VAR-Ärger beim 1:1 zwischen dem BVB und Lazio Rom: Spielbericht und Netzreaktionen zum Champions League-Duell

Umkämpfte Partie im Signal-Iduna-Park
Umkämpfte Partie im Signal-Iduna-Park / Marco Rosi - SS Lazio/Getty Images
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In einem engen Duell zum fünften Spieltag der Champions League trennen sich Borussia Dortmund und Lazio Rom am Ende leistungsgerecht mit 1:1. Für Aufsehen sorgte vor allem die umstrittene Elfmetersituation im BVB-Strafraum, die am Ende zum Ausgleichstreffer führte. Kurz vor Apfiff verletzte sich zudem Mats Hummels schwer.

Nach der bitteren 1:2-Pleite gegen Köln tauschte BVB-Coach Lucien Favre sein Team auf sieben Positionen. Für die verletzten Thomas Meunier, Emre Can und Erling Haaland rückten Mateu Morey, Thomas Delaney und Thorgan Hazard ins Team. Zudem ersetzten Jude Bellingham, Lukasz Piszczek Gio Reyna und Raphael Guerreiro für Axel Witsel, Julian Brandt, Jadon Sancho und Felix Passlack. Besonders der Haaland-Ausfall traf die Borussia enorm, Favre stellte seine Mannschaft infolgedessen ohne Sturmspitze, sondern mit falscher Neun auf.

Aufstellung, Wechsel und Tore

Aufstellung

Dortmund: Bürki - Akanji, Hummels, Piszczek - Guerreiro (ab 62' Schulz), Delaney, Bellingham (ab 88' Witsel), Morey - Reus (ab 76' Sancho), Reyna, Hazard (ab 76' Brandt)

Lazio: Reina - Fares (ab 70' Lazzari), Acerbi, Hoedt, Patric, Marusic - Lucas Leiva (ab 70' Akpa-Akpro) - Luis Alberto (ab 80' Escalante), Milinkovic-Savic (ab 80' Caicedo) - Correa (ab 70' Pereira, Immobile

Tore:
1:0 Guerreiro (44')
1:1 Immobile (67' FE)

Spielbericht

Der BVB startete spielbestimmend in die Partie. Das Favre-Team störte die Gäste früh im Aufbau und suchte selbst immer wieder den Weg nach vorne. Auf nennenswerte Chancen mussten die Fans beider Mannschaften aber warten, spätestens im Strafraum bekamen die Abwehrspieler ein Bein dazwischen. Allerdings wusse der bei der Borussia rechts verteidigende Mateu Morey in der Anfangsphase aber zu überzeugen.

Erste offensive Duftmarken setzten schließlich Joaquin Correa für Lazio auf der einen sowie Gio Reyna für den BVB auf der anderen Seite nach rund 20 Minuten. Das Spiel war nun ausgeglichen. Auf Dortmunder Seite fehlte - wie schon gegen Köln am Wochenende - aber noch die Durchschlagskraft.

Die erste richtig dicke Möglichkeit hatten in der 29. Minute die Gäste. Nach einer tollen Passstafette landete der Ball beim völlig freien wie auch verdutzten Francesco Acerbi, dessen Schuss allerdings am Tor vorbeirollte. Der 32-Jährige stand ohnehin im Abseits.

Auf der anderen Seite knabberte aber nun auch die Borussia an der Führung. Lazio-Keeper Pepe Reina lies einen strammen Schuss von Thorgan Hazard nur zur Seite abprallen. Dort lauerte Marco Reus, dessen scharfe Hereingabe allerdings weder seine Weg ins Tor noch zu einem Mitspieler fand. Am Ende versuchte auch Reyna nochmals sein Glück, doch er zielte daneben.

Guerreiro trifft kurz vor der Halbzeit zum 1:0

Mit der näherrückenden Halbzeitpause egalisierten sich die beiden Teams zunächst immer mehr, das Spiel fand nun hauptsächlich im Mittelfeld statt.

Doch als sich viele schon mit dem 0:0-Pausenstand zu begnügen schienen, sorgte Raphael Guerreiro doch noch für den Führungstreffer. Ein Abschlag von Pepe Reina landete postwendet wieder im Lazio-Strafraum, wo Hazard auf den Portugiesen durchsteckte. Dieser ließ sich vor dem Gästekeeper nicht zweimal bitten und schob cool ein (44'). Direkt im Anschluss erfolgte der Schlusspfiff.

Ohne Wechsel ging es in die zweiten 45 Minuten. Eine erste Duftmarke setzte Reyna in der 50. Minute, doch sein Versuch parierte fast-Namensvetter Reina sicher. Die Partie glich sich nun dem Niveau der ersten Halbzeit an. Beide Teams zeigten zwar Präsenz auf dem Feld, doch spielerische Höhepunkte blieben zunächst Mangelware. Daher blieb Zeit für (schlechte) Wortspielereien:

Umstrittener Elfer führt zum Ausgleich - Dortmund verliert den Faden

Ein Lebenszeichen der Römer setzte Verteidiger Patric in der 60. Minute. Sein harter aber unplatzierter Schuss aus knapp 25 Metern stellte Roman Bürki vor keine großen Herausforderungen. Kurz danach musste sich der Schweizer aber schon mehr strecken. Einen Abschluss vom Ex-Borussen Ciro Immobile fischte Bürki aus dem linken Eck. Die Gäste drückten nun auf den Ausgleich.

Aufregung gab es schließlich in der 65. Spielminute. Nach einem Kontakt durch den gerade erst eingewechselte Nico Schulz lag Sergej Milinkovic-Savic im Dortmunder Strafraum auf dem Rasen. Schiedsrichter Meteu Lahoz, der schon zuvor selten souverän agierte, entschied auf Strafstoß. Eine äußerst zweifelhafte Entscheidung, da der Serbe schon vor dem Kontakt mit Schulz abhob. Durchaus hätte man dies auch als Schwalbe werten können wenn nicht müssen. Den fälligen Elfer verwandelte Immobile am Ende sicher. Ausgleich.

Dortmund war nun merklich angeknackst. In der 78. Spielminute bot sich dem BVB aber eine gute Möglichkeit zur erneuten Führung. Einen Freistoß aus knapp 20 Metern durch Manuel Akanji wurde zwar geblockt, den Nachschuss setzte Thomas Delaney schließlich knapp neben dem Pfosten.

Dortmund spielt Unentschieden, verliert aber Hummels

In der 87. Minute bot sich für Immobile die Chance zum Doppelpack. Seine Direktabnahme von der Strafraumgrenze wurde allerdings vom glänzend reagierenden Bürki zur Ecke geklärt. Einen weiteren Schock gab es für den BVB in der ersten Minute der Nachspielzeit. Immobile trat seinem Ex-Kollegen Mats Hummels ohne Absicht auf den Fuß. Der Dortmunder signalisierte sofort, dass es nicht weitergeht bei ihm. Sogar eine Trage wurde herangeschafft.

Am Ende blieb es beim leistungsgerechten 1:1-Unentschieden, wodurch der BVB im Achtelfinale der Königsklasse steht. Dennoch wird sich Dortmund ärgern, vor allem aufgrund des umstrittenen Elfmeters, der wohl keiner war. Dass sich am Ende auch noch Vizekapitän Hummels schlimmer verletzte und damit mit Haaland den zweiten bitteren Ausfall des Tages bildete, setzte dem ernüchternden Abend aus BVB-Sicht noch die Krone auf.