UWCL-Halbfinale: Crunchtime im Camp Nou zwischen Barça und Chelsea

Barcelona war den Blues im Hinspiel oft einen Schritt voraus
Barcelona war den Blues im Hinspiel oft einen Schritt voraus / Visionhaus/GettyImages
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Am Donnerstag treffen der FC Barcelona und Chelsea im Halbfinal-Rückspiel der Champions League erneut aufeinander. Durch die 0:1-Niederlage im Hinspiel brauchen die Blues einen Sieg im Camp Nou, um die Hoffnung auf ein Weiterkommen aufrecht zu erhalten. Die Katalinnen hingegen sind ihnen einen Schritt voraus und werden sich zudem auf große Unterstützung von den Publikumsrängen verlassen können.

Rückblick auf das Halbfinal-Hinspiel

Am Samstag konnte der FC Barcelona seine ganze Klasse ausspielen - allerdings war das nur in der Anfangsviertelstunde effektiv. Bereits in der vierten Spielminute brachte Angreiferin Caroline Graham Hansen ihr Team durch eine Einzelaktion in Führung. Chelsea wirkte zunächst etwas überrascht von dem selbstbewussten Auftreten der Gäste, konnte sich über den Spielverlauf hinweg jedoch langsam anpassen und Lösungsansätze finden, um ein weiteres Gegentor zu verhindern. Dies gelang den Blues, wodurch eine durchaus realistische Hoffnung auf ein Weiterkommen immer noch besteht.

Chelsea-Trainerin Emma Hayes zeigte sich nach der knappen Niederlage durchaus zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. Zwar habe man zu wenige Offensivaktionen gehabt, aber die 46-Jährige fand vor allem lobende Worte für ihre Verteidigerinnen. Auf der anderen Seite sieht auch Jonatan Giráldez mit dem Sieg eine vielversprechende Ausgangssituation für die Katalaninnen im Rückspiel vor heimischer Kulisse und rief die Fans dazu auf, das Camp Nou so voll wie möglich zu machen.

Emma Hayes, Magdalena Eriksson
Trainerin Emma Hayes und Kapitänin Magdalena Eriksson nach dem Halbfinal-Hinspiel in London / Alex Broadway/GettyImages

Teamcheck Barcelona

Während die Katalaninnen aller Voraussicht nach eine große Rückkehrerin begrüßen dürfen, gibt es auch eine große Verletzungssorge. Im Hinspiel verletzte sich rechte Außenverteidigerin Lucy Bronze am Knie, was in England durch die aktuelle Reihe an Ausfällen für die Weltmeisterschaft sofort alle Alarmglocken läuten ließ.

Die englische Nationalspielerin humpelte vom Platz, nachdem sie sich bei einem langen Pass ohne Gegnereinwirkung scheinbar das rechte Knie verdreht hatte. Giráldez gab allerdings nach dem Spiel eine erste Entwarnung: "Sie hatte Schmerzen im Knie, aber ich glaube, es geht ihr jetzt gut." Trotz allem bleibt ein großes Fragezeichen hinter Bronzes Namen für einen Startelfeinsatz am Donnerstag. Marta Torrejón könnte die 31-Jährige wie auch schon nach der Auswechslung vertreten.

Lucy Bronze
Lucy Bronze könnte das Rückspiel verletzungsbedingt verpassen / Naomi Baker/GettyImages

Für eine andere Spielerin könnte endlich das heiß ersehnte Comeback anstehen: Alexia Putellas, die aufgrund einer Kreuzbandverletzung kurz vor der Europameisterschaft im letzten Jahr mehr als zehn Monate hatte Pause machen müssen, soll nun zum ersten Mal wieder im Kader stehen. Zwar kann die Weltfußballerin - wenn überhaupt - nur auf einen Kurzeinsatz hoffen, wird der Mannschaft aber mit ihren Führungsqualitäten auch von der Bank aus einen zusätzlichen Ansporn geben.

Auch Stürmerin Claudia Pina, die im Hinspiel nach längerer Verletzungspause wieder im Kader stand, kann auf Einsatzzeit hoffen. Zudem könnte Barça Veränderungen im Sturmzentrum vornehmen, nachdem die Torausbeute am Samstag nicht optimal gewesen war. Auf der Bank sitzt mit Asisat Oshoala schließlich eine weitere erstklassige Option für den Angriff, die aktuell beste Torschützin für Barcelona in der Primera División Femenina, auch wenn die nigerianische Stürmerin in den letzten Spielen häufig etwas glücklos gewirkt hatte.

Teamcheck Chelsea

Bei den Blues hat es ebenso eine Rückkehrerin gegeben, als Pernille Harder im letzten Spiel erstmals in diesem Jahr nach ihrer langwierigen Oberschenkelverletzung wieder im Chelsea-Trikot auf dem Platz gestanden ist. Die dänische Nationalspielerin ersetzte Guro Reiten in der 84. Spielminute. Hayes bremste in der anschließenden Pressekonferenz die Hoffnungen, dass Harder von Anfang an auflaufen könnte. Man müsse ihr Zeit geben, wieder auf das beste Fitnesslevel zu kommen.

Ausfallen werden höchstwahrscheinlich weiterhin das Innenverteidigerinnen-Duo aus Millie Bright und Kadeisha Buchanan, die beide seit einigen Wochen verletzungsbedingt fehlen. Magdalena Eriksson und Maren Mjelde haben die beiden schon im Hinspiel ordentlich vertreten und werden das aller Voraussicht nach auch im Rückspiel fortsetzen.

Mariona Caldentey, Lauren James - Soccer Player
Lauren James im Duell mit Barcelonas Mariona Caldentey / Visionhaus/GettyImages

Die große Frage wird sein, wie weit Hayes mit ihrer Mannschaft ins Risiko gehen wird. Zwar klappte am Samstag größtenteils die Verteidigungsarbeit - allerdings auf Kosten von Möglichkeiten im Spiel nach vorne. Mit Lauren James, die zuletzt zunächst nur auf der Bank Platz genommen hatte, bestünde die Möglichkeit, mehr Dribbelstärke und Schnelligkeit in das Offensivspiel der Blues zu bringen.

Weitere Infos zum Spiel

Barcelona wird von einem deutlichen Heimvorteil profitieren können, wenn die Katalinnen im Camp Nou auf Chelsea treffen. Mit 91.648 hält das Stadion den aktuellen Rekord für die meisten Zuschauer bei einem Champions-League-Spiel für die Partie gegen Wolfsburg im vergangenen Jahr, welches mit einem 5:1-Endstand für Barcelona ausging. Auch für die Begegnung am Donnerstag erhofft sich die Heimmannschaft ein gefülltes Stadion und lautstarke Unterstützung.

Anstoß für das Halbfinal-Rückspiel zwischen Barcelona und Chelsea ist am Donnerstag, den 27. April, um 18:45 Uhr im Camp Nou. Die Partie wird zusätzlich im Stream auf DAZN und dem DAZN YouTube-Channel übertragen. Die Berichterstattung beginnt um 18:35 Uhr.


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