Strittiger Handelfmeter: Sammer wütet - BVB ätzt gegen den Schiedsrichter

  • Verdiente Pleite in Paris wurde mit Handelfmeter eingeleitet
  • Matthias Sammer kritisiert Schiedsrichter scharf
  • BVB-Spieler unzufrieden mit Jesús Gil Manzano

PSG v. Borussia Dortmund
PSG v. Borussia Dortmund / FRANCK FIFE/GettyImages
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Der BVB geriet durch einen strittigen Handelfmeter für Paris Saint-Germain bei der 0:2-Niederlage erstmals in Rückstand. Über diese Entscheidung, aber auch generell über den Schiedsrichter, ärgerten sich Matthias Sammer und die Dortmunder später weiter.

Während des Fallens kommt der ausgestreckte Arm von Niklas Süle mit einem Zuspiel von Kylian Mabppé in Kontakt - und das im eigenen Strafraum. Jesús Gil Manzano, der Schiedsrichter dieser Partie, war sich direkt sicher: Das ist ein Elfmeter für Paris Saint-Germain. Mit dieser Entscheidung war der BVB natürlich nicht unbedingt zufrieden.

Die entsprechend übergeordnete Frage: War es eine wirklich klare Fehlentscheidung, die der VAR hätte korrigieren dürfen und müssen?

"Kann ich dafür gesperrt werden?": Sammer rechnet mit den Schiedsrichtern ab

Matthias Sammer, der für Amazon Prime als TV-Experte zur Verfügung stand und ansonsten als externer Berater beim BVB agiert, wütete gegen diese Entscheidung, die den Führungstreffer für Paris bedeutete.

"Er kriegt ihn an die rechte Hand", führte Sammer zunächst an, bevor er eine Pause einlegte und dann nachschob (via Sport1): "Ich bin froh, dass bald die künstliche Intelligenz kommt..."

"So wie der Schiedsrichter über den Platz gestolpert, stolziert ist, macht das keine Freude mehr", meckerte er weiter. Den Elfmeter bezeichnete er derweil als eine "totale Fehlentscheidung". Seiner Ansicht nach hätte der Strafstoß also entweder gar nicht erst gepfiffen, oder anschließend zurückgenommen werden müssen. Das Problem: Im Moment des Kontakts war der Arm von Süle noch nicht die inzwischen berühmte Stützhand - womöglich der Knackpunkt für die Unparteiischen.

Jesus Gil Manzano, Karim Adeyemi, Lucas Hernandez
Jesus Gil Manzano leitete das CL-Duell / Catherine Steenkeste/GettyImages

Sammer zufolge sei zwar "klar" gewesen, dass PSG den Dortmundern überlegen war. "Doch der Elfmeterpfiff und das damit zusammenhängende 1:0 ist spielentscheidend und beeinflusst den Ausgang des Spiels", führte er weiter aus.

Doch damit noch nicht genug. Sammer nahm sich auch noch den Vorsitzenden der UEFA-Schiedsrichterkommission vor. "Also Roberto Rosetti, so heißt der doch von der UEFA", führte er an, bevor er sich an Sebastian Hellmann wendete und ihn fragte: "Kann ich dafür eigentlich gesperrt werden?"

Auf das etwas unsichere "nein" von Hellmann machte Sammer weiter: "Wenn der so um das Stadion stolziert, und die Jünglinge so etwas sehen, dann denken sie, stolzieren ist richtig. Ein Schiedsrichter muss eine gewisse Autorität haben, auch eine gewisse Natürlichkeit, aber ich mag aber dieses Arrogante, dieses Abwinken, nicht."

BVB ätzt über "arrogante Art" des Unparteiischen

Auch die Spieler von Schwarz-Gelb zeigten sich unzufrieden mit der Leistung des Schiedsrichters. Mats Hummels etwa twitterte (übersetzt): "Eine schlechte Leistung von uns und ein verdienter Sieg für PSG. Dennoch hat der Schiedsrichter heute nicht gerade geholfen, viele falsche Entscheidungen wie der Elfmeter. So müssen wir uns ebenso wie die Unparteiischen für das zweite Spiel verbessern."

Zustimmung bekam er von Sebastian Kehl (Stimmen via Sport1). "Der Arm ist halt ein bisschen abgespreizt, na klar - wo soll er denn hin?", so der Sportdirektor, der ergänzte: "Ich meine, es ist fast der Stütz-Arm in dem Moment und Niklas fällt ja auf den Boden. Ich finde, in so einem Spiel, in so einer Situation, da sollte er sich ihn wenigstens anschauen. Dafür hat man ja die Möglichkeit. Warum man das nicht macht, warum er sich so klar war, das weiß ich nicht."

"Es war insgesamt wenig Diskussionsmöglichkeit mit dem Schiedsrichter bei dem heutigen Spiel, aber daran lag es auch nicht - aber egal", sprach Kehl einen weiteren Kritikpunkt an.

Die fehlende Chance auf vernünftige Gespräche hatte nämlich auch Marius Wolf explizit vermisst. Der Außenspieler beschwerte sich: "Ich fand nur schade, wie der Schiri reagiert hat. Er hat eine arrogante Art auf dem Platz hingelegt. Er hat nicht mit sich reden lassen obwohl man wirklich ruhig mit ihm gesprochen hat. Das ist das, was mich ein Stück weit auch ankotzt. Wenn man jemandem mit Respekt begegnet, dann erwartet man auch, dass er das auch so macht. Das war absolut nicht der Fall."


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