Union Berlin strebt Vollauslastung der Alten Försterei an: Zutritt mit Karte und Corona-Test

Union Berlin kann mit dem Stadion An der Alten Försterei ein besonderes Erlebnis anbieten
Union Berlin kann mit dem Stadion An der Alten Försterei ein besonderes Erlebnis anbieten / ODD ANDERSEN/Getty Images
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Mitte September soll die Bundesliga-Saison 2020/2021 starten. Eine große Frage ist die Zuschauer-Zulassung. Union Berlin möchte diesbezüglich ambitionierte Maßnahmen verfolgen und eine Vollauslastung des heimischen Stadions erreichen.

Während die Klubs aus der Bundesliga derzeit prüfen, inwiefern eine stufenweise Auslastung der jeweiligen Stadien möglich ist, hält sich die Frage, ob ein solches Szenario für den späten Sommer überhaupt denkbar ist. Die Saison soll am 18. September starten.

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Union Berlin hingegen scheint einen bis dato einzigartigen Sonderweg gehen zu wollen. Der Aufsteiger, der in der abgelaufenen Saison recht souverän den Klassenerhalt erreicht hat, möchte das ganze Stadion An der Alten Försterei wieder auslasten. Ein Plan, der womöglich zwischen hoher Ambition und Wahnsinn schwebt.

"Der 1. FC Union Berlin ist organisatorisch bereit, alles in seiner Kraft stehende zu tun, um in seinem Stadion so bald wie möglich wieder Menschen ohne Abstand zueinander zu empfangen. Der einfache Weg war für Union noch nie eine Option", schrieb Vereinspräsident Dirk Zingler im Programmheft zum 34. und somit letzten Spieltag der Saison. Diese Worte sollen mit einem Plan tatsächlich umgesetzt werden.

Das Union-Stadion soll so schnell wie möglich wieder Fans beherbergen
Das Union-Stadion soll so schnell wie möglich wieder Fans beherbergen / Maja Hitij/Getty Images

Auf der Vereinshomepage teilten die Eisernen mit, es gehöre zum Stadionerlebnis, ohne Abstand miteinander singen und schreien zu können - ansonsten sei dies nicht Union. Gleichzeitig soll dieses Erlebnis möglich sein, ohne dass es zu sogenannten Spreading-Events kommt. Weitere Neuinfektionen soll es dem Plan nach nicht geben.

Der Plan in Kurzform: Ins Stadion sollen die Leute kommen, die neben einem gültigen Ticket auch einen maximal 24 Stunden alten und natürlich negativen Coronatest vorweisen können. Das Ziel sei es demnach, aus eigener Kraft alle Mitarbeiter sowie die erhofften 22.012 Karteninhaber zu testen um sicherzustellen, dass die Auffüllung der Tribünen ohne große Risiken funktionieren kann.

Der Verein teilte zudem mit, dass ein Konzept bereits erarbeitet wird. Es handle sich um "eine enorme organisatorische und wirtschaftliche Herausforderung", doch der Klub möchte sich diesen stellen und die Kosten dafür selbst tragen. Zur Umsetzung des noch nicht fertigen Konzepts soll es eine Zusammenarbeit mit Partnern geben, um die Testkapazitäten zu beschaffen und dafür zu sorgen, dass diese auch ordnungsgemäß und zeitlich passend genutzt werden können.

Gespräche diesbezüglich laufen bereits. Die fertigen Maßnahmen und Pläne sollen so bald wie möglich dem zuständigen Gesundheitsamt und der Landesregierung von Berlin vorgelegt werden.

Rege Diskussionen über Union-Vorschlag

Was auf der einen Seite löblich, ambitioniert und nach Hoffnung auf ein normales Fußball-Erlebnis klingt, trifft auf der anderen Seite auf viel Skepsis. In den sozialen Netzwerken wird die Idee bereits als "Riesenschmarrn" oder schlicht illusorisch bezeichnet. Manch einer sieht ein "geisteskrankes Vorhaben", andere empfinden den Vorstoß zumindest als konstruktive Idee.