So gewinnt Werder Bremen gegen Holstein Kiel

Werder Bremen möchte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gegen Holstein Kiel gewinnen
Werder Bremen möchte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gegen Holstein Kiel gewinnen / Stuart Franklin/GettyImages
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Werder Bremen möchte am Samstagabend mit einem Sieg bei der Kieler Sportvereinigung allen beweisen, dass das Drumherum die Spieler nicht beeinflusst. Christian Brand und auch die Führungsspieler möchten möglichst viel Ruhe in das Team bringen. Bei Beachtung dieser vier Punkte gewinnt der SVW gegen Holstein Kiel.


1. Vertrauen in Brand

Nach dem Corona-Fall bei Interimstrainer Danijel Zenkovic steht U19-Coach Christian Brand an der Seitenlinie. Spätestens Anfang kommender Woche dürften die Hanseaten dann ihren neuen Cheftrainer (womöglich Ole Werner) begrüßen.

Bis dahin gilt es, vollstes Vertrauen in Brand zu setzen. Der 49-Jährige ist nicht unerfahren, besitzt die UEFA-Pro-Lizenz und hat sogar schon Jahn Regensburg (45 Spiele) und Hansa Rostock (63 Spiele) trainiert.

Sportdirektor Frank Baumann beschrieb Werders Interims-Interims-Coach via Bild als "kommunikativ, offen und wissbegierig". Brand sei jemand, "der sich viel mit Fußball auseinandersetzt und über den Tellerrand hinausblickt."

Attribute, die sehr gut dazu passen, dass sich Brand nach seiner Profi-Karriere (108 Bundesliga-Spiele) vorerst gegen den Fußball und pro Redakteur-Ausbildung entschied. Brand missfällt auch heute noch die utopische Vermarktung des kommerzialisierten Fußballs. Die Liebe zum runden Leder versetzte ihn schließlich doch auf den Trainerstuhl.

Hier sitzt Brand am Samstag gegen Kiel und möchte sein Trainerhandwerk auspacken. "Das ist eine außergewöhnliche Situation, aber ich kann mich auf mein Handwerkszeug verlassen. Sehr viel im Trainerberuf ist Handwerk, das man aufgrund seiner Ausbildung abrufen kann", verriet der Quakenbrücker via werder.de.

Wichtig bleibt, dass die Profis (und das Umfeld!) ihm dabei vertrauen.

2. Führungsspieler als Mentoren

Ömer Toprak ist für Werder Bremen unerlässlich
Für Werder weiter unerlässlich: Kapitän, Führungsspieler und Mentor Ömer Toprak / Stuart Franklin/GettyImages

Klar, der Trainer steht für die Taktik und Marschroute der Partie. Nichtsdestotrotz sind es die Spieler auf dem Feld, die all das umsetzen müssen und können. Dabei bedarf es letzten Endes immer auch der Eigeninitiative.

Heißt: Die Mannschaft wird sich ein Stück weit selbst coachen. Gewisse Abläufe sind im Team verschweißt, können und sollen von Brand innerhalb kürzester Zeit nicht verändert werden. Gerade in der derzeit schwierigen Situation kommt es am Osterdeich auf die erfahrenen Führungsspieler à la Ömer Toprak, Leonardo Bittencourt und Co. an.

"Hier hat sich in den vergangenen Monaten eine gute Hierarchie gebildet", meint Brand via werder.de und erklärt: "Die Führungsspieler haben einen großen Einfluss und wissen, was zu tun ist, um jetzt wichtige Spiele in einer schwierigen Situation zu gewinnen. Sie sind Profis, das spürt man."

3. Einsatz und Wille

Leonardo Bittencourt und Danny Latza im Zweikampf
Die Werder-Profis müssen in Kiel einmal mehr über den Kampf kommen / Stuart Franklin/GettyImages

Wie schon erwähnt, kann sich in der Kürze der Zeit keine (neue) Taktik einstellen. Das Hickhack im Umfeld erschwert es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Werder muss am Samstag schlicht und ergreifend über den Kampf kommen.

Einsatz und Wille entscheiden über einen Sieg. Den könnten sie in Bremen jedenfalls gut gebrauchen. Die Kieler Sportvereinigung rangiert mit 14 Punkten auf Platz 16. Werder steht mit 20 Zählern an neunter Stelle. Die Partie ist einmal mehr richtungsweisend.

4. 4-4-2 mit Doppel-Sechs?

Marco Friedl und Marvin Ducksch in Werders Startelf?
Marco Friedl (l.) ist nach Corona-Infektion wieder gänzlich fit / Martin Rose/GettyImages

Wie wär's mit dem guten alten 4-4-2-System? Eine Fünferkette lässt Brand nie spielen. Während er in der U19 zumeist auf ein 4-3-3 zurückgreift, war er in den Jahren zuvor großer Fan des 4-4-2 mit Doppel-Sechs.

Auch am Wochenende könnte er seine Bremer Jungs ganz konservativ zu einem 4-4-2 mit erwähnter Doppel-Sechs formen. Das gibt Stabilität im Zentrum und mit zwei quirligen Außenspielern trotzdem genügend Zug zum Tor für Werders Doppelsturm aus Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch.

Folgende Elf wäre dann möglich: Pavlenka - Agu, Toprak, Friedl, Jung -Gruev, Groß, Bittencourt, Schmid - Füllkrug, Ducksch