Union-Abschied und Heimat: Die Grundlage des Ruhnert-Gerüchts um Schalke

Oliver Ruhnert
Oliver Ruhnert / Luciano Lima/GettyImages
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Beim FC Schalke ist die Rückkehr von Oliver Ruhnert ein vielseitig geäußerter Wunsch. Die Gerüchte, die sich um ein mögliches Comeback drehen, fußen vor allem auf seiner Heimatverbundenheit und seiner sehr erfolgreichen Arbeit bei Union Berlin.

Am frühen Mittwochabend überraschte die Bild mit der Meldung, dass es beim FC Schalke die Absicht gebe, zur neuen Saison Oliver Ruhnert als neuen Sportvorstand vorstellen zu können. Als Übergangslösung bis dahin, und anschließend vermutlich in enger Zusammenarbeit, könnte Horst Heldt übernehmen.

Eine Meldung, die sich schnell verbreitete, aber aus bestimmten Gründen bislang von keinem anderen Medium bestätigt wurde. Denn: Dahinter steckt viel weniger ein bereits angelaufener Plan, als viel mehr eine Wunschvorstellung - und diese muss sogar noch mehrere Hürden überwinden. Dem Bericht zufolge ist das Ruhnert-Comeback bei Königsblau das Vorhaben einer sich formierenden Opposition, die es sich zum Ziel macht, bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung unter anderem den aktuellen Aufsichtsrat abzuwählen.

Mit den dann neu gewählten Mitgliedern des Kontrollgremiums soll diese Idee angegangen werden. Man merkt schnell: Es ist ein ziemlich abstraktes Gedankenspiel, das zugleich noch auf mehreren Hürden fußt.

Ein Ruhnert-Comeback auf Schalke scheint grundsätzlich denkbar - aber noch ohne Aussicht auf einen Zeitpunkt

Doch woher kommt überhaupt die Annahme, dass Ruhnert eine Rückkehr zu Schalke in Erwägung ziehen würde? Anscheinend ist zumindest dieser einzelne Teil des Vorhabens gar nicht allzu abwegig.

So berichten die Ruhrnachrichten, dass aus dem Umfeld des 51-Jährigen sogar schon seit Längerem zu vernehmen ist, dass er einen Abschied von Union Berlin in Erwägung zieht. Seit 2018 ist er dort als Sport-Geschäftsführer tätig und hat den Verein aus dem grauen Mittelfeld der 2. Bundesliga sogar bis in die Champions League führen können.

Und genau in diesem Erfolg scheint ein gewisser Abschluss von Ruhnert zu liegen. Demnach sehe er sein Wirken bei den Eisernen als erfolgreich und durch die Königsklasse sogar als übererfüllt an. Außerdem soll er keine Lust mehr auf die ständige Pendelei zwischen seinem Wohnort Iserlohn im Westen und Berlin haben. Deshalb wäre ein Wirken in Nordrhein-Westfalen als nächstes Projekt grundsätzlich gut vorstellbar.

Allerdings gibt es auch einen gewissen Pull-Faktor seitens Schalke: Den Ruhrnachrichten zufolge war es Norbert Elgert, der seinen ehemaligen Weggefährten Ruhnert intensiv darum gebeten haben soll, sich zumindest mal mit einer etwaigen Rückkehr zu den Knappen in Erwägung zu ziehen. Durch seine damalige Arbeit als Leiter der Knappenschmiede haben die beiden ein gutes Verhältnis.

Somit gibt es zwar eine grundsätzliche Grundlage, die das Thema nicht gänzlich unrealistisch und illusorisch aussehen lässt. Trotzdem gibt es derzeit keinen Grund zur Annahme, dass die Gelsenkirchener in dieser Hinsicht einen konkreten Plan verfolgen, oder dass Ruhnert diesen abstrakten Weg momentan ernsthaft in Erwägung zieht. Es wird abzuwarten sein, ob dieses Thema in den nächsten Tagen und Wochen weniger abstrakt und dafür seriöser wird.


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