Verdientes 2:0 gegen Köln: Bayern-Frauen holen ersten Bundesliga-Dreier

  • Bayern mit dominanter Leistung bei Sieg über Köln
  • Pernille Harder und Linda Dallmann treffen
  • Deutliches Chancen-Plus für den FCB

Gegen den 1. FC Köln konnte sich der FC Bayern die ersten drei Punkte der Saison holen
Gegen den 1. FC Köln konnte sich der FC Bayern die ersten drei Punkte der Saison holen / Johannes Simon/GettyImages
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In einem lange hart umkämpften Spiel setzte sich der FC Bayern München verdient mit 2:0 gegen den 1. FC Köln durch. Durch Treffer von Pernille Harder und Linda Dallmann konnten die Münchnerinnen somit den ersten Saisonsieg feiern, während der Effzeh den ersten Dämpfer hinnehmen musste.

Auch wenn die Kölnerinnen nach dem ersten Spieltag in der Tabelle vor dem Deutschen Meister standen, gingen die Bayern als klare Favoritinnen in die Partie. Vor der Länderspielpause war das Team von Trainer Alexander Straus beim Ligaauftakt nicht über ein 2:2 in Freiburg hinausgekommen. Hingegen war der Effzeh daheim erfolgreich gegen die Aufsteigerinnen aus Leipzig (2:1) gewesen. Damit gab es bei den Kölnerinnen den ersten Mutmacher, nachdem man in der Rückrunde der vergangenen Saison insgesamt nur zwei Spiele gewonnen hatte.

Nach dem Remis gegen Freiburg nahm der Bayern-Coach drei Änderungen vor. Magdalena Eriksson feierte ihr Startelf-Debüt in der Frauen-Bundesliga, sie kam anstelle von Tainara in der Innenverteidigung zum Einsatz. Zudem starteten Linda Dallmann und Lina Magull von Beginn an, während Sydney Lohmann und Klara Bühl zunächst auf der Bank Platz nahmen.

Auf der anderen Seite musste der 1. FC Köln aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre auf Außenverteidigerin Martyna Wiankowska verzichten. Laura Donhauser und Sofie Laursen waren die beiden Umstellungen, die Effzeh-Trainer Daniel Weber vornahm.

Linda Dallmann
Zeigte nach zuletzt längerer Verletzungspause wieder, welches Potenzial in ihr steckt - Linda Dallmann / Stuart Franklin/GettyImages

Von Beginn an gaben die Gastgeberinnen den Ton an. Mit viel Ballbesitz nahmen sich die Bayern Zeit, ihr Spiel von der hintersten Reihe an geduldig aufzubauen, während Köln zunächst abwartete und auf Fehler lauerte. Es dauerte jedoch einige Zeit, bis eine erfolgreiche Aktion auf das Tor glückte. Die Kölnerinnen standen kompakt und konnten so die ersten Angriffsversuche unterbinden.

Die ersten Annäherungen kamen über Weitschüsse zustande, zunächst mit Georgia Stanway links am Tor vorbei (7.) und Dallmann, die das Leder knapp über die Latte setzte (10.). Allerdings zeigte sich auch, dass das Team inklusive der neuen Transfers noch nicht ganz eingespielt ist. Ein langer Pass in die Spitze von Eriksson landete im Nirgendwo, zudem liefen sich die Außen häufig an den Kölner Außenverteidigerinnen Anna Gerhardt und Laursen fest, die bissig dagegenhielten. Insgesamt ließen die Gäste anfangs nicht viel zu. Mit ihrer kämpferischen Herangehensweise konnten sie die Münchnerinnen über längere Zeit vom eigenen Sechzehner fernhalten.

Richtig gefährlich wurde es erst in der 21. Spielminute, als sich Pernille Harder per Dribbling erfolgreich auf dem linken Flügel durchsetzen konnte. Ihre Hereingabe landete im Strafraum bei Schüller, für deren Kopfball jedoch Endstation bei Köln-Torhüterin Jasmin Pal war. Diese Aktion erwies sich als ein wahrer Weckruf für die Bayern. Es folgte ein weiterer Abschluss durch Magull (21. und kurze Zeit später war es erneut Stanway, die aus der Distanz zum Abschluss kam (25.). Ihr Schuss hätte perfekt in das obere linke Eck gepasst, doch wieder war es Pal, welche die gegenerische Führung mit einer Glanztat verhindern konnte.

Trotz der drückenden Bayern-Offensive kam Köln schließlich auch zum Luftschnuppern im Strafraum von Mala Grohs. Nach einer Ecke war es Sharon Beck, die auffälligste Kölnerin, die mit dem Kopf an den Ball kam, konnte jedoch nicht genug Druck hinter den Ball bringen, wodurch die Bayern-Keeperin nicht eingreifen musste (30.).

Mit der Zeit ließen die Münchnerinnen den Ball immer besser durch die eigenen Reihen laufen. So auch beim ersten Treffer, der sich zuvor schon angekündigt hatte. Die Aktion begann mit einem gut gespielten Doppelpass von Harder auf Mittelfeldhöhe, wodurch Raum gewonnen werden und das Spiel auf die rechte Seite verlagert werden konnte. Die dänische Nationalspielerin trat sofort den Tiefenlauf in den Strafraum an, wo sie wieder von Gwinn bedient wurde und kurz vor dem Pausenpfiff aus kurzer Distanz zur verdienten 1:0-Führung einnetzte.

FC Bayern Munchen Women's Team Presentation
Grund zur Freude - Bayern-Neuzugang Pernille Harder konnte ihr Team in der ersten Halbzeit in Führung bringen / Vera Loitzsch/GettyImages

Beide Teams gingen unverändert in die zweite Halbzeit, und unverändert blieb auch die Konstellation auf dem Platz. Die Bayern starteten gleich mit zwei guten Versuchen, zuerst über Schüller und dann Harder, die nicht mehr ganz mit der Hacke an den Ball kam (47.). Doch auch Köln zeigte sich nun deutlich offensivfreudiger als im ersten Durchgang. Bei einem Abschluss von Beck musste Grohs erstmals ernsthaft in das Spielgeschehen eingreifen (48.). Insgesamt zeigten sich die Münchnerinnen jedoch deutlich souveräner in der Abwehrarbeit, als das noch zum Ligaauftakt der Fall gewesen war.

Durch die Stabilität von hinten heraus schien auch das Selbstvertrauen für Aktionen im Angriff zuzunehmen. Dieses Mal war es Dallmann, die einen Angriff erfolgreich vollenden konnte (57.). Nach einem Durcheinander auf Höhe des Mittelkreises eroberte Stanway den Ball, welchen sie direkt in die Tiefe zur Mitspielerin schickte. Dallmann bliebt vor dem Kölner Tor cool und schob zum 2:0 ein.

Im Anschluss behielten die Gastgeberinnen weiter klar die Überhand, schalteten aber einen Gang runter. Etwas mehr Schwung kam wieder auf über die Einwechslungen von Jill Baijings und Sydney Lohmann. Letztere war direkt an einer hochkarätigen Torchance beteiligt, als sie einen guten Vorstoß über die linke Seite anführte und die Flanke in den Sechzehner brachte. Allerdings rutschten dort sowohl Magull als auch Gwinn knapp am Ball vorbei (74.).

Sharon Beck
Sharon Beck schaffte es häufiger, die Bayern-Abwehr vor Probleme zu stellen, konnte sich jedoch nicht mit einem Tor belohnen / Lukas Schulze/GettyImages

Allerdings gab Köln das Spiel nicht auf und kämpfte bis zum Schluss weiter. Beim nächsten Angriff der Gäste stand Eriksson goldrichtig, um den Schuss von Beck mit dem Kopf abzuwehren, der ansonsten höchstwahrscheinlich im Tor gelandet wäre (86.). Eine kleine Sorgenfalte tat sich beim FCB auf, als Lohmann nach nur wenigen Minuten Einsatzzeit vom Platz musste und darauf das Stadion auf Krücken verließ. Auch die letzte gefährliche Aktion gehörte nochmal den Gastgeberinnen, die mit gleich drei Spielerinnen gegen zwei Kölnerinnen in den Angriff gingen. Allerdings verpasste die eingewechselte Jovana Damnjanović den richtigen Abspielzeitpunkt, wodurch sie ihre Mitspielerin in Abseitsposition bediente.


Alles in allem endete die Partie in einem verdienten Bayernsieg, der sicher höher hätte ausfallen können. Beste Spielerin auf dem Platz war Linda Dallmann, die nicht nur in der Offensive glänzen konnte und ein Tor beisteuerte, sondern auch viel Arbeit in der Rückwärtsbewegung leistete. Die Kölnerinnen kämpften bis zur letzten Minute, konnten aber insgesamt zu wenig Offensivdrang ausüben.


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