"Technisch gesehen bankrott" - Vorwürfe gegen Top-Klubs der Serie A

Italien - Serie A
Italien - Serie A / Nicolò Campo/GettyImages
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Igli Tare, Sportdirektor von Lazio Rom, geht von mehreren teils hochverschuldeten Top-Klubs in der Serie A aus. Er bezeichnete sie als "technisch gesehen bankrott".


Dass manch ein Spitzenverein im europäischen Fußball auf einem hohen Schuldenberg sitzt und dennoch normal weiterfunktionieren und diverse Spieler verpflichten kann, ist nicht mehr neu. Angesichts des letzten Transfer-Sommer dürfte vor allem der FC Barcelona als Beispiel gelten.

Doch auch in Italien gibt es diverse Klubs, die auf derartigen Schulden sitzen. Darüber hat sich nun Igli Tare beschwert. Der Sportdirektor von Lazio Rom hat bei einem Vortrag an der LUISS-Universität in Rom über den Zustand und die Zukunft des italienischen Fußballs gesprochen.

Tare als "Oldschool-Fan": Juve, Milan und Co. "technisch gesehen bankrott"

Dabei im Fokus: Ein sehr kritischer Blick auf die finanzielle Gesundheit der Liga und mehrerer der bekanntesten Serie-A-Vereine.

"Es gibt nur noch vier Vereine in Italien, die in Familienbesitz sind: Udinese, Atalanta, Lazio und Napoli", betonte er (via Daily Mail). Zumindest Atalanta gehört aber anteilig bereits einem US-amerikanischen Sport-Fond.

"Ich bevorzuge diese Art von Eigentümerschaft, denn die multi-nationalen Firmen haben nur finanzielle Interessen im Sinn, weshalb man den Spaß am Fußball verliert, die Leidenschaft und die Liebe an dem Sport", führte er weiter aus. Diese Firmen und Fonds würden sich nicht für die Geschichte der Vereine interessieren. Dahingehend bezeichnete er sich selbst als "Oldschool-Fan".

Darauf aufbauend attackierte Tare auch so manchen Mitbewerber mit deutlichen Worten: "Heutzutage gibt es Klubs, wie Juventus, Rom, Milan und Inter, die technisch gesehen bankrott sind. Sie werden aber am Leben gehalten, weil das System sie braucht."

Umso wichtiger sei es, mehr Vereine in der Liga zu haben, die auch über den finanziellen und zeitlichen Horizont blicken können.


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