Verlässt Jordan Beyer Gladbach im Sommer? Persönliche Entwicklung "nicht ideal"

Jordan Beyer.
Jordan Beyer. / Christof Koepsel/Getty Images
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Aus verschiedensten Gründen hat Jordan Beyer in dieser Saison noch kein Spiel für Borussia Mönchengladbach absolviert. 2022 läuft sein Vertrag aus. Er könnte die Fohlen bereits in diesem Sommer dauerhaft verlassen.

Erst das Knie und dann eine Corona-Infektion, die ihn komplett aus der Bahn warf - für Jordan Beyer lief der Saisonstart alles andere als gut. "Ich lag drei Wochen komplett flach, es ging gar nichts. Geruchsverlust, Geschmacksverlust, Kopfschmerzen, Schnupfen – die ganze Palette. Ich hatte direkt danach noch einen anderen Infekt. Danach wieder bei null anfangen zu müssen, war nicht ohne", beschreibte er seine Erkrankung im Interview mit der Rheinischen Post.

Beyer war zu Saisonbeginn als Ersatzmann für die Innenverteidiger vorgesehen und nach seiner Leihe zum Hamburger SV, wo er regelmäßig spielte, schien er gute Karten auf Einsätze zu haben. Dann aber kam Corona. "Ich musste erst etliche Lungen- und Herzuntersuchungen machen, um zu checken, ob nicht ein dauerhafter Schaden entstanden ist, bevor ich fürs Training wieder freigegeben wurde", sagte Beyer. Aber: "Mitte November wäre ich wieder bereit gewesen."

Einsätze gab es bisher trotzdem maximal in der Regionalliga-Mannschaft, weil Matthias Ginter und Nico Elvedi fast immer spielen. Im Januar wurde über eine erneute Leihe gesprochen, doch Beyer blieb: "Ich hätte mir gut vorstellen können, mich noch mal verleihen zu lassen, weil es ein guter Schritt hätte sein können, um im Sommer noch mal stärker zurückzukommen. Letztes Jahr hat mir das enorm viel gebracht. Aber es kam sehr schnell das Signal von Gladbach, dass der Verein mich hierbehalten wollte. Deshalb sind die Ideen recht schnell verflogen."

Doch warum genau Gladbach ihn halten wollte, ist bis hierhin unklar. Beyer ist zwar immer im Kader, spielt aber nie, was "für meine persönliche Entwicklung natürlich nicht ideal" ist, wie er sagt. Ein erneutes Leihgeschäft im Sommer wäre indes nicht mehr so einfach, denn der Vertrag des 20-Jährigen endet im nächsten Jahr. Er müsste also vorher seinen Vertrag verlängern. Im schlimmsten Fall könnte Beyer den Klub aber schon im kommenden Sommer fest verlassen.

"Bislang gab es noch keine Gespräche, aber die wird es natürlich geben. Dann schauen wir mal, in welche Richtung es geht", erklärte das Eigengewächs der Fohlen. Der Abschied von Trainer Marco Rose ändert "natürlich in gewisser Weise die Ausgangsposition für mich. Ich werde mir ganz in Ruhe mit meinem Berater und meinem Vater Gedanken machen, was für meine Zukunft das Beste ist."

Beyer vermeidet ein Treuebekenntnis, was nur allzu verständlich ist. Mit 20 ständig auf der Bank zu sitzen, kann nicht das Ziel sein, dafür ist er auch zu talentiert und es dürfte Bundesliga-Klubs geben, die ihn gern aufnehmen würden. Die Trainerfrage bei Gladbach wird wohl auch über Beyer mitentscheiden, denn ohne vernünftige Perspektive dürfte das Nachwuchs-Talent sehr bald woanders spielen.