits öffentlich verlautbart, dass er seine Zukunft in Stuttgart davon unabhängig betrachte. "Entscheidend für konstant erfolgreichere Fußballklubs ist nie, wer geht, sondern immer, wer folgt", schrieb der 48-Jährige in einem Statement auf Instagram.
Es scheint, dass Mislintat keine großen Ambitionen hegt, die direkte Nachfolge von Hitzlsperger als Vorstandsboss anzutreten - oder zumindest zum Sportvorstand aufzusteigen. "Es geht zuvorderst darum, einen Top-Job für diesen Klub zu machen. Das wird - in welcher Position auch immer - mein Bestreben sein", hält er sich zumindest öffentlich zurück.
Mislintat dank kurioser Klausel auf dem Fahrersitz
Nach seiner Vertragsverlängerung bis 2023 soll Mislinatat ohnehin alle Trümpfe in der Hand halten. Damals tobte bereits der Machtkampf zwischen Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt. Mislintat forderte deshalb maximalen Schutz - und bekam dabei auch die Zustimmung des Aufsichtsrats.
Im neuen Arbeitspapier ist laut Sportbild eine Klausel enthalten, die es dem VfB-Sportdirektor ermöglicht, seinen Vertrag innerhalb von 14 Tagen zu kündigen und dennoch weiterhin sein volles Gehalt bis 2023 zu beziehen. Gezogen werden kann die Klausel, sollte eine grundlegende Entscheidung im direkten Kompetenzbereich des Sportdirektors ohne seine Zustimmung und Unterschrift erfolgen.
Heißt: Holt der VfB einen neuen Sportvorstand oder entlässt den Trainer, ohne dass Mislintat diese Entscheidung absegnet, kann er einseitig kündigen und sein geschätztes Jahresgehalt von rund 800.000 Euro bis Vertragsende weiterhin kassieren.
Hitzlsperger sieht sich nicht als "Lame Duck" - Kandidat bei RB Leipzig?
Sollte Mislintat Hitzlsperger demnach nicht nachfolgen, wird er maßgeblich bei der Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden beteiligt sein. Bis dahin bleibt Hitzlsperger aber noch im Amt - Stand jetzt bis Vertragsende im Herbst 2022. Als Lame Duck sieht er sich dabei nicht: "Solange vom Aufsichtsrat kein anderer Wunsch an mich herangetragen wird, werde ich bis zum letzten Tag meines Vertrags mit vollem Engagement beim VfB arbeiten."
Ob der 39-Jährige aber tatsächlich noch rund ein Jahr als VfB-Boss tätig sein wird, ist offen. Bei RB Leipzig soll er laut Sportbuzzer einer der Top-Kandidaten bei der Suche nach einem neuen Sportdirektor sein...