UEFA-Projekt erlaubt deutschen Klubs Stehplätze im Europapokal

In Dortmund ist die Gelbe Wand bald auch in der CL voll
In Dortmund ist die Gelbe Wand bald auch in der CL voll / Chris Brunskill/Fantasista/GettyImages
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Im Europapokal werden ab der neuen Saison in einigen Stadien Stehplätze wieder erlaubt sein. Am Pilotprojekt dürfen Klubs aus Deutschland, England und Frankreich teilnehmen. Der BVB, Eintracht Frankfurt und der SC Freiburg haben bereits bestätigt, dass in der Champions- bzw. Europa League bei ihnen wieder Stehplätze erlaubt sein werden. Die anderen deutschen Klubs werden wohl nachziehen.



Die Kulissen im Europapokal bei den deutschen Klubs werden 2022/23 größer. Das Exekutivkomitee des europäischen Fußballverbandes UEFA segnete am Mittwoch einen entsprechenden Antrag ab. Demnach können Klubs aus Deutschland, England und Frankreich, die die Kriterien der UEFA erfüllen, ab der neuen Saison auch international Stehplätze anbieten. Laut UEFA ist das Teil eines "Beobachtungsprogramms". Auch die Klubs aus Spanien und Italien hätten mitmachen können, die Stadien der Europapokal-Teilnehmer verfügen jedoch über kein Stehplatzkontingent.

Schon seit langer Zeit kämpft vor allem die Fan-Initiative "Europe Wants To Stand" für die Abschaffung des Stehplatz-Verbotes, das von der UEFA 1998 für alle Europacup- und Länderspiel eingeführt wurde. Der europäische Fußballverband folgte damals dem Beispiel aus England, wo man in Folge der Hillsborough-Katastrophe vom 15. April 1989 Stehplätze in den Stadien nicht mehr erlaubte.

BVB-Stadion auch in der Champions League mit mehr als 80.000 Zuschauern

Der BVB hat bereits offiziell mitgeteilt, dass im Signal Iduna Park künftig auch in der Champions League Stehplätze erlaubt sein werden. Erstmals kann der BVB dann auch in Europa vor 81.365 Zuschauern spielen.

Hans-Joachim Watzke freute sich über die Erlaubnis der UEFA. "Das ist eine großartige Nachricht. Die Stehplätze sind ein wichtiger Teil unserer Fußballkultur. Borussia Dortmund hat sich in den vergangenen Jahren hinter den Kulissen intensiv für eine Erlaubnis von Stehplatztribünen in internationalen Wettbewerben eingesetzt. Ich danke dem Präsidenten der UEFA, Aleksander Ceferin, und dem Exekutivkommitee der UEFA, herzlich für ihre Unterstützung. Alle Fans bitte ich darum, verantwortungsbewusst mit dieser Chance in der nächsten Spielzeit umzugehen", teilte der BVB-Boss mit.

Die Kapazität in Dortmund steigt damit von knapp über 66.000 Plätze um mehr als 15.000 zugelassene Zuschauer. Die Gelbe Wand darf sich künftig auch in der Königsklasse in ihrer vollen Pracht präsentieren!

Stehplätze in der Champions League auch bei der Eintracht

Freuen darf sich auch die Frankfurter Eintracht. Im Deutsche Bank Park dürfen von nun an bis zu 51.500 Zuschauer die Champions-League-Partien verfolgen. "Das ist eine kluge und mutige Entscheidung der UEFA, die wir sehr begrüßen. Stehplätze bei internationalen Spielen haben schon seit Längerem wieder eine Chance verdient und wir freuen uns, dass sich jetzt – auch und gerade mit Hilfe von Football Supporters Europe - die lange Überzeugungsarbeit bezahlt gemacht hat", freut sich SGE-Vorstandsmitglied Philipp Reschke.

Stehplätze auch in Freiburg in der Europa League

Im neuen Stadion des Sport-Clubs dürfen pünktlich zur Rückkehr ins internationale Geschäft ebenfalls Stehplätze verkauft werden. Das teilte der SC am Mittwochabend offiziell mit.

Die weiteren deutschen Europapokalteilnehmer haben sich bislang noch nicht dazu geäußert, ob sie am Stehplatz-Projekt der UEFA teilnehmen werden/können. Neben dem BVB und der Eintracht gehen der FC Bayern, RB Leipzig und Bayer Leverkusen in der Königsklasse an den Start. Union Berlin spielt in der Europa League, der 1. FC Köln in der Conference League.