5 Transferkandidaten für Werder Bremen - Wie wäre es mit Ødegaard?

Werder-Manager Frank Baumann (45) sind in der aktuellen Transferperiode nahezu die Hände gebunden
Werder-Manager Frank Baumann (45) sind in der aktuellen Transferperiode nahezu die Hände gebunden / Cathrin Mueller/Getty Images
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Werder Bremen befindet sich während der aktuellen Transferperiode klar im Passivmodus. Das Geld reicht einfach nicht aus, um eine ordentliche Verstärkung im allseits bekannten "Soforthilfe-Stil" an die Weser zu lotsen. Sofern die Grün-Weißen aber noch einen Spieler loswerden, kann Sportdirektor Frank Baumann zumindest einmal über kostengünstige Transfers, Leihspieler oder ablösefreie Akteure nachdenken. 90min listet fünf potenzielle Kandidaten, die doch eigentlich ganz gut passen würde:

1. Martin Ødegaard

Martin Ødegaard (22) steht seit 6 Jahren bei Real Madrid unter Vertrag
Martin Ødegaard (22) steht seit 6 Jahren bei Real Madrid unter Vertrag / Denis Doyle/Getty Images

Real Madrid verleiht gerne Spieler - ist ja auch klar: solange es für die Profis noch nicht reicht, geht es eben zu einem kleineren Klub, um es im nächsten Jahr noch einmal zu probieren. Martin Ødegaard wechselte bereits mit 16 aus seinem Heimatland Norwegen in die Reservemannschaft der Königlichen. Zwei Jahre später dann die Beförderung zu den Profis, für die er bis dato (nur) elf Mal auflief. Seit 2017 wurde Ødegaard nämlich bereits drei Mal verliehen. Zwei Mal ging es in die holländische Eredivisie, zuletzt kickte er für Ligakonkurrent Real Sociedad.

Wie wäre es nun mit Leihe numero quattro? Diesmal in die Bundesliga, und zwar zum SVW. Auch in dieser Saison ist der Haaland-Kumpel nur Ergänzungsspieler, kam in den letzten fünf Ligapartien auf mickrige fünf Spielminuten Einsatzzeit. Eine halbe Saison auf hartem Parkett der deutschen Beletage dürfte den quirligen Offensiv-Allrounder weiter abhärten und ab Sommer dann gänzlich auf den harten Konkurrenzkampf im Team von Fußballikone Zinédine Zidane vorbereiten.

Tatsächlich möchte Ødegaard die Madrilenen nach nur einem halben Jahr erneut verlassen und habe laut Marca unlängst seinen Chefcoach darum gebeten, die Freigabe für eine erneute Leihe zu erteilen. "Bis zum 1. Februar kann alles passieren, wir haben es ja bei Jović gesehen. Mal schauen", kommentierte Zidane (via Real Total) die Frage bezüglich weiterer Abgänge im aktuellen Transferfenster. Anklopfen kann Baumann da definitiv einmal! Einig werden müsste man sich dann sicherlich in puncto Gehaltsaufteilung. Aber schon bei Jovic hat Real bewiesen, dass man sich dort sehr kulant zeigt.

2. Abu Francis

Nach den starken Transfers von Ludwig Augustinsson und Thomas Delaney sollte der Blick von Sportchef Baumann immer wieder auch in Richtung Dänemark schweifen. In der Superligaen tummeln sich viele junge und talentierte Spieler, die sich auf der Suche nach dem passenden Sprungbrett für die europäische Fußballbühne befinden. Aushelfen kann da auch Werder. Besonders mit Blick auf die angestrebte Verjüngungskur.

Einen Jungspund, den sich Scouting-Chef Clemens Fritz definitiv auf seine Liste schreiben sollte, heißt Abu Francis und kickt beim FC Nordsjaelland. Der 19-jährige Ghanaer wechselte im Sommer 2019 aus seiner Heimatakademie "Right to Dream" nach Dänemark und überzeugt derzeit mit enormer Spielfreude sowie vier Toren und einer Vorlage nach neun Ligaspielen. Und das, obwohl der Linksaußen unter Chefcoach Flemming Pedersen lediglich eine Ergänzungsrolle einnimmt.

Francis besitzt einen Vertrag bis 2023, transfermarkt.de taxiert seinen Marktwert auf 1,5 Millionen Euro. Die Dänen wollen ihren Rohdiamanten, der übrigens auch im zentralen Mittelfeld sowie Mittelsturm aufläuft, weiter langsam an das Profi-Dasein heranführen. Zumindest spielerisch scheint Francis aber schon auf einem sehr guten Weg. Wenn nicht im Winter, dann zumindest im Sommer ein potenzieller Kandidat für Grün-Weiß.

3. Mikael Uhre

Mikael Uhre (26) geht aktuell für Brøndby IF auf Torejagd
Mikael Uhre (26) geht aktuell für Brøndby IF auf Torejagd / Warren Little/Getty Images

Mit der dänischen Superligaen soll es direkt weiter gehen: Mittelstürmer Mikael Uhre geht seit zweieinhalb Jahren für Brøndby IF auf Torejagd und weiß auch in dieser Saison ziemlich genau, wo das gegnerische Gehäuse steht. Sieben Tore und fünf Vorlagen aus 13 Ligapartien gehen bis dato auf das Konto des 26-jährigen Dänen.

Uhre besitzt in Brøndby zwar noch einen Kontrakt bis zum Ende des nächsten Jahres, könnte in der aufstrebenden Blütezeit seiner Karriere nach zehn Profijahren in Dänemark aber durchaus einen Tapetenwechsel vertragen. Vielleicht ja (früher oder später) ins 430 Kilometer entfernte Bremen. Sein Marktwert liegt bei einer Million Euro.

4. Raffael

Raffael (35) ist aktuell vertragslos, hängt seine Stiefel aber noch nicht an den Nagel
Raffael (35) ist aktuell vertragslos, hängt seine Stiefel aber noch nicht an den Nagel / Lukas Schulze/Getty Images

Alte, vertragslose Spieler scheinen hier und da längst den Zenit überschritten zu haben, können zeitgleich aber auch als Soforthilfe dienen. Das Portemonnaie der gebeutelten Klubs wird geschont, die Kaderstärke steigt in die Höhe, denn: häufig brauchen sie kaum Anlaufzeit in der Bundesliga.

Vertragslos, günstig, bundesligaerfahren: in dieses Raster passt der Ex-Gladbacher Raffael. Der 35-jährige Angreifer sucht seit Sommer 2020 einen neuen Klub. In 290 Bundesligaspielen erzielte der introvertierte Brasilianer 82 Tore und kommt auf 52 weitere Assists. Aufhören zu kicken möchte Raffael noch nicht. Im Sommer hatte er sich in einem Interview höchstpersönlich bei Fortuna Düsseldorf angeboten, doch spielte in den Kaderplanungen des Zweitligisten wegen seiner Position keine Rolle.

Bereits 2012 soll mitunter der SVW um Raffael geworben haben, verlor das Rennen aber schließlich gegen Dynamo Kiew.

5. Shinji Kagawa

Ex-BVB-Star Shinji Kagawa (31) wartet weiter auf einen neuen Arbeitgeber
Ex-BVB-Star Shinji Kagawa (31) wartet weiter auf einen neuen Arbeitgeber / Quality Sport Images/Getty Images

Neben Raffael wartet ein weiterer, alter Bekannter auf den richtigen Klub. Offensiv-Allrounder Shinji Kagawa, der für den BVB 216 Mal das Spielfeld betrat (60 Tore, 55 Assists), schnürte zuletzt für Real Saragossa in der spanischen LaLiga2 die Fußballschuhe, musste den Klub aus monetären und auch regulären Gründen allerdings im Oktober verlassen.

Nach gründlicher Prüfung kam der Japaner im Oktober für Fortuna-Sportvorstand Klaus Allofs nicht in Frage. "Seine Fähigkeiten, die er schon in der Bundesliga gezeigt hat, muss man nicht infrage stellen. Aber ist er dann auch der richtige Spieler für die 2. Bundesliga? Stimmt das Gesamtpaket? Wir haben das mit 'nein' beantwortet", entgegnete Allofs damals der BILD.

In der Tat kam Kagawa in Spanien zuletzt nicht mehr wirklich in Fahrt, konnte angesichts seiner mickrigen Torausbeute von vier Treffern aus 36 Pflichtspielen nicht überzeugen. Ob der Japaner am Osterdeich eine Soforthilfe darstellen würde, wäre somit fraglich. Einen kreativen Spieler für die Zehn, der überraschende Steckpässe spielt, seine Mitspieler im Angriff außerordentlich in Szene setzt und sich bei aller Finesse nicht zu schade ist, auch einmal "dreckig" zu spielen, könnte Werder aber auf alle Fälle gebrauchen.