"Verdächtiger" VAR beim Spiel gegen BVB: Augsburg mit Kritik am DFB

Felix Uduokhai
Felix Uduokhai / Alex Grimm/GettyImages
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Die Rote Karte für Felix Uduokhai hat den FC Augsburg im Duell mit Borussia Dortmund in einen Nachteil gebracht. Weniger an dem Platzverweis selbst, als an der Zusammensetzung des anscheinend maßgeblich beteiligten VAR-Teams hat der FCA offenbar so seine Probleme gehabt.

Es ist immer ein Nachteil, wenn eine Mannschaft mit einem Spieler weniger antreten muss. Vor allem wenn das für einen Zeitraum gilt, der sich auf über 45 Minuten erstreckt. Das war auch am Sonntagnachmittag der Fall, als der FC Augsburg den Platzverweis von Felix Uduokhai verdauen musste. Ab der 38. Minute spielte Borussia Dortmund somit mit einem Spieler mehr.

Eine Szene, die das Spiel maßgeblich beeinflusst hat. Jedoch auch eine, bei der es an der Entscheidung an sich so gut wie keine Kritik gab. Immerhin wäre der schnelle Donyell Malen wohl alleine in den gegnerischen Strafraum gezogen, was eine klare Torchance ergeben hätte.

VAR-Assistent aus Hemer: Augsburg wittert Nachteil gegenüber dem BVB

Und trotzdem gibt es Kritik seitens der Augsburger. Weniger an der Roten Karte, sondern eher an der Art und Weise, wie sie zustande kam.

Nach dem Pfiff von Tobias Welz griff er nämlich erst zum Freistoßspray, anstatt in seine Gesäßtasche. Es machte durchaus den Eindruck, als wollte er den Platzverweis von sich aus gar nicht aussprechen. Im Hintergrund erschien der VAR-Bildschirm auf den Stadion-Leinwänden, der klar machte, dass das Foulspiel auf einen möglichen Platzverweis überprüft wurde. Wenige Sekunden später griff Welz dann noch noch zur Roten Karte.

Dennoch war anschließend nicht klar, ob es seine eigene Entscheidung war, oder ob der VAR diese Entscheidung durchgegeben hatte. Der Referee schaute sich die Szene zumindest nicht nochmal selbst an.

Dieser Vorgang an sich und auch die Besetzung des VAR-Teams sorgten dem kicker zufolge für Unmut beim FCA. Neben Tobias Stieler saß nämlich auch Christian Fischer am Bildschirm. Fischer kommt aus Hemer, was lediglich 40 Kilometer von Dortmund entfernt liegt. Offenbar war zu vernehmen, dass diese Nähe den Augsburgern durchaus ein Dorn im Auge war.

DFB erklärt: Ansetzung trotz vermeintlicher Nähe als "gängige Praxis"

Wie der kicker berichtet, soll das Schiedsrichter-Team vor Ort sogar zugegeben haben, dass diese Ansetzung unglücklich sei. Bestätigt ist das jedoch nicht.

Auf Nachfrage des Magazins erklärte der DFB: "Dass sich das Schiedsrichter-Team zu der Ansetzung geäußert haben soll, trifft nicht zu."

"Seit der Corona-Pandemie ist die Landesverbandsneutralität aufgehoben, sodass Schiedsrichter*innen auch bei Spielen mit Beteiligung von Vereinen aus ihren Landesverbänden eingesetzt werden können. Für die Auswahl der DFB-Schiedsrichter*innen ist es gängige Praxis, dass die jeweiligen Einteilungen nach Leistungsstand und Eignung für die entsprechenden Partien erfolgen", so die Stellungnahme weiter. Und diese "gängige Praxis" sei auch für dieses Spiel befolgt worden.

Der BVB wird diese Vorwürfe, die zumindest hinter vorgehaltener Hand zu vernehmen waren, natürlich für Humbug halten. Allerdings hatte sich auch die Borussia vor wenigen Wochen über Robert Hartmann als VAR aufgeregt, als der vom bayerischen SV Krugzell angesetzte Schiedsrichter beim Spiel gegen den VfL Bochum eine Überprüfung des elfmeter-würdigen Fouls an Karim Adeyemi für nicht nötig hielt.

Der Fairness halber: Die Rote Karte für Udoukhai und der nicht gegebene Strafstoß gegen Bochum sind in der Entscheidung an sich natürlich zwei unterschiedliche Paar Schuhe.