Sven Ulreich über Wechsel: "Hatte kein Interesse an einem zweiten Jahr in der 2. Liga"

Sven Ulreich erlebte beim HSV eine Saison mit mehr Schatten als Licht
Sven Ulreich erlebte beim HSV eine Saison mit mehr Schatten als Licht / Cathrin Mueller/Getty Images
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Bayerns langjährige und stets verlässliche Nummer zwei, Sven Ulreich, ist wieder zurück in München. Nur ein knappes Jahr nach seinem Wechsel zum HSV wird der erfahrene Keeper wieder eine Rolle hinter Manuel Neuer einnehmen. Der 32-Jährige möchte in München nochmal "eine gute Zeit haben".


Im vergangenen Sommer schien Sven Ulreich genug von seinem Dasein als Neuer-Vertreter zu haben. Verwunderlich war dies nicht, zumal der ehemalige Stuttgarter in München immer da war, wenn er gebraucht wurde und auf starkem Niveau hielt. Zudem wechselte mit Alexander Nübel ein weiterer Keeper zu den Bayern, was ohnehin schon zu Konfliktpotenzial führte.

Mit seinem Wechsel zum Hamburger SV verfolgte er den klaren Plan, in einem Jahr wieder als Stammspieler in der Bundesliga zwischen den Pfosten zu stehen. Allerdings scheiterte das Vorhaben des Schlussmanns. Die Nordlichter verpassten erneut den Aufstieg ins Oberhaus und auch Ulreich strahlte nicht die Sicherheit aus, die man sich eigentlich erwartet hatte.

"Der Grundgedanke war, wieder mehr zu spielen. Leider ist nicht alles reibungslos gelaufen", bilanzierte Ulreich im Gespräch mit dem kicker. "Ich habe von vornherein gesagt, dass ich kein Interesse an einem zweiten Jahr in der 2. Liga habe und daher meinen Vertrag aufgelöst", zog er die Konsequenzen.

Ulreich wieder die Nummer zwei: "Identifiziere mich voll mit der Rolle"

Allerdings spielte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit den Gedanken, zu den Bayern zurückzukehren. Dieses Thema wurde erst durch die Leihe von Alexander Nübel nach Monaco wieder heiß.

Ulreich zögerte nicht lange und erklärte sich gegenüber den Bayern bereit, in seine alte Rolle zu schlüpfen. Mutmaßlich hätte der 32-Jährige nach seiner mäßigen Saison auch keine wirklich interessanten Alternativen gehabt. Als Ersatzmann für Neuer hat er in München zudem immer große Wertschätzung erhalten, was die Entscheidung letztlich leicht gemacht haben dürfte.

"Ich habe die Rolle als Nummer zwei beim FC Bayern immer mit viel Leidenschaft und Herzblut ausgefüllt und identifiziere mich auch jetzt voll damit. Ich will einfach da sein, wenn ich gebraucht werde", kündigte Ulreich an.

Sven Ulreich
Nach der Verletzung von Neuer musste Ulreich auf der großen europäischen Bühne liefern / Soccrates Images/Getty Images

Dies kann bekanntlich schnell gehen. Nach der Verletzung von Manuel Neuer stand der Keeper im Jahr 2017/18 praktisch die ganze Saison im Münchner Kasten. Sollte nichts Außergewöhnliches passieren, wird er jedoch ein eher ruhiges Dasein auf der Bayern-Bank führen. Sein Vertrag läuft vorerst für ein Jahr, könnte jedoch noch bis 2023 verlängert werden, zumal Nübel zwei Jahre an Monaco gebunden ist.

"Ich freue mich auf das Jahr beim FC Bayern und möchte hier nochmals eine gute Zeit haben. Darüber hinaus mache ich mir noch keine Gedanken", erklärt der Ersatztorwart abschließend.

Die Worte von Ulreich zeigen ganz gut, warum er der ideale Vertreter für Neuer ist. Im Gegensatz zum deutlich jüngeren Alexander Nübel verfolgt er nicht mehr die ganz großen Ziele und ist völlig zufrieden mit seiner Ersatzbank-Rolle.