Ex-Bayern-Talent Gaudino ablösefrei zu haben: Diese Bundesliga-Klubs könnten anklopfen
Von Philipp Geiger
Zehn Jahre lang wurde Gianluca Gaudino beim FC Bayern München ausgebildet. Beim deutschen Rekordmeister schaffte es der zentrale Mittelfeldspieler allerdings nicht, sich im Profikader zu etablieren. Nach einem einjährigen Gastspiel bei Chievo Verona war der 24-Jährige zunächst einige Monate lang vereinslos, ehe er im Januar 2019 bei den Young Boys Bern unterschrieb, mit denen er in der abgelaufenen Saison erneut Meister wurde. Beim Schweizer Traditionsklub musste sich der Ex-Münchner jedoch häufig mit der Rolle des Jokers zufriedengeben.
34 Einsätze, ein Tor und zwei Vorlagen lautet die Saisonbilanz des Mittelfeldspielers, der seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird und sich eine neue Herausforderung suchen will. "Ich schließe nichts aus, lasse mir aber nicht den Kopf verdrehen", erklärte Gaudino vor wenigen Tagen gegenüber der Bild-Zeitung mit Blick auf seine Zukunftsplanung. Eine Rückkehr nach Deutschland ist für den Sohn von Ex-Bundesliga-Profi Maurizio Gaudino sicherlich auch eine Option. Für die folgenden Klubs aus der 1. und 2. Bundesliga könnte der 24-Jährige durchaus interessant sein.
6. Arminia Bielefeld
Arminia Bielefeld wurde vor der Saison von vielen als heißer Abstiegskandidat gehandelt. Dank des 2:0-Auswärtserfolgs in Stuttgart am letzten Spieltag schafften die Ostwestfalen jedoch den direkten Klassenerhalt, weshalb die Planungen für eine weitere Saison im deutschen Fußball-Oberhaus nun mit Hochdruck vorangetrieben werden können.
Großer Handlungsbedarf besteht im Mittelfeld, wo die Leihspieler Arne Maier, Michel Vlap und Masaya Okugawa wegfallen werden. Da die Arminia finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, dürfte man bei der Suche nach Neuzugängen vor allem Leihgeschäfte und ablösefreie Spieler favorisieren.
5. Hamburger SV
Der Hamburger SV hat es auch im dritten Anlauf nicht geschafft, in die Bundesliga zurückzukehren. Für die Verantwortlichen gilt es nun zunächst, möglichst schnell einen Nachfolger für Horst Hrubesch zu finden, der den Trainerposten im Saisonendspurt interimsweise übernommen hat.
Ist ein neuer Übungsleiter für die Mission Aufstieg an Bord, können sich die Hanseaten voll und ganz der Kaderplanung widmen. Nach dem verpassten Aufstieg steht der einstige Bundesliga-Dino vor einem größeren Umbruch. Sollte sich Gaudino mit einem Wechsel in die 2. Bundesliga anfreunden können, ist der HSV sicherlich nicht die schlechteste Adresse.
4. FC Schalke 04
Nach einer katastrophalen Saison müssen die Königsblauen zum vierten Mal den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten und stehen vor einem großen Neustart. Zahlreiche Abgänge stehen bereits fest und Rouven Schröder, der als neuer Sportdirektor verpflichtet wurde, wird zunächst versuchen, durch Spielerverkäufe einige Millionen in die klammen Kassen zu spülen.
Das Schalker Transferbudget fällt jedoch auch bei den Verkäufen von Amine Harit & Co. nicht allzu üppig aus, weshalb Schröder beim Zusammenstellen des neuen Kaders in erster Linie nach günstigen Optionen Ausschau halten muss. Da der Absteiger bereits einige vielversprechende Talente im Kader hat, sind auch Neuzugänge mit Erfahrung gefragt, die Gaudino durchaus mitbringt.
3. FC Augsburg
In der abgelaufenen Saison steckte der FC Augsburg lange Zeit im Abstiegskampf fest. Unter der Regie von Rückkehrer Markus Weinzierl machten die bayerischen Schwaben den Klassenerhalt am vorletzten Spieltag dank eines 2:0-Erfolgs gegen Werder Bremen perfekt.
Sportchef Stefan Reuter hat seither Planungssicherheit und kann sich voll und ganz auf die Zusammenstellung des Kaders konzentrieren. Handlungsbedarf besteht in erster Linie im zentralen Mittelfeld, wo Rani Khedira und Leihspieler Laszlo Benes bereits als Abgänge feststehen.
2. 1. FC Köln
Der 1. FC Köln kletterte am letzten Spieltag noch auf Rang 16 und hat nun in der Relegation die Chance, den Klassenerhalt zu schaffen. Unabhängig von der Liga dürfte es bei den Domstädtern im Sommer nicht nur aufgrund der zahlreichen Leihspieler einige Veränderungen im Kader geben.
Mit Dejan Ljubicic von Rapid Wien konnten die Geißböcke zwar schon einen defensiven Mittelfeldspieler an Land ziehen, angesichts der Abgänge von Marco Höger und Elvis Rexhbecaj (Leihende) könnte jedoch noch ein weiterer zentraler Mittelfeldspieler verpflichtet werden.
1. Werder Bremen
Bei Werder Bremen war der Trainerwechsel vor dem letzten Spieltag nicht von Erfolg gekrönt. Nachdem die Grün-Weißen in den vergangenen zehn Partien nur einen Punkt holen konnten, rutschte man noch auf den letzten Drücker auf einen direkten Abstiegsplatz ab.
Werder steht nicht nur vor einem großen Kaderumbruch, sondern auch finanziell mit dem Rücken zur Wand, weshalb erst einige Spieler verkauft werden müssen, um auf dem Transfermarkt etwas Spielraum zu haben. Ablösefreie Spieler werden daher wohl hoch im Kurs stehen.