The Best? Rodri Hernández - zumindest in der Premier League!

Der zur Zeit wohl vielseitigste Mittelfeldspieler der Premier League: Rodri Hernández von Manchester City
Der zur Zeit wohl vielseitigste Mittelfeldspieler der Premier League: Rodri Hernández von Manchester City / Quality Sport Images/Getty Images
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Beim Länderspiel gegen Deutschland, das hierzulande die meisten wohl gerne aus der Erinnerung tilgen würden, war er neben seinem Klub-Kameraden Ferrán Torres bester Mann auf dem Platz. Und auch in der Premier League performt Rodri Hernández Woche für Woche auf Top-Niveau. Eine von seinem Klub Manchester City erstellte Statistik offenbart sogar, dass der Spanier der zur Zeit wohl wertvollste weil vielseitigste Mittelfeldspieler der englischen Eliteliga ist.

Vier Kategorien wurden dafür zu Rate gezogen: gespielte Pässe im letzten Drittel des Spielfelds (also in des Gegners Defensivzone), gewonnene Luftkämpfe, eroberte Bälle und gespielte erste Pässe im eigenen Aufbauspiel. (Quelle: as.com)

Keiner im Kader der Skyblues gewinnt mehr Kopfballduelle als Rodri

In allen vier Kategorien landete Rodri unter den Top 10. Einschränkend muss aber angeführt werden, dass die Kategorie "Kopfballduelle" lediglich auf den Kader von Manchester City bezogen ist. Von daher ist es nicht übermäßig überraschend, dass Rodri, angesichts einer Körpergröße von 1,91 Metern, hier die Nase vorn hat.

Balleroberungen

Rodri eroberte 12 Bälle mehr als der französische Weltmeister Kanté
Rodri eroberte 12 Bälle mehr als der französische Weltmeister Kanté / Chloe Knott - Danehouse/Getty Images

Auch Rodris Top-Platzierung in Bezug auf eroberte Bälle, hier wieder im Gesamt-Kontext aller Teams der Premier League, ist angesichts seiner angestammten Position des Sechsers nicht unbedingt eine Sensation. Mit 124 Balleroberungen liegt der Spanier hier recht deutlich vor den nächstplatzierten Oriol Romeu (Southampton, 113 Eroberungen), Youri Tielemans (Leicester, 112) und N´Golo Kanté (Chelsea, 112).

Spieleröffnende Pässe

Am schlechtesten schnitt Rodri noch in der Sparte der spieleröffnenden Pässe ab. Hier liegt er mit 57 Pässen gleichauf mit Kanté auf Platz 8, deutlich hinter dem führenden Trio bestehend aus James Ward-Prowse (Southampton, 78), Trent Alexander-Arnold (Liverpool, 62) und Matt Target (Aston Villa, 61).

Pässe im letzten Drittel

Wirklich bemerkenswert jedoch ist Rodris vierter Platz in der Rubrik "Pässe im letzten Drittel". Denn Rodri ist weder ein Zehner noch ein Achter, geschweige denn Angreifer. Er ist ein Sechser. Der diese Position aber recht offensiv interpretiert. Bei besagtem Länderspiel (sorry, liebe Leser!) konnten sich auch die DFB-Kicker von Rodris Lust am Nachvornemarschieren überzeugen. Ein Tor (freilich nach einer Ecke) steuerte er zum 6:0-Kantersieg der Iberer bei.

Selbst Bruno Fernandes spielte nicht so viele Pässe im gegnerischen Drittel wie Rodri
Selbst Bruno Fernandes spielte nicht so viele Pässe im gegnerischen Drittel wie Rodri / Marc Atkins/Getty Images

In dieser letzten Sparte liegt Rodri mit 134 Pässen nur hauchdünn hinter dem Dritten Youri Thielemanns (135 Pässe), aber immerhin vor einem für gewöhnlich weitaus offensiver agierenden Bruno Fernandes (Manchester United, 133). Das Klassement in dieser Sparte wird von Jordan Henderson (FC Liverpool, 145) und Luke Ayling (Leeds United, 144) angeführt.

Die 70 Millionen Euro scheinen bald amortisiert zu sein

Diese Daten weisen Rodri Hernández als den aktuell vielleicht vielseitigsten und am stärksten in das Spiel seiner Mannschaft eingreifenden Mittelfeldspieler aus. Und sie geben den Verantwortlichen der Citizens im Nachhinein recht. Denn nicht wenige Beobachter runzelten im Juli 2019 die Stirn, als die Skyblues satte 70 Millionen Euro für den damals nur Insidern bekannten Spieler an Atlético Madrid zahlten.

Knappe eineinhalb Jahre später beginnt sich diese Operation für die Guardiola-Elf auszuzahlen. Nur in einer Sparte hat Rodri noch erheblichen Nachholbedarf. Nach 22 wettbewerbsübergreifenden Spielen in dieser Saison liegt seine Tor-Ausbeute bei - null!

Doch wenn der gebürtige Madrilene jetzt auch noch anfangen würde, Tore zu schießen, dürfte es wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis der andere große Klub aus seiner Heimatstadt seine Fühler nach ihm ausstreckt.