Frühe Auswechslung: Müller veröffentlicht Instagram-Statement
Von Daniel Holfelder

Die Bayern haben beim 2:3 in Gladbach die zweite Saisonniederlage erlitten und bangen um die Tabellenführung. Darüber hinaus sorgte die frühe Auswechslung von Thomas Müller für Aufsehen. Julian Nagelsmann und Müller selbst bezogen nach der Partie Stellung.
Nachdem Dayot Upamecano in der 8. Minute die Rote Karte gesehen und Lars Stindl die Gladbacher Führung erzielt hatte, entschied sich Julian Nagelsmann für eine Systemumstellung. Nach 16 Minuten brachte er Rechtsverteidiger Joao Cancelo ins Spiel und wechselte von der ursprünglichen Dreier- auf eine Viererkette. Opfern musste der Bayern-Trainer dafür einen Offensivspieler - und seine Wahl fiel auf Thomas Müller.
"Wir haben überlegt, wie wir umstellen können", erklärte Nagelsmann nach dem Schlusspfiff. "Wir haben gesagt, dass wir maximalen Speed und Choupo für die Standards brauchen." Dass Müller den Platz schon so früh verlassen musste, bezeichnete der Bayern-Trainer als "beschissene Entscheidung", die er nicht gern getroffen habe. "Das hat nichts mit Thomas zu tun", so Nagelsmann.
Sky-Experte Didi Hamann hatte Müllers Auswechslung noch während des Spiels kritisiert. "In so einer Situation kannst du eigentlich den Kapitän [Anm. d. Red.: Müller trug in Abwesenheit von Manuel Neuer die Kapitänsbinde] nicht runternehmen", meinte Hamann. "Was das für Wellen schlägt, werden wir erst in den nächsten Tagen sehen."
Am Sonntag äußerte sich auch Müller selbst zu seiner frühen Auswechslung. Nachdem der Routinier unmittelbar nach dem Gladbach-Spiel auf Interviews verzichtet und die Niederlage nur mit einem kurzen "Scheiß Spielverlauf. Ciao" in der Mixed Zone kommentiert hatte, veröffentlichte er auf Instagram ein ausführliches Statement. Darin heißt es:
"Keine Zeit zum Jammern. Ein unglückliches Ergebnis, eine harte Rote Karte und eine schwieriges Spiel für mich persönlich. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und unser wahres Gesichts zeigen."
Angesichts dieser versöhnlichen Worte müssen die Bayern wohl nicht damit rechnen, dass hier ein Nebenkriegsschauplatz entstanden ist.