Spielunterbrechung nach Böller-Eklat in der Bundesliga: "Sowas habe ich noch nie erlebt"

  • Dramatische Szenen bei Hoffenheim gegen Augsburg
  • Böller-Eklat im Fanblock
  • Spieler zeigen sich betroffen

FC Augsburg v TSG Hoffenheim
FC Augsburg v TSG Hoffenheim / Sebastian Widmann/GettyImages
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Beim 1:1-Remis zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim stand ein extrem lauter Böller im Fokus, der wohl für elf Verletzte sorgte. Ein vermeintlicher Wurf aus dem Gästeblock zog eine ganz klare Distanz und Verurteilung der TSG nach sich.

Explodierende Böller im Stadion sind keine allzu große Besonderheit mehr. Doch der Böller, der beim Duell zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim am Samstagnachmittag direkt neben einigen Unterstützern der TSG explodierte, hatte im wahrsten Sinne des Wortes eine deutlich stärkere Wucht.

Der Knall war so laut, dass sich alle Spieler auf dem Platz und selbst die Zuschauer auf den gegenüberliegenden Rängen sichtbar erschreckten. Bislang ist von elf Verletzten die Rede, die allen voran unter einem Knall-Trauma leiden dürften.

"Ein nicht zu fassender Unsinn": Hoffenheim bietet Unterstützung für die Polizei an

"Ich war gerade am entfernteren Pfosten, um etwas zu trinken, ich bin so zusammengezuckt und erschrocken. Wie laut muss das für die Betroffenen gewesen sein. Das hat einen Schlag gegeben, so was habe ich noch nie erlebt", beschrieb Oliver Baumann das Erlebnis (via kicker). "Irgendein Asozialer", führte er aus, müsse den Böller in den Block geschmuggelt haben.

Man sei "extrem traurig und zutiefst erschüttert" über diesen Vorfall, so der Keeper weiter. Der Wurf soll aus dem Gästeblock gekommen sein. Allerdings berichtete Baumann von einem Gespräch mit der Fanszene: "Wir haben mit unserer aktiven Fanszene gesprochen, sie haben uns versichert, dass es von denen keiner war. Warum auch? Es waren ja Hoffenheimer nebendran, die kennen sich doch alle. Deswegen glaube ich ihnen."

Dem kicker zufolge befinden sich bereits zwei Tatverdächtige in Polizeigewahrsam. Diese sollen über vermeintlich aussagekräftiges Videomaterial ausfindig gemacht worden sein.

Oliver Baumann
Oliver Baumann / Sebastian Widmann/GettyImages

Auch, oder erst recht, wenn es doch Hoffenheim-Fans gewesen sein sollten, betonte Baumann: "Davon distanzieren wir uns ganz klar. Ich hoffe, dass sie ein Leben lag Stadionverbot bekommen und noch viel mehr." Dass man trotz des großen Schrecks weiterspielen musste, sei zwar "schon verrückt, aber in dem Moment unser Job" gewesen.

Alexander Rosen, der TSG-Sportchef, äußerte sich sehr ähnlich (via Sky): "Das hat in einem Fußballstadion nichts zu suchen." Stellvertretend für den Verein entschuldigte er sich bereits bei den Betroffenen und kündigte zugleich an, die Polizei bei den Ermittlungen soweit wie möglich zu unterstützen. Rosen sah in dem Vorfall einen "nicht zu fassenden Unsinn".

Felix Brych, der die Partie auch aufgrund des Schocks sowie der medizinischen Vorkehrungen auf den Tribünen über mehrere Minuten unterbrach, zeigte sich ebenfalls in negativer Hinsicht überrascht. "Ich habe noch nie einen so lauten Knall in einem Fußballstadion gehört", urteilte der Unparteiische.

Auch der FC Augsburg hat mittlerweile Stellung zu dem Vorfall bezogen. Auf der Plattform X (vormalig Twitter) schrieb der Club:

"Bei der Detonation eines Knallkörpers, dessen Gebrauch der FCA aufs Schärfste verurteilt, wurden nach aktuellem Stand elf Personen verletzt. Bereits während des Spiels wurden zwei Tatverdächtige festgenommen und polizeilich vernommen."

"Neben einem Stadionverbotsverfahren mit größtmöglichem Umfang wurden zudem zivil- und strafrechtliche Maßnahmen eingeleitet. Allen Geschädigten und Verletzten wünscht der FC Augsburg eine schnelle und vollständige Genesung."


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