VfB macht Aufstieg (fast) perfekt: Bundesliga, mir kommed wieder hoim

Ausgelassener Jubel nach der Demontage im Frankenland
Ausgelassener Jubel nach der Demontage im Frankenland / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Ja ist denn heut schon Weihnachten?! Nein, aber: Geschenke verteilten die Nürnberger trotzdem großzügig. Der VfB Stuttgart nahm diese dankend an und steht nun mit anderthalb Beinen zurück in der Bundesliga.

Spieltag 28, Momentaufnahme: Der VfB Stuttgart liegt nach 45 Minuten vor den eigenen Fans mit 2:0 gegen den HSV zurück. Sieben Punkte liegen in diesem Moment zwischen dem VfB auf Platz drei und dem HSV auf Platz zwei. Das Thema direkter Aufstieg scheint für die Schwaben gegessen.

Spieltag 33: Die Spieler des VfB Stuttgart liegen sich jubelnd in den Armen, nach der 6:0-Deklassierung der Nürnberger im Max-Morlock Stadion. Die Neckar-Boys sind mit drei Punkten und +11 Toren vor dem FC Heidenheim auf Platz zwei. Den Aufstieg hat der VfB damit in der Tasche.

Was passierte dazwischen?

Geschlagene Hamburger...
Geschlagene Hamburger... / Alex Grimm/Getty Images
... feiernde Schwaben
... feiernde Schwaben / Alexander Hassenstein/Getty Images

Noch vor drei Spieltagen waren wüste Anschuldigungen und Beleidigungen nach der Derby-Niederlage gegen den KSC unter den Social-Media-Posts des VfB zu lesen. Jetzt haben sich alle wieder lieb! Warum? Weil Stuttgart plötzlich das Tore schießen entdeckt hat. Elf Buden in zwei Partien, das gab es noch nie für die Schwaben. Effektivität, Spiellust, Kampfgeist: der VfB hat den berühmten Bock zur rechten Zeit umgestoßen.

Das Drehbuch zum 33. Spieltag schrieb aus Sicht der Schwaben Walt Disney, beim HSV war es der Teufel höchstpersönlich. So unterschiedlich kann es laufen im Fußball. Des einen Freud ist des anderen Leid.

Fakt ist: Der VfB zeigte genau das, was schon gegen Sandhausen abgeliefert wurde: packenden, schnellen und dynamischen Offensivfußball, gepaart mit einer kompromisslosen Defensivarbeit. Zu keinem Zeitpunkt des Spiels waren die Franken den Schwaben auch nur annähernd gewachsen.

Wenn es darauf ankam, brachten die Cannstatter Leistung und der HSV eben nicht. Sechs Punkte aus zwei Partien für den VfB, einen Punkt im gleichen Zeitraum für den HSV. Das Szenario vom letzten Jahr könnte sich wiederholen. Damals verspielten die Rothosen gegen den SC Paderborn alles, heute gegen den FC Heidenheim fast alles.

Diese Szenen werden wir dieses mal alle vermissen.
Diese Szenen werden wir dieses mal alle vermissen. / THOMAS KIENZLE/Getty Images
Sie alle hätten es verdient gehabt, dabei zu sein
Sie alle hätten es verdient gehabt, dabei zu sein / TF-Images/Getty Images

Wer das Siegtor der Heidenheimer gesehen hat, der kann nicht leugnen, dass es überschwängliche Emotionen gab, aber ohne Fans macht doch alles nur halb so viel Spaß. Man stelle sich nur vor, 60.000 Menschen dürften den VfB nächste Woche gegen Darmstadt 98 feiern - was würden wir alles dafür tun! So muss der schwäbische Fan leider warten, bis er wieder die Mercedes-Benz Arena in einen der emotionalsten und lautesten Fußballtempel Europas verwandeln darf.