Gladbach hadert mit Last-Minute-Pleite: "Darum gebettelt"

1. FC Union Berlin v Borussia Mönchengladbach
1. FC Union Berlin v Borussia Mönchengladbach / Maja Hitij/GettyImages
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In der 97. Minute musste Borussia Mönchengladbach gegen Union Berlin das zweite Gegentor hinnehmen, was zugleich die Niederlage bedeutete. Christoph Kramer zeigte sich anschließend sehr frustriert.


Nach dem Führungstreffer von Nico Elvedi nach etwas mehr als einer halben Stunde, sah es zwischenzeitlich so aus, als würde ausgerechnet die Ballbesitz-Mannschaft aus Gladbach gegen Union gewinnen können.

Schlussendlich jedoch gab es eine Niederlage für die Fohlenelf. Die Berliner hatten etwa zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich erzielt, ehe in der 97. Minute der Siegtreffer erfolgte. Ein Last-Minute-Sieg, der dieser Bezeichnung wahrlich würdig ist. Entsprechend setzten sich die Eisernen erneut an die Tabellenspitze.

Gladbach hingegen findet sich nach dem zwölften Spieltag im grauen Mittelfeld wieder. Mit 16 Zählern steht die Borussia auf dem elften Tabellenrang, mit nur zwei Zählern Abstand auf Platz sieben, aber auch nur zwei Zählern Abstand auf Platz 13.

Kramer kritisiert Verhalten in der 2. Halbzeit: "Weiß nicht, warum wir nicht mehr gespielt haben"

Entsprechend verärgert zeigte sich Christoph Kramer nach der Partie. "Wir haben die letzte halbe Stunde extrem darum gebettelt", kommentierte er den späten Siegtreffer der Gastgeber bei DAZN.

Eigentlich wäre es erst einmal "gar kein Problem, wenn man sich gegen Union Berlin ein bisschen tiefer fallen lässt", so der Mittelfeldspieler. Dann sei es aber auch notwendig, die gefürchteten Flanken der Köpenicker entsprechend zu verteidigen. Diese Konsequenz sah der 31-Jährige aber nicht gegeben.

"Beim letzten Gegentor sage ich nichts, da haben wir die Ecke nicht gut verteidigt und haben ein Zwei-gegen-null ausspielen lassen. Aber es gab drei oder vier Bälle, da war richtig Schnee drauf - die müssen wir gewinnen", haderte Kramer auch mit den nicht erreichten Balleroberungen. Zugleich habe man in der zweiten Halbzeit zu viel auf lange Bälle gesetzt, anstatt weiterhin mutig mit dem Ball zu spielen.

Christoph Kramer
Christoph Kramer / Maja Hitij/GettyImages

"In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht, wir hatten Kontrolle. Ich weiß nicht, warum wir nicht mehr gespielt haben, wir haben immer rausgeschoben", zeigte er sich etwas ratlos.

Dieser Ansatz sei zwar nicht grundsätzlich verkehrt, doch "dann musst du zweite Bälle gewinnen und Akzente setzen". Auch diesen Aspekt hat die Borussia nicht mehr umgesetzt bekommen. Trotz aller Hektik, so Kramer weiter, müsse man erneut dahinkommen, "ein bisschen Fußball zu spielen".

Womöglich ein Problem: Seit der 1:5-Klatsche gegen Werder Bremen scheint das Selbstvertrauen ein wenig abhanden gekommen zu sein - zumindest wenn es im Spiel etwas schwierig wird.

Das Resultat: Seit dieser kalten Dusche an der Weser wurde nur eines der letzten fünf Pflichtspiele gewonnen. Zwischenzeitlich erfolgte sogar das Aus im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten Darmstadt. Umso wichtiger wird es für Kramer und Co., sich in den nächsten zwei Spielen wieder das Selbstbewusstsein zu holen. Es geht gegen den VfB Stuttgart und den VfL Bochum.


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